No. 8

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Auf dem Revier der Autobahnpolizei ging es in den nächsten Tagen turbulent zu, manchmal war gar nichts los auf der Autobahn. Semir und sein Partner Alex hatten nichts anderes zu tun und stattdessen wurden die beiden mit Aktenarbeiten beauftragt, die wirklich keiner mochte. Jenny organisierte immer mehr für die kleine Hochzeitsfeier, an ihrem freien Tag ging sie zum Standesamt und fragte nach dem gewünschten Hochzeitstermin im August. Sehr zu ihrer Freude war dieser Termin noch frei und am Abend überraschte sie Alex, der von der Arbeit heimkam, mit dieser Neuigkeit. Schnell war seine schlechte Laune über die Berichte der Akten zu schreiben verflogen und plante schon den nächsten Punkt auf der Liste, die Flitterwochen. Alex schlug was Romantisches vor, so eine Insel nur für die Zweisamkeit. „Mauritius, Karibik, Malediven oder Bahamas wäre sehr schön, stell dir mal vor, Sonne, Strand und nur das blaue Meer", schwärmte Alex, als ob er schon unter einer Palme läge und sich eine Kokosnuss hackte und den Strohhalm reinsteckte und genüsslich daraus schlürfte, „die Ruhe und der Sonnenuntergang, nur wir zwei!" Jenny streckte ihren Ellbogen auf dem Tisch, wo die beiden zu Abend gegessen hatten. Jennys Kinn lag ihrer Handfläche gelehnt und sie träumte gleich mit Alex, wie die beiden in Badesachen im weichen, hellen Sand lagen, die Sonnenstrahlen über ihren gebräunten Körper schien. Dann erwachte Jenny aus dem kleinen Traum und konnte es nicht lassen:"Und was machen wir die ganze zwei Wochen?" „Ach, Sweety, kannst du nicht einfach mal abschalten und gar nichts tun?", seufzte Alex ein wenig genervt. „Aber ich mag das nicht, zwei volle Wochen nur in der Sonne liegen, da fühle ich mich wie auf einem Grill gelegt." „Tauchen können wir machen oder eine Bootsfahrt", zählte Alex am Finger auf, „oder Stadtbummel. Übrigens, Liebe machen unter dem Sonnenuntergang wäre auch nicht schlecht." Jenny prustete los, und lehnte sich in den Stuhl zurück als plötzlich bei Alex das Handy klingelte. „Wer kann das denn um diese Uhrzeit sein?", fragte Alex, als er nach seinem Handy in der Hosentasche griff. Jenny zuckte mit den Schultern und als sie hörte, wie Alex fröhlich in seiner Stimme mit einem „Hallo Mama!" das Gespräch begann, verdrehte Jenny ihre Augen und stand auf, räumte den Tisch ab und war in der Küche mit dem Abwasch beschäftigt. Nun kam Alex in die Küche, räusperte sich und liess die Bombe platzen. „Meine Mutter möchte uns in den nächsten Tagen besuchen kommen und bei den Hochzeitsvorbereitungen unterstützen." Vor Schreck liess Jenny ein Teller, das sie gerade aus dem Spülbecken hob, gleich wieder ins Becken fallen und diese schepperte so laut, dass der Teller in zwei Teile zerbrach. „WIE BITTE?", empörte sich Jenny schockiert und Alex meinte, das sei doch nicht so dramatisch. „Was bitte, will Viola noch organisieren? Wir haben soweit schon fast alles bis auf das Catering fürs Essen und die Flitterwochen." Jenny trocknete die Hände ab, und Alex sah ihr dabei zu. „Meine Mutter möchte uns wirklich unterstützen. Ich habe ihr schon zugesagt, und..." „Was hast du?" „Wie?" „Du hast deine Mutter gerade zugesagt, dass wir Unterstützung gebrauchen können. Sag mal, tickst du noch richtig?", jetzt wurde Jenny richtig sauer! „Seit wann lässt du dich von deiner Mutter einwickeln?" Alex kam näher auf Jenny zu und wollte sie in die Umarmung nehmen, doch Jenny ging zwei Schritte zurück. „Weisst du was? Ich bin dann mal weg!", sagte sie spontan. „Wie? Wohin?" „Irgendwohin! Am besten nach Teneriffa! Bis Viola zurück nach Brasilien ist, komme ich zurück." In Jenny reifte der Entschluss immer mehr und Alex war sprachlos. „Aber,...was sage ich meiner Mutter?" „Das ist wirklich nicht mein Problem! Du hast zugesagt, ohne vorher mit mir zu sprechen." Jenny stürmte aus der Küche ins Schlafzimmer, und holte ihren Koffer heraus. „Das ist nicht dein Ernst, oder?", konnte Alex nicht glauben, was er da sah. „Doch! Mein voller Ernst!", dabei tastete Jenny ihr Gesicht vorsichtig ab, „ich gehe für eine Woche in ein Wellnesshotel. Meine Haut braucht ein Gesichtspeeling. Ich möchte bei unserer Hochzeit schön aussehen." „Du siehst doch so schön aus." „Nein!", fuchtelte Jenny mit ihren Armen und tastete ihren Augen nach Tränensäcke. „Deine Mutter raubt mir den letzten Nerv. Aber ich sage dir, bei der Hochzeit soll Viola sich ein Hotel aussuchen, hier auf keinen Fall! Was soll das denn werden, wenn sie in unserer Hochzeitsnacht an der Schlafzimmertür klopft und sagt, wir sollen beim Liebesstöhnen leiser sein, weil sie angeblich nicht schlafen kann. Wie peinlich ist das denn?" Nun musste Alex lachen, und langsam lächelte Jenny mit. „Wenn es wahr ist!" Jenny sass auf der Matratze und Alex neben ihr. Dabei legte er seinen Arm um ihre Schulter und drückte sie ganz fest an sich. „Ich werde dafür sorgen, dass meine Mutter in ein Hotel geht, wenn wir heiraten." „Versprochen?" „Ja, und was mache ich jetzt mit meiner Mutter? Sie bucht schon den Flug." „Ich werde morgen nach Teneriffa fliegen für eine Woche, keine Widerrede!" Alex willigte ein und sagte:"Ich werde dich jetzt schon vermissen!", und begann seine Verlobte zu küssen. Beide liessen sich nach hinten aufs Bett fallen und versanken in eine erotische Liebesnacht. Am nächsten Morgen klärte Jenny alles mit Frau Krüger ab, und sie bewilligte ihren Urlaub, auch wenn es sehr kurzfristig war. Voller Freude zog sie sich perfekt an, die Stöckelschuhe durften nicht fehlen. „Du bist doch im Wellnesshotel, da brauchst du doch nicht so viel Schnick Schnack an Klamotten", staunte Alex, was Jenny da alles in den Koffer packte. Alex brachte sie noch zum Flughafen und beide verabschieden sich leidenschaftlich mit einem „Ich liebe dich!" Jenny ging auf ein Reisebüro zu, das Last Minute Angebote am Schaufenster zur Auswahl hatte und suchte sich eins aus. Dann betrat sie das Büro, eine hochnäsige Frau tippte am Computer und Jennys Blick fiel auf ein stehendes Plakat, das atemberaubend aussah...    

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt