No. 49

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Während Paul und Charlotte ihren Spass beim Aufwärmen des Surfens hatten, vergnügte sich Jenny mit einem kühlen Drink, den sie gerade an der Getränkebude gekauft hatte, und liess die Sonnenstrahlung auf ihren Körper bräunen. Mit den Nike-Schuhen in der einen anderen Hand festhaltend schlenderte Jenny barfuss durch den weichen Sand am Strand entlang. In Gedanken dachte Jenny über ihr Leben nach, sie hatte feste Pläne und Ziele mit Alex gehabt. Doch etwas schien in ihr ausgelöst zu haben, seit Jenny in Kalifornien war...Paul! Durch ihn lernte sie lockerer umzugehen und zeigte ihr Lächeln mehrmals am Tage. Ihre Gefühle für Paul hatte sie überwältigt, hatte sie doch erst gedacht, eine heisse Sommeraffäre und nichts weiter als nur eine Affäre. Jenny war dem Sunnyboy Paul verfallen, nur sie wusste nicht, wie Paul die Sache aus seiner Sicht sah. In Charlotte sah Jenny eine ernsthafte Konkurrentin für Paul. Die Hochzeit mit Alex, wollte Jenny das noch? In dem Urlaub hatte sie bis jetzt noch nicht mal eine einzige Sekunde daran gedacht. Der Alltag in Deutschland war anders als hier, wie wäre denn der Alltag mit Paul verlaufen? Was machte Paul beruflich? Auf die Dauer von Luft und Liebe konnte man unmöglich leben. Zu gerne wollte Jenny wissen, wie es hinter der Fassade von Paul aussah. Als Jenny merkte, dass sie weit vom Strand entfernt war, kehrte sie um und hielt Ausschau nach Paul und Summer, konnte die beiden aber in dem Trubel nicht finden. Nun stand Jenny wieder an der Stelle, wo sie einen besseren Ausblick auf das Meer hatte. Auf einmal kam ein durchtrainierter Typ aus dem Wasser, streifte mit der einen Hand das nasse Gesicht ab. Mit dem Surfbrett unter dem Arm kam der Typ an den Strand angelaufen. Verträumt sah Jenny den Typen noch lange an, bis dieser nun vor ihr stand. „Jenny, wo warst du denn?" Pauls Stimme riss ihr aus den Gedanken. „Ähm,...spazieren. Sag nicht, dass du mich vermisst hast?", hob Jenny ihre Mundwickel leicht an und Paul grinste. „Na ja, ich habe mir schon Sorgen gemacht, wo du warst." „Ehrlich?", fragte Jenny verblüfft und Paul nickte leicht mit seinem Kopf. Eine kurze Weile sahen sich die beiden einfach nur noch an bis Paul die Stille durchbrach. „Es dauert noch etwas, bis ich dran bin. Möchtest du auch mal surfen? Das Wasser ist herrlich!" Jenny schaute auf das Meer und sie bekam Lust darauf und wollte zeigen, was sie aus dem Surfkurs gelernt hatte. „Aber ich habe keinen Neoprenanzug dabei", schaute sie an sich herab und Paul fand, dass sie in dem Bikini auch eine gute Figur abgab. „Wo ist Summer?", fragte Jenny, als sie das T-Shirt und die kurze Jeanshose auszog. Paul sah ihr dabei zu, sprach nebenbei:"Irgendwo an einer Getränkebude. Habe ich dir schon mal gesagt, wie toll du in dem roten Bikini aussiehst?" „Ich glaube ja", sagte Jenny, als sie ihre Klamotten auf die Schuhe legte und am Strand zurückliess. „Komm schon", streckte Paul seine Hand nach Jenny aus, diese legte ihre Hand in seine. Gemeinsam rannten die beiden in das Wasser. Das Surfbrett liess Paul los, Jenny legte sich mit dem Bauch darauf, wie sie es von Paul gelernt hatte. Sie paddelte mit den Armen kräftig durchs Wasser und als sie eine kleine Welle auf sie zukommend sah, sprang sie blitzartig auf das Brett und liess sich von der Welle reiten. Paul klatschte laut jubelnd. Es machte Jenny sichtlich viel Spass und in dem Moment vergass sie, dass es Charlotte noch gab, die von der Getränkebude aus alles genau beobachtete. Paul und Jenny genossen die Zweisamkeit im Meer, schwammen und tauchten abwechselnd unter den Wellen. Nun sass Jenny auf dem Surfbrett, glücklich nach vorne schauend, während Paul von hinten am Brett schob. Eine Welle kam auf die beiden zu, die Jenny gegen Paul warf, dieser hielt ihren Oberarm fest und Jenny konnte sich noch auf das Brett halten. Die Welle glitt an den beiden vorbei, Paul und Jenny waren in dem Moment so nah, das einem den Atem raubte. Die kleinen Wassertropfen fielen von seinem Gesicht herab, als Paul seine nassen Haare schüttelte und seine vordere Mähne ins Gesicht fiel. Mit beiden Händen hielt Paul das Brett mitsamt Jenny fest. Das Wasser war an der Stelle nicht mehr so hoch, so konnte Paul mit den Beinen im Wasser stehen. Lächelnd streifte Jenny die Mähne an Pauls Stirn zur Seite, sein Muttermal kam zum Vorschein. Das Leuchten der Augen...das schönste Lächeln...die Blicke wurden tiefer... Zaghaft berührte Jenny mit der Hand an der Wange von Paul und dieser wiederum streichelte ihren Oberschenkel. Ganz langsam beugte sich Jenny nach vorne und war kurz davor, Paul zu küssen...

Die gute Laune von Semir wurde direkt auf dem Revier der Autobahnpolizei getrübt, als er von Alex erfuhr, dass er direkt nach seinem Urlaub zum BKA ging. „Na toll", murrte Semir, „viel Zeit habe ich nicht mehr für einen neuen Kollegen zu finden." Susanne kam kurz in das Büro und gab eine ganz wichtige Info bekannt, das nun den letzten Puzzleteil vervollständigte. „Na endlich!", freute sich Alex, dem ganz wichtig war, seinen letzten Einsatz im letzten Fall noch mit Semir lösen konnte und so begaben sich die beiden zum Wohnort des Täters und konnten die beiden dingfest machen. Zurück auf der Wache wurden die beiden Kommissare von der Krüger für die schwierige Arbeit gelobt und Semir bat die Chefin um einen Gespräch. In Kims Büro sprach Semir sie auf die freie Stelle an. „Gerkhan, ich habe die Stelle schon ausgeschrieben. Ich weiss, dass Sie Mitspracherecht haben, sobald sich einer meldet, werden Sie darüber informiert und können den Bewerber unter die Lupe nehmen." „Oh, darauf freue ich mich!", so ganz schien Semir nicht begeistert zu sein, aber da musste er nun mal durch. „Bis dahin wird Frau Dorn Ihren Beifahrersitz besetzen", beschloss die Krüger und Semir nickte beim Verlassen des Büros...    

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt