No. 195

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Die Sonnenstrahlen schien durch die langen Fenstern im Wohnzimmer, als die Rolladen zu einem bestimmten, eingestellten Zeitpunkt hochfuhren und die Helligkeit das grosse Wohnzimmer erreichte. Engumschlugen in nackter Position auf der Couch schlafend erschrak Jenny aus dem Schlaf. Es war halb sieben morgens! Paul brummte, als er merkte, dass Jenny neben ihn auf der Couch bewegte. „Guten Morgen!", flötete Jenny in Pauls Ohren. „Du willst doch heute an deinem ersten Tag nicht zu spät zur Arbeit erscheinen?" Paul gab einen unmissverständlichen Laut vor sich hin. Die Augen liess er geschlossen und streichelte Jenny an ihrem Arm. „Pretty woman, dir auch einen schönen Morgen!" „Aufwachen, Schlafmütze!" „Ich bin wach." Vorsichtig stich Jenny mit dem Finger in Pauls Rippen bis dieser auflachte. Langsam öffnete Paul die Augen und kämpfte gegen die Helligkeit. Seufzend schmiegte sich Jenny an Pauls Brust. „Ich hatte einen schönen Traum gehabt." „Was hast du denn geträumt?" „Wie schön unsere Hochzeit war." „Ach, die noch nicht mal stattgefunden hat?" Paul blickte zu Jenny herab und diese hatte dieses strahlende Lachen an dem sonnigen Morgen. Ihre Augen leuchteten, als sie zu erzählen begann, was sie geträumt hatte. „Stop! Lass uns einfach überraschen, wie der schönste Tag in unserem Leben verlaufen wird." Paul legte den Finger an Jennys Lippen und brachte sie damit zum Schweigen. Zärtlich gaben sich die beiden morgendliche Küsse, bis Jenny aufstand. Sie schnappte sich Pauls Hemd, zog es an und verschwand nach oben ins Badezimmer. Lachend sah Paul Jenny hinterher und war einfach nur noch glücklich. Auch dass er endlich wieder arbeiten gehen konnte. Den Geruch des Benzins, das Dröhnen des Auspuffs, wenn sie mit voller Geschwindigkeit auf die Autobahn rasten und den Verbrechern im Nacken lagen. Die Kampfszenen mit dem Gegner, bis zum Limit. Und die Unterhaltung mit Semir hatte er auch vermisst. Ach, was? Die gesamte PAST hatte er vermisst und sehnsüchtig sah er auf die Uhr, die den Arbeitsbeginn langsam ankündigte. Kurz warf er einen Blick auf sein Handy, als er eine Nachricht entdeckte. „Bin am Flughafen. Freue mich, bald da zu sein!", las Paul grinsend die Nachricht und sammelte die restlichen Klamotten vom Boden auf und machte sich ebenfalls auf dem Weg ins Bad.

Gerade noch rechtzeitig erschienen Paul und Jenny pünktlich auf der Arbeit. Der BMW von Jenny stand auf ihrem Parkplatz, beim Aussteigen atmete Paul die frische Luft ein und sein Blick fiel auf den Überschrift „Autobahnpolizei", das am Dach des Reviers stand. „Herrje, schön wieder da zu sein!" Paul checkte seine Waffe, das in dem Holster steckte und legte den Arm um Jenny, als diese an ihm schmiegte. „Und gerade noch pünktlich!", mahnte Jenny lachend Paul ins Ohr. „Der morgendliche Sex musste unbedingt sein", scherzte Paul und bekam von Jenny einen Ellbogen in die Rippen versetzt. „Aber nicht jeden Tag in letzter Minute hier erscheinen, ich glaube, das packe ich nicht", lachte Jenny und Paul musste mitlachen. „Das wird uns jung halten!" Auf dem Weg zur Tür, die in das Revier führte, hielt Jenny Paul zurück, bat ihn kurz zu warten und ging alleine hinein. Jenny gab den Mitarbeitern in der grossen Halle zu verstehen, dass Paul da wäre. Schnell reihten sich alle, darunter Semir, Finn, Dana, Susanne, Hartmut und die Chefin auf, hielten Gläser mit Orangensaft und Luftschlangen in den Händen und waren startklar für den Angriff auf Paul. Über deren Köpfe ragte ein langes Banner mit der Aufschrift „Willkommen zurück". Jenny öffnete die Tür und gab Paul zu verstehen, dass er nun hereintreten durfte. Ein lautes Chor „Willkommen zurück!" herrschte durch die PAST, Luftschlangen wurden durchgepustet und Susanne warf Konfetti in die Höhe. Paul hatte Tränen in den Augen, so einen Empfang hatte er nicht erwartet, er war ja kein König oder was ähnliches. Er war einfach nur Paul. Semir kam auf seinen Partner und schloss ihn freudig in seine Umarmung. „Schön, dass du wieder da bist! Zusammen machen wir die Autobahn unsicher." Lachend hielten die beiden die Fäuste hin. Susanne kam mit zwei Gläser Orangensaft und überreichte Paul eines. „Kein Bier?", witzelte er und die Chefin, die neben Susanne aufkreuzte, sagte:"Kein Alkohol im Dienst!" „Schon klar", grinste Paul und stiess mit Kim an, ehe die anderen auf Paul zukamen, ihn begrüssten, umarmten und mit ihm auf seine Wiederkehr anstiessen.

Gegen späten Nachmittag kehrten Semir und Paul von einem Einsatz zurück. Beide hatten blutige Wunde am Gesicht und Armen. Doch das schien den beiden nichts auszumachen, im Gegenteil, sie hatten ihren Spass als Team der Cobra 11. Semir und Paul unterhielten sich angeregt, was eben beim Kampf mit dem Gegner geschehen war, als die beiden lachend das Revier betraten. Nur Jenny, die erschrocken auf Paul zulief und seine Wunde begutachtete, schien nicht begeistert zu sein. „Das muss desinfiziert werden!" „Das fängt ja schon mal gut an", klopfte Semir Paul am Rücken und ging voraus in das gemeinsame Büro. Paul versprach Jenny, gleich die Wunde zu versorgen und folgte Semir ins Büro. Ehe der Feierabend näher rückte, hatten die beiden die Einsatzberichte fertig geschrieben und verabschiedeten sich. Jenny wartete darussen auf Paul und gemeinsam fuhren sie nach Hause. Zu später Stunde im Wohnzimmer sahen sie gemeinsam einen Film an, das sich langsam dem Ende näherte, als es an der Tür klingelte. „Wer kann das denn sein?", fragte Jenny, als sie einen Blick auf die Uhr warf. „Die Hochzeitsplanerin", platzte es aus Pauls Munde. „Wie? Jetzt um diese Uhrzeit? Sag mal, geht's noch?", regte sich Jenny auf und öffnete die Tür mit voller Schwung und staunte nicht schlecht. „Du?" „Surprise...!" 

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt