No. 34

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„Setzen Sie sich bitte!", sagte die Krüger zu Alex und dieser nahm vor ihrem Schreibtisch Platz in einem Stuhl. Alex war darauf gefasst, dass die Chefin ihn abmahnen würde für das Zu spät kommen. „Ich kann Ihnen erklären, warum ich Sie zu spät kam", begann Alex zu reden, doch die Krüger wiegelte mit der Hand ab. „Beim nächsten Mal bemühen Sie sich um Pünktlichkeit. Ich wollte mit Ihnen über was anderes reden", fuhr die Krüger mit dem Gespräch fort und die Erleichterung war Alex anzusehen, dass das Thema gewechselt wurde. „Sie hatten bei Ihrem Vorstellungsgespräch hier bei mir vor zwei Jahren erwähnt, dass Sie eigentlich beim Bundeskriminalamt (BKA) als verdeckten Ermittler beworben haben." „Ja, das stimmt", erinnerte sich Alex noch an die Zeit seines Vorstellungsgespräches und verstand nicht, was es damit jetzt zu tun hatte. „Es ist eine Stelle im BKA frei geworden, ich habe da an Sie gedacht. Hätten Sie Interesse daran?", fragte die Krüger und Alex Miene hellte auf. „Eigentlich schon, aber was wird aus Semir? Ich meine, er braucht dann einen neuen Partner? Und wo ist die freie Stelle?" „Langsam, Brandt, immer eins nach dem anderen. Die freie Stelle beim BKA wäre in Düsseldorf, also nicht weit weg von Ihnen zu Hause und das mit Gerkhan überlassen Sie mir. Überlegen Sie es sich und sagen Sie mir Bescheid, wie Sie sich entscheiden werden. Ich habe mit dem BKA gesprochen und Ihren Namen reservieren lassen." „Danke, Chefin. Wie lange habe ich Bedenkzeit?" „Zwei Wochen, und dann möchte das BKA die Stelle besetzen." „Gut, ich danke Ihnen, dass Sie bei dieser Stelle an mich gedacht haben. Aber Sie verstehen, dass ich die Sache erstmal mit meiner Verlobten besprechen möchte", sagte Alex, als er vom Stuhl aufstand und zur Tür gehen wollte. „Klar, überlegen Sie sich das gut!", beendet die Chefin das Gespräch und Alex ging hinaus. Im Büro traf er auf den neugierigen Semir, der sofort wissen wollte, worum es in dem Gespräch ging. „Du hast aber eine lange Nase", lachte Alex und Semir antwortete:"Und dir muss man alles aus der Nase ziehen, also, schiess los!" Als Alex erzählen wollte, kam Susanne mit einem Einsatz für die Kommissare herein. „Na toll, immer wenn es spannend wird", meckerte Semir, freute sich aber, wieder auf Verbrecherjagd zu gehen und den Superhelden zu spielen. Alex rannte neben Semir aus der Halle und beiden sassen in dem silbernen BMW, der mit quietschenden Reifen und Blaulicht vom Revier davonbrauste.

Aufgeregt kam Jenny mit einem kleinen Rucksack, in denen Wechselklamotten waren, zurück zum Strandhaus von Paul, sie ging hinten rum durch den Sand gestampft bis zur Holztreppe, die den Weg zum Balkon des Hauses führte. Die Hollywoodschaukel stand still, Jenny griff nach der Türhalter am Schiebeglas und diese war verschlossen. Sie klopfte an das Glas, doch keiner machte auf. Sie ging wieder zurück zur vorderen Seite und bemerkte, dass die Garage offen stand. Dort fand sie Paul, der in dem blauen Bus gerade die letzten Vorbereitungen durchführte. „Hi!", lächelte Jenny, als sie Paul sah, der gerade aus dem Bus sprang. „Hi!", grüsste Paul zurück. „Wir fahren damit?", war Jenny erstaunt, wohin die Reise ging und mit welchem Mobiliar. „Ja, der Bus ist praktisch für mich als Surfer. Damit kann ich parken, wo ich will und man kann in dem Bus auch schlafen", erklärte Paul und Jenny sah sich innen einmal um und fand, dass es gemütlich aussah. Dann fiel ihr Blick zufälligerweise auf ein Motorrad, das in der Ecke der Garage stand und sie kam der Maschine näher. „Irgendwo habe ich das schon mal gesehen", meinte Jenny sich zu erinnern, vor allem die schwarzen Räder erinnern mich daran. Paul kam auf Jenny zu, stand neben sie und nahm den Helm, der auf dem Sitz stand und zog ihn über seinen Kopf. Das Visier öffnete er und klappte er wieder zu. Beim Öffnen des Visiers sprach Paul:"Du warst die Frau, die mir fast in den Reifen gelaufen war." Einen Augenblick musste Jenny überlegen, was Paul meinte und erst jetzt wurde ihr schlagartig bewusst, dass Paul der Idiot war, den sie genannt hatte. „Und du warst eine aufgetakelte Tussi, die sich nicht mal entschuldigt hatte." Paul zog den Helm wieder aus, Jenny schlug mit beiden Händen an ihren Augen. „Gott! Wie peinlich ich mich da aufgeführt hatte! Mit dem Handy am Ohr! Paul, es tut mir leid", entschuldigte sich Jenny aufrichtig bei ihm. „Aber warum hast du mir nicht sofort gesagt, dass du der Motorradfahrer bist als wir uns wiedersahen?" „Am Strand? Wo ich dich mit dem Surfbrett getroffen habe?", schaute Paul Jenny ungläubig an. „Ja, zum Beispiel", antwortete Jenny. „Auch da hast du dich zickig aufgeführt, schon vergessen?" Jenny kniff die Augen zusammen und gab Paul Recht. „Trotzdem hast du mich fasziniert", gab Paul zu und auf Jennys Gesicht hob sich ihre Mundwickel langsam nach oben. „Du gefällst mir jetzt viel besser als am Anfang! Cooler und mit einem strahlendem Lächeln, das jeder Tag perfekt erscheinen lässt", beschrieb Paul Jenny und diese war gerührt von seinen Worte. „War ich wirklich so schlimm?" Jennys schlechtes Gewissen meldete sich. Am liebsten würde sie im Erdboden verschlucken, sie schämte sich für ihre Arroganz und erkannte sich selbst nicht mehr. Seit sie Paul traf und fast jede Minute mit ihm verbrachte, war sie aufgeblüht, sah das Leben mit anderen Augen und liess sich auf ein Abenteuer ein, was sie eigentlich nie im Leben wagen würde. „So, bist du bereit?", holte Paul Jenny aus ihren Gedanken und diese sah ihm in die Augen. Als Antwort nickte sie nur und stieg vorne in den Bus ein. Paul verstaute das Gepäck im hinteren Teil und die Fahrt ging los. Wir tauchen hinein in das Bilderrahmen, das den Huntington Beach im Süden Kaliforniens zeigt, das bekannt für den langen Pazifikstrand ist und sehr gute Möglichkeiten zum Surfen bietet...    

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt