In Hotelzimmer angekommen, kümmerte sich Jenny zuerst um ihren Knöchel, der nicht mehr so heftig schmerzte, sie nahm sich Pauls Rat zu Herzen und suchte in der kleinen Minibar nach Eiswürfeln und faltete es in einem Handtuch hinein, nahm Platz auf der Couch legte es auf ihrem Knöchel. Während die Stelle gekühlt wurde, dachte Jenny verträumt an Paul und dem Kuss in der Cocktailbar. „Es war ja alles nur gespielt, ausserdem hatten wir einen Deal abgeschlossen. Spass ist ja doch erlaubt...aber irgendwie war der Kuss doch so schön gewesen, es fühlte sich anders an als die von Alex. Zärtlich, sanft und so liebevoll... Jenny, du vergleichst Alex schon mit Paul!" Jenny war noch nicht so lange hier in Kalifornien, schon hat ein Sunnyboy ihr den Kopf verdreht. Sie hatte Spass an dem Surfkurs gehabt, auch wenn der erste Tag nicht alles anders als perfekt war, ihre Bewegungen war steif und durch den Tanz wurde ihre Haltung gelockert. „Vielleicht klappt es morgen?", dachte Jenny noch nach und ertappte sich dabei, wie sehr sie sich auf Paul morgen freute, ihn wiederzusehen. Der Eiswürfel schien in dem Handtuch geschmolzen zu sein, vorsichtig stand Jenny auf und merkte, dass sie fast wieder normal gehen konnte. Erleichtert atmete sie aus, ging ein paar Schritte im Zimmer auf und ab um sich zu vergewissern, dass sie nicht mehr so humpelte wie am Anfang. Die Nacht konnte Jenny kein Auge richtig zu machen, zu sehr kreisten ihre Gedanken um Paul. Als sie an die letzten Minuten des Abends mit Paul dachte, hatte sie sich in seinen starken Armen geborgen gefühlt. Seinen Duft, sein Aftershave, alles war so perfekt an Paul...nicht so irgendeine billige Werbung wie bei AXE, wo die Frauen auf die Männer zuflogen. Bei ihm stimmte einfach alles. Mit der Zeit wurde Jenny müde und schlief nun endlich ein. Auch Paul ging es nicht anders, er konnte kein Auge zumachen und ging durch die Glasschiebetür des Schlafzimmers nach draussen. Das Meer war in der Dunkelheit ruhig, die Welle war nicht zu sehen. Seine blonde Mähne wehte im leichten Wind, Paul liess einen Seufzer raus und dachte an Jenny. „Wenn Kelly nicht wäre, hätte ich jemals geahnt, wie schön Jennys Lippen sich anfühlten? Der Kuss fühlte sich sanft an, die Zungenküsse waren leidenschaftlich. Und wie sie da tanzte, mit ihrer schönen Hüfte." Ein Frösteln ging auf Pauls Körper über, er stand nur in schwarzer Boxershort auf dem Balkon, drehte sich um und ging ins Schlafzimmer zurück. Das Licht liess er jedoch aus und tappte in der Dunkelheit auf das Bett, deckte sich mit der dünne Bettdecke zu und wälzte ein paar Mal auf der Matratze, schlug die Decke vom Körper weg, da es ihm anscheinend zu heiss wurde. Die Wärme im Bett oder seine Gedanken an Jenny? Er konnte es kaum abwarten, Jenny bald wiederzusehen. Er wusste nicht mehr, wann er zuletzt auf so eine Frau wie Jenny gefreut hatte, sie wiederzusehen. Zwar flirtete Paul gerne oder sprang mit einer Frau in die Kiste, aber die Freude auf das nächste Wiedersehen hatte Paul bei den anderen Frauen nicht gehabt. Irgendwie fühlte sich Paul zu Jenny hingezogen trotz des Deals.
In der Zwischenzeit hatte Viola einige Veränderungen in der Wohnung von Jenny und Alex vorgenommen. Alex gefiel die Idee seiner Mutter, wusste aber, dass das Jenny gar nicht schmecken würde. Vorsichtig sprach er seine Mutter darauf an und Viola meinte, dass das Geschirr so praktischer sei und wie kann man auf die Idee kommen, sie woanders hinzustellen. „Mama, die Küche ist Jennys Bereich, ich finde sie in Ordnung. Ich will nicht mit Jenny streiten, wenn sie wieder heimkommt." Viola klatschte ihrem Sohn leicht an der Backe und versprach ihm hoch und heilig:"Wenn Jenny heimkommt, räume ich es wieder um, ok?" Dass Viola die Dekosachen auch im Wohnzimmer umdekoriert hatte, schien Alex noch gar nicht zu merken. „So, jetzt lass uns zu Abend essen!", war Viola gerade dabei, die Nudeln mit Bolognese zu servieren, Alex bediente sich an der Salatschüssel und beim Essen erzählten sie sich Geschichten. Langsam entstand eine Vertrautheit zwischen Viola und Alex, so als ob die Mutter nie weg wäre.
Völlig verschlafen tastete Jenny nach dem Handy, der auf den Nachttisch vibrierte und sie zum Aufstehen zwang. Sie stellte es auf nochmal fünf Minuten schlummern. Erst beim zweiten Mal fiel ihr ein, dass der Surfkurs am frühen Morgen war, und plötzlich war Jenny hellwach. Schon allein der Aufregung wegen, dass sie Paul gleich wiedersah und sie gespannt war, was der frühe Morgen auf sich hatte. Sie zog sich schnell um, schlüpfte in den Sportanzug, den sie eigentlich für Wellness eingepackt hatte, schnappte sich eine Banane aus der Minibar und trank im Stehen Wasser aus der Flasche. Jenny hatte sich vorgenommen, nach dem Surfen ausgiebig im Hotel zu frühstücken. Sie staunte nicht schlecht, als sie am Strand ankam und nur ganz wenige Leute zu sehen waren. Paul war bereits schon da, und als er Jenny von weitem sah, winkte er so freudig und seine weisse Zähne leuchteten in der Morgendämmerung. Im Neoprenanzug stand Paul am Strand, mit seinem Luxusschlitten, das Surfbrett. Für Jenny hatte er das Surfbrett ebenfalls in Schuss gebracht und lächelte mit einem „Guten Morgen!" Jenny stand nun vor Paul, atmete die kühle Morgenluft mit geschlossene Augen ein und aus. „Es ist so schön und ruhig hier, ups! Dir auch einen guten Morgen!" „Bereit?", fragte Paul und Jenny schaute auf ihre Klamotten herab. „So?" „Du hast doch bestimmt deinen schönen Bikini drunter?" „Nein, habe ich nicht!", nun wurde Jenny ein wenig rötlich im Gesicht. „Ich habe dir deinen Neoprenanzug rausgeholt und es hängt an der Umkleidekabine." Jenny verschwand in die Umkleide und hatte mit dem Anzug zu kämpfen, zu sehr aufgeregt war sie in dem Moment...
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California - The Endless Summer
RomanceZwei Welten prallen aufeinander, die nicht unterschiedlicher sein könnten... Paul, der Sunnyboy, der die Frauenherzen höher schlagen lässt und seiner Leidenschaft fürs Surfen nachgeht, und die Perfektionistin Jenny, die zum ersten Mal eine Abenteuer...