No. 14

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„Gott, der Typ lässt nicht locker!", in stillen Gedanken schaute Jenny Paul an, der immer noch grinste. „Was ist, bist du dabei?" Lange schauten sich Jenny und Paul in die Augen, keiner wollte sich von dem anderen abwenden als Jenny plötzlich einen Deal vorschlug. „Ok, ich komme mit, aber vorher möchte ich noch was klarstellen", begann Jenny und Paul nickte. „Wir erzählen uns nichts aus unserem Privatleben, kein Beruf wird nicht verraten. Keine Handynummer wird ausgetauscht! Und wir beide werden uns nicht ineinander verlieben! Einfach nur Spass miteinander haben und du zeigst mir Kalifornien." „Ich bin kein Typ für eine feste Beziehung! Einen Sommer nur Spass und Abenteuer. Das kriegen wir schon hin, oder?", blickte Paul Jenny ernst an und diese streckte ihre Hand aus. „Deal or no deal?", forderte Jenny Paul heraus. Dieser schlug mit seiner Hand in die ausgestreckte Handfläche von Jenny und drückte fest zu. „Deal!", freute sich Paul, „dann lass dich mal überraschen, was wir heute Abend machen. Wie heisst du eigentlich?" „Jenny", stellte sie sich vor und der Sunnyboy schmunzelte:"Schöner Name, nicht schlecht. Darf ich vorstellen, ich bin Paul." Dann wandten die beiden sich dem Surfkurs wieder zu, Jenny lernte mehr und schien langsam Interesse daran zu haben. Paul zeigte ihr nochmal die lockeren Bewegungen, die Jenny ihm nachmachte und noch ihre Schwierigkeiten hatte. „Das wird schon", machte Paul ihr Mut, als er merkte, dass Jenny leicht frustriert aussah. Nun gingen sie mit den Surfbrettern ins Wasser und beide legten sich auf den Bauch, die Armen paddelten im Wasser. Mit der Zeit werden die Armen bei Jenny schwerer und sie keuchte. „So, für heute ist Schluss. Wir wollen mal nicht übertreiben. Morgen früh geht es weiter." Jenny nickte und wollte wissen, wie spät der Unterricht anfinge. Beide kamen an den Strand an, Paul steckte sein Surfbrett in den Sand, so dass die Spitze nach oben ragte. Jenny hielt ihres noch unter ihrem Arm und wartete die Antwort von Paul ab. „Um sechs Uhr in aller Frühe", sagte Paul, als er den Neoprenanzug vom Oberkörper abstreifte und der warme Sonnenstrahl auf seinem Body herabliess. „Was? So früh?" Erst schaute Jenny Paul schockiert an, ihr Blick wanderte automatisch auf den Sixpack. „Um diese Uhrzeit ist es nicht so voll hier und der Ausblick ist herrlich, du wirst es lieben." Jenny zog ihre Mundwinkel leicht nach oben. „Meinst du?" „Ja, das meine ich und vertraue mir, ich weiss, wovon ich rede." Nun hob Paul das Brett aus dem Sand und ging mit Jenny zurück zum Surfverleih. Schnell zog sich Jenny um und Paul unterhielt sich mit Nathan über weitere Termine, die Paul mit Jenny für die nächsten Tage reservierte. „Sehen wir uns später?", fragte Jenny, der es im gleichen Moment wieder peinlich war, wie sie die Frage ausführte und spürte, wie eine Hitze in die Wangen stiess. „Ja, lass uns um acht Uhr abends treffen, dort vorne am Pier." Jenny drehte sich um und suchte den Treffpunkt, den Paul vorschlug, und merkte sich ihn. Ganz langsam mit den Schritten rückwärtsgehend verabschiedete sich Jenny mit einem „Bis später!" von Paul und lächelte ihn an. Sie stampfte mit den Füssen in den weichen Sand, ihre Schuhe trug sie an der Hand. Paul schaute ihr noch eine Weile gedankenverloren hinterher, als er einen Schubs an seinem Arm spürte. „Dir gefällt die Frau, was?", fragte Nathan und grinste dabei. „Ja, ob du es glaubst oder nicht, ich mag sie! Sie löst etwas in mir aus, nur ich weiss nicht was." Nathan klopfte seinem Freund auf die Schulter und widmete sich einem Touristen zu. Nun machte sich Paul auch auf dem Weg zu seinem Strandhaus, das nicht allzu weit weg vom Strand war.

Aufgekratzt wie schon lange nicht mehr, sprang Jenny schnell unter die Dusche, sie wollte keine Zeit verlieren. Sie träumte vor sich hin, erwischte sich selbst, als sie Paul vor ihren Augen hatte, sein Lächeln und sein süsses Muttermal. Sie spürte ein erregendes Kribbeln in ihrem Unterbereich und beherrschte sich. Nach dem Abtrocknen stand Jenny nun vor der Kleiderwahl und wusste im ersten Moment nicht, was sie anziehen sollte. Und welcher Anlass der Abend hatte, davon hatte Jenny keinen blassen Schimmer. Auf einmal gefiel ihr nicht mehr, was sie da alles mitbrachte. „Hat das mit Paul zu tun?", grübelte sie und durchwühlte die Klamotten, bis sie auf eine kurze Jeanshose stiess und die passende Bluse dazu fand. Im Bad kümmerte sie sich um ihre Haare, die in leichter Welle geföhnt waren und entschied sich für eine dezente Schminke. Vor dem Spiegelbild sah Jenny zufrieden mit sich aus und steckte sich noch die kleine, silbernen Creolen an ihren Ohrlappen. Den Verlobungsring steckte sie für den Rest ihres Urlaubes in einen Safe und verschloss diese. Paul war schon am Treffpunkt angekommen, viel zu früh. Anscheinend war er auch aufgeregt, den Abend mit Jenny zu verbringen. Als Jenny aus dem Hotel kam, und auf Paul zukam, hatte dieser feuchten Augen, so schön sie da aussah. Auch Jenny hatte ein Leuchten in den Augen, wie cool Paul am Pier auf sie wartete. Als sie sich näher gegenüberstanden, sah Jenny, dass Paul eine silberne Halskette um seinen Nacken trug, schaute ihn von oben bis unten an. Er hatte eine grey Jeanshose mit einem weissen T-Shirt mit Aufdruck drauf, schwarze Nike Schuhe rundeten sein Aussehen perfekt ab. „Du siehst gut aus, steht dir!", sagte Jenny und Paul streckte seine Handfläche nach ihrer aus, sie legte ihre Hand darauf und Paul dreht sie einmal im Kreis herum. Überrascht liess sich Jenny von ihm führen und hörte sein Kompliment. „Wow, wie du dich gestylt hast! Bereit für das Nachtleben?" Langsam lösten sich ihre Handberührungen auf, Jenny nickte und beide spazierten am Pier entlang, dort boten sich vielen Nachtclubs und Tanzlokale an. Als Paul auf ein Lokal zuging, blieb Jenny wie angewurzelt stehen. „Da gehe ich nicht rein!", rief sie hinter Paul her...    

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt