199. Der letzte Ball - Nie wieder alleine

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Kapitel 199

Sie war aufgeregt, wollte eigentlich gar nicht mehr hin – auf der anderen Seite konnte sie es kaum noch erwarten. Die Zeit verging nur sehr stockend und dann plötzlich ganz schnell. Sie zog ihr Kleid an und strich es so weit zu recht, dann steckte sie ihre Haare hoch und schminkte sich leicht. Jeder Engel wäre vor Neid grün geworden. Es war nun an der Zeit, in die Große Halle zu gehen und so viele Gedanken tummelten sich in ihrem Kopf, dass sie keinen Überblick mehr darüber hatte und dann kamen die Stufen, welche ihre vollste Aufmerksamkeit verlangten, da sie ungern stolpern wollte. Sie schaffte es schließlich, jedoch fragte sie sich, warum ihr niemand begegnet war. Als sie die letzten Stufen hinunter ging, hörte sie ehrfürchtiges Staunen, ging jedoch unbekümmert weiter, da sie nicht glaubte, dass es ihr galt, was nämlich tatsächlich der Fall war. Erst als Harry und Ginny mit offenen Mündern vor ihr auftauchten, bemerkte Hermine wirklich, dass ausnahmslos jeder sie anstarrte. Erst war es ihr schrecklich unangenehm, doch dann lächelte sie leicht, es war fast wie mit Victor, nur würde es dieses Mal für weitaus mehr Gesprächsstoff sorgen und irgendwo war es ihr egal, sie könnte glücklicher kaum sein.

„Hermine… Du… Wow!!“, kam es von Ginny und Harry nickte einfach nur zustimmend, denn ihm fehlten gänzlich die Worte. Ron kam mit Lavender zu ihnen und Ron blieb ebenfalls der Mund offen stehen. Lavender sah mit großen Augen zu Hermine und sprach endlich die Frage aus, die Hermine erwartet hatte, seit sie ihr Zimmer verlassen hatte.

„Du als Gryffindor trägst ein dunkelgrünes Kleid und silbernen Schmuck?“, fragte die ebenfalls sehr hübsche junge Frau an Rons Seite. Sie fragte jedoch rein aus Interesse, kein böser Ton lag darin. Hermine zuckte leicht mit den Schultern und nickte, lächelte dabei. Wenn man nicht wusste, dass sie eine Gryffindor war, würde man glauben, sie sei eine Slytherin. Dann gingen sie zusammen rein und plauderten ein wenig, wie sich jeder den Abend vorstellte und was sie jetzt nach der Schule machen und wann sie sich wieder sehen würden. Ginny konnte kaum die Augen von Hermine lassen und irgendetwas kam ihr seltsam vor. Sie fragte sich auch, warum Hermine ein solches Kleid trug, vielmehr aber, weil es nicht ihre schöne Taille betonte, sondern weiter geschnitten war. Es war dunkelgrün und bodenlang, schulterfrei und lediglich ein breiter Kragen bildete die Ärmel. Etwa in Taillenhöhe öffnete sich der Stoff und der darunter liegende, noch etwas dunklere, fast schwarze Stoff kam zum Vorschein. Filigrane und doch wunderschöne silberne Verzierungen schlängelten sich an den Säumen entlang und über den Kragen. Dazu trug Hermine silbernen Schmuck: ihren Verlobungsring, elegante Ohrringe mit grünen Steinen und ein wunderschönes Collier, welches wie eine Schlange um ihren Hals lag und ebenfalls grünliche Steine, jedoch auch weiße zeigte. Smaragde und Diamanten – beides hatte Severus ihr zum Abschluss geschenkt. Ginny sagte sich schließlich, dass es wohl bequemer wäre. Hermine bemerkte Ginnys Blick und musste innerlich lachen.

… Eigentlich ein Wunder, dass du so einfach hingenommen hast, dass mein Ring ein Verlobungsring ist… Wenn du nur wüsstest, wer ihn mir angesteckt hat… Ich bin so gespannt, wie alle reagieren werden… Wie er reagieren wird….

Ein seliges Lächeln zog über ihre Lippen. Dann erschien ein großer Mann vor ihr und verbeugte sich. Sie sah mit Erstaunen, dass es Lucius Malfoy war, an seiner Seite seine Frau Narzissa. Hermine lächelte beiden zu und erhob sich, um Lucius die Hand zu reichen, er gab ihr einen Handkuss.

„Ich muss mich vielmals bei Ihnen entschuldigen, Miss Granger. Ich habe Ihnen Ihre Schulzeit wahrlich nicht leichter gemacht. Ich bitte nicht um Verzeihung, aber ich möchte, dass Sie wissen, dass ich es ungeschehen machen würde, wenn ich könnte.“, sagte Lucius und seine Worte waren durchaus ehrlich. Hermine nickte leicht und zog dann ihre Hand wieder zu sich.

„Das haben Sie wahrlich nicht, Mr. Malfoy und Ihr Sohn gewiss nicht weniger. Aber ich verzeihe Ihnen. Sie sind nicht der einzige Mann, der Voldemorts Ideologie geglaubt hat und dahinter stand. Sie haben erkannt, dass es  falsch war und Ihre Worte sind ehrlich. Was wäre ich für ein Mensch, würde ich Ihnen nicht verzeihen.“, erwiderte Hermine und Lucius sah erstaunt zu ihr. Narzissa lächelte leicht. Sie konnte nun so gut verstehen, warum Severus diese junge Frau mehr als alles andere liebte. Hermine lächelte leicht und Narzissa tippte ihren Mann vorsichtig an, denn er hätte nicht mit Vergebung gerechnet, eher damit, dass sie ihn ohrfeigte oder dergleichen.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt