No. 55

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Durch die Sonnenstrahlen und ein kitzeliges Gefühl an seiner Nase, erwachte Paul schläfrig. Er fühlte was Schweres an seiner Brust, sein Blick wanderte zu der Person, die neben ihm schlief. Seine Mundwickel gingen nach oben, als er sah, wie Jenny sich an ihm kuschelte. „Guten Morgen, Pretty woman!" Jenny murmelte was Unmissverständliches und blickte zu Paul auf, dessen Lächeln breiter wurde. „Ich könnte mich daran gewöhnen, so neben dir aufzuwachen." „Wir haben es wieder getan", stellte Jenny fest, als sie kurz unter die Decke schaute und viel nackte Haut vorfand. Sogar Pauls bestes Stück war nicht überzusehen. Jenny streifte ihre Oberschenkel an Pauls Unterleib und er verspürte eine Erregung. Seine Hand berührte ihren Oberschenkel, dann presste er Jenny zu sich auf den Bauch. Die Decke verrutschte dabei, die Lippen der beiden öffneten sich und gingen zu erotische Zungenküsse über. Paul strich mit den Händen über Jennys Rücken und packte ihren Hintern. „Wir wollten doch heute weiterfahren", sprach Jenny, als sie den Body küsste. Paul stöhnte lustvoll und konnte nicht genug kriegen. Er wollte weiter darauf eingehen, doch Jenny löste sich langsam von ihm. „Heb dir das für später auf!", blinzelte sie mit ihren grünen Augen. „Wenn wir am Ziel angekommen sind, dann kannst du mit mir machen, wonach dein Verlangen schreit." Machtlos sah er in Jennys Lächeln und begriff, dass sie es immer noch ernst meinte mit dem gewünschten Ziel. „Wie soll ich das nur bis dahin aushalten?", versuchte Paul, Jenny in Verführung zu bringen, doch diese blieb standhaft, auch wenn sie Lust auf ihn hatte. Stattdessen sagte sie nur:"Ganz einfach, fahr los! Aber vorher holen wir dir noch den Smoking!" „Bekomme ich wenigstens noch Starthilfe von dir?", bettelten seine Augen, die Jenny nicht widerstehen konnte und für eine Weile versanken sie in leidenschaftliche Küsse.

Da Alex seinen Dienstwagen mitsamt Waffe und Ausweis der Autobahnpolizei abgegeben hatte, fuhr er privat mit seinem weissen BMW zum Flughafen. Für die Dauer seines Aufenthaltes in den USA parkte er im Parkhaus am Flughafen und ging mit der Reisetasche zu Fuss weiter bis er in dem grossen Eingangsbereich des Flughafens Düsseldorf befand. Als erstes erledigte er den vorläufigen Reisepass, was er auch problemlos bekam. Das Geld spielte keine Rolle, ihm war Jenny jedes Cent wert. Die nächste Hiobsbotschaft erfuhr er am Check In-Schalter, als die Frau ihm mitteilen musste, dass es gerade eine Änderung gab. Der Flug nach Los Angeles wurde aus Sicherheitsgründen auf den nächsten Tag verlegt. Es wurde auf einen technischen Fehler hingewiesen, was den Piloten zum Weiterfliegen strikt untersagt wurde. „Es tut mir wirklich leid! Morgen wird es auf jeden Fall klappen." Die Frau entschuldigte sich für den Ausfall und Alex reagierte schroff:"Dann beten Sie mal, dass der Flieger morgen startklar ist! Es ist nämlich wichtig!"" Mit einem hochroten Kopf verliess er den Schalter und marschierte wütend zum Ausgang. Gerade hatte er das mit dem vorläufigen Reisepass geklärt bekommen, nun das nächste Hindernis. Viola zuckte in der Parterrewohnung erschrocken auf der Couch sitzend vor dem TV zusammen, nachdem die Haustür mit einem lauten Knall zugeschlagen wurde und war verblüfft, einen wütenden Gesichtsausdruck von Alex vor sich stehen zu haben. „Heiliger Strohsack!", fasste sich Viola an ihrem Herzen, dass es nur Alex war und nicht irgendein Einbrecher. Ihr Sohn liess den Ärger freier Luft und Viola trottete hinter ihm her, der hin und her durch die Wohnung lief. Schliesslich konnte die Mutter ihren aufgebrachten Sohn beruhigen.

Auf der PAST gab es auch nichts Neues in Sache „Beifahrersitz". In der letzten Minute reichte Semir den Urlaub ein und bekam von der Krüger das Einverständnis. Wie versprochen wartete die Chefin mit den Mappen der Bewerber auf Semir, wenn er wieder aus dem Urlaub kam. Verbunden mit dem Feiertag dazwischen, verreiste die Familie Gerkhan spontan nach Holland.

Paul und Jenny waren nun in dem Geschäft angekommen, das Jenny als Tipp von der Frau in dem Laden bekam, wo sie kürzlich ihr Kleid kaufte. Die Dame war sehr nett und hatte Pauls Körper genau beobachtet und fand drei Smokings zur Auswahl. Pauls Blicke sprachen Bände, Jenny zuliebe probierte er den Smoking. Letztendlich entschieden sich die drei Köpfe für den dritten Anzug. Ein Handy klingelte, Jenny schaute nach und verdrehte genervt die Augen. „Sorry!", sagte sie schnell und ging nach draussen, um ungestört mit Alex zu reden, während Paul mit dem Smoking zur Kasse ging und dabei fiel sein Blick auf die Glasablage an der Kasse. „Das gefällt mir!", sagte Paul und von der Verkäuferin erfuhr er, dass es ein selbstentworfene Design war. „Jetzt oder nie!", dachte er sich dabei. Ohne lange nachzudenken, nahm er es mit und zahlte alles mit Karte. Die Verkäuferin lächelte rührend und bedankte sich bei Paul für den Einkauf. Jenny beendete schnell das Gespräch, als Paul das Geschäft verliess. „Alles ok?", fragte er und Jenny antwortete nur:"Ach, das war mein Vater." „Der kann aber schön nerven, was?" Jenny nickte nur und steckte das Handy ausgeschaltet in das Handschuhfach im Bulli. Die Fahrt ging weiter und unterwegs machten sie Rast an einem Diner. Paul suchte im hinteren Teil des Bullis nach einer grünen Tasse, die den Aufschrift „Huchu" trug. „Was machst du damit?", fragte Jenny mit grossen Augen, als sie hinter Paul auf das Diner zuging. „Kaffee einschenken lassen. Im Pappbecher schmeckt der Kaffee mir überhaupt nicht!" Jenny hatte einen Wunsch. „Gibt es da auch Cappuccino mit aufgelöstem Karamellbonbon?"...    

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt