No. 188

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Klaus beobachtete Paul, wie dieser nun durch die vollen Buschen durchgehen wollte, als auf einmal Jenny mit einem kleinen Tier auf den Armen aus dem Busch zurückkam. „Oh", sagte Paul und ging näher an Jenny heran. Mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht strahlte Jenny Paul an. „Ein Hundewelpe!" Jenny hielt den kleinen, dunkelbraunen Labrador in ihren Armen, das voller Dankbarkeit war, gefunden zu werden. „Der ist aber süss", fand Paul und streichelte es behutsam, um es nicht zu erschrecken. Doch der Welpe war so erschöpft und liess die Streicheleien zu. Nun gesellte sich Klaus zu den beiden und fand das Bild so niedlich, was er vor seinen Augen sah. „War er alleine?", wollte Paul wissen und Jenny verneinte. „Da waren noch zwei Welpen, aber die haben es anscheinend nicht überlebt." „Was?", fragte Paul schockiert und Klaus wollte der Spur nachgehen. „Nein, Papa! Du rührst dich nicht! Ich gehe selbst nachschauen", entschied Paul und Klaus gab erneut nach. Jenny trug der Welpe immer noch auf ihrem Arm, nun traute sich Klaus auch, den Hund zu streicheln und fand, dass dieser hungrig aussah. Schnell war Paul wieder zurück und mit trauriger Stimme sagte er:"Wie kann man so herzlos sein und Welpe im Wald aussetzen?" Klaus sah zu seinem Sohn und schüttelte den Kopf. „Bilde ich mir das ein, oder lächelt Jenny wieder?", Paul sah Jenny an, wie diese der Welpe anschaute und das strahlendes Lächeln über ihr Gesicht zauberte. Da ging bei Paul das Herz auf. „Gehen wir?", legte Paul vorsichtig seinen Arm um Jennys Schulter, und sie erwiderte es. Mit Klaus gingen sie zurück zum Parkplatz. „Nehmen wir den Hund mit?", fragte Klaus und Paul nickte. „Aber klar doch, den lassen wir nicht alleine." Jenny blieb auf einmal stehen. „Aber ich kann den nicht mitnehmen, mein Vater hat eine Allergie." Paul sah Jenny verwirrt an. „Wieso zu ihrem Vater?" Traurig schaute Jenny den Kleinen an, der nun schlief und es tat ihr weh, dem kleinen Hund kein Zuhause zu geben. „Er kommt dann zu mir", fand Paul die beste Lösung. „Du würdest den Hund nehmen? Kommst du damit klar? Ich meine...", es freute Jenny zu hören, dass Paul sich bereit erklärte, um den Labrador zu kümmern. „Traust du mir das nicht zu?", neckte Paul zu Jenny und diese fand eine neue Seite an Paul, die sie anscheinend noch nicht kannte. „Ich habe keine Probleme mit Tiere." Auf dem Weg zum Parkplatz rief Paul seine Mutter an und übergab ihr die frohe Nachricht. Helga war so erleichtert, dass Klaus nichts Schlimmeres passiert war. „Kommst du mit zu mir?", fragte Paul Jenny, als sie den Parkplatz erreicht hatten. Klaus nahm schon mal Platz in dem BMW. Mit Herzklopfen sah Jenny Paul an. „Gerne...Paul, wir müssen reden!" Paul stimmte ihr zu und strich zärtlich mit seiner Hand eine nasse Strähne hinter Jennys Ohr. Sie legte ihren Kopf schräg, so dass ihr Gesicht in Pauls Hand lag. Die Wärme seiner Handfläche, das Gefühl nach Geborgenheit. Jenny bestand darauf, dass Paul den BMW fuhr und sie mit dem kleinen Welpen auf der Rückbank gemütlich machte. Unterwegs fragte Klaus Jenny, wie der Kleine den heissen sollte. „Oh, das weiss ich noch nicht." „Wie wäre es mit Lumpi?", schlug Klaus vor und Paul sah entsetzt zu seinem Vater. „Junge, unser Nachbar hatte auch einen Hund, der hiess Lumpi. Weisst du das denn nicht mehr?" „Papa, da war ich noch so klein!" Gelächter. Auch Jenny lachte mit. Dann hatte sie eine Idee. „Luna hört sich nicht schlecht an." ". „Woher weisst du, ob es ein Weib oder Rüde ist", wollte Paul von ihr wissen, als Jenny Luna hochhob und das Geschlecht unter dem Bauch zeigte. „Aha", sagte Paul durch den Spiegel. „Luna", murmelte er mehr zu sich selbst und lächelte dabei. Paul warf immer wieder einen Blick durch den Rückspiegel und sah, dass Jenny im Moment glücklich aussah und wollte ihr den schönen Moment geniessen lassen. Als Paul mit dem BMW auf den Hof seiner Eltern vorfuhr, kam Helga aus dem Haus auf ihren Mann zugerannt und schloss ihn in ihre Armen. „Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist!" Klaus gab seiner Frau einen Kuss. „Helga, ich war nur spazieren." Helga schnäuzte ihre Nase und Paul umarmte seine Mutter. „Mama, alles gut. Papa ist jetzt da." Paul nahm seine Mutter und ging mit ihr ausser Hörweite von den anderen. Klaus half Jenny mit der Tür beim Aussteigen aus dem Auto. „Wir müssen in den nächsten Tagen mal ernsthaft über Papa reden. Wie es weitergeht." Helga sah Paul an und nickte. „Ja, das müssen wir. Lisa soll dabei sein." „Gut, Mama. Ach, noch was. Das Haus in Kalifornien ist verkauft." „Aber Paul, das war doch dein zweites Zuhause...", Helga hatte Tränen in den Augen. Ihr Sohn hatte Wort gehalten, die Familie zu unterstützen und das rührte ihr so sehr. „Mama, jetzt gebe ich euch das zurück, was ihr damals für mich gemacht habt." „Helga, kommst du? Ich habe Hunger", rief Klaus. Mutter und Sohn lächelten sich an. „Typisch Klaus." „Schön, dass es Papa gut geht." Arm in Arm kamen Mutter und Sohn auf den Vater und kurz umarmten sich alle in einem Kreis. Paul streckte die Hand nach Jenny aus und schloss sie mit in die Umarmung ein. „Sie gehört mit zur Familie", sagte Paul und Jennys Herz wurde warm. Erst jetzt entdeckte Helga den kleinen Welpen, das ihre Schnauze bewegte und an Helgas Hand vorsichtig schnupperte. „Wer bist du denn?" „Darf ich vorstellen? Das ist Luna", sagte Paul mit einem Lächeln, liess aber die Hand nicht von Jennys Schulter los, „unser neustes Familienmitglied." Ein Auto näherte sich, die Türen wurden zugeschlagen. Emilia und Lisa gesellten sich zu der Gruppe und als Emilia den Hund sah, war sie hellauf begeistert. „Oh, wie süss der ist!" „Demnächst darfst du mit ihr spazieren gehen", scherzte Paul und Emilia bejahte begeistert. „Wie cool!" Langsam setzte sich der Regen wieder ein und alle rannten in die Häuser bis auf Jenny und Paul. Die beiden blieben im Regen stehen und sahen sich nur ohne Worte an. Paul griff nach Jennys Hand und umklammerte sie fest.

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt