No. 30

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Jenny nahm die Skizzen in die Hände und schaute sie sorgfältig an. Dabei schüttelte sie den Kopf und setzte sich an den Schreibtisch und begann Änderungen vorzunehmen. Sie suchte unter dem Papierkram einen Bleistift und Radiergummi, änderte die Skizze, suchte nach einem neuen Blatt Papier und fand diese in einer Schublade. Ganz leise schloss sie die Schublade wieder und sah kurz zu Paul hinüber, der friedlich schlief. Der Anblick war einfach süss, Jenny konnte Paul vom Schreibtisch aus stundenlang ansehen. Nun widmete sich Jenny der Zeichnungen wieder und fand, dass es so viel besser aussah. Dabei bekam sie Durst und wollte sich in der Küche ein Glas Mineralwasser einschenken. Schnell holte sie das Handy aus ihrer Handtasche und wollte in einem unbemerkten Moment die Nachrichten bzw. Anrufe durchchecken. Ihr Blick heftete auf das Display, und als Jenny nun im grossen Wohnbereich stand und langsam auf die Küche zukam, bekam sie einen Schock, ihre Kinnlade stand ihr offen. Das Handy vergass sie schnell und legte sie einfach auf die Arbeitsplatte und ging einmal um die Kochinsel herum, die wirklich chaotisch aussah. Sofort kam in Jenny die Ordnung in ihrem Sinn wieder hoch und sie machte sich in der Küche zu schaffen. Ganz leise spülte sie, trocknete ab und ordnete alles wieder an den Platz zurück. Nun wurde der Herd poliert und glänzte wie neu. Mit dem Lappen in der Hand streckte Jenny die Hände in ihre Hüfte und sah sich sehr zufrieden mit ihrem Meisterwerk aus. „Schon besser, dann schmeckt der Cappuccino auch!", sagte Jenny zu sich selbst, als sie den Kaffeevollautomaten auf der anderen Arbeitsplatte stehen sah und diese viel Auswahl an Kaffee hatte, darunter ihrem Lieblingsgetränk Cappuccino. Jenny nahm das Handy an sich und las die Nachrichten, auch dass Alex mehrfach versucht hatte, sie telefonisch zu erreichen. „Mist!", dachte sich Jenny dabei, als sie Alex Name las. „Und jetzt? Was sage ich ihm, wenn er nachfragt?" Sie wählte Alex Nummer an und wartete das Gespräch ab. Mit der einen Hand schwebte Jenny leicht über die Arbeitsplatte auf der Kochinsel und ging bei dem Gespräch wer weiss wie viele Male um die Insel herum. „Sweety! Endlich!", sprach Alex ins Handy, als Jenny ihn anrief. „Ich habe mir Sorgen gemacht!" „Hi Schatz, ich hatte dir ja gestern schon gesagt, dass ich mein Handy ausschalte, weil ich mit ...", schnell musste Jenny überlegen, was sie Alex gestern gesagt hatte, dann fiel es ihr wieder ein, „...mit Paula in meinen Geburtstag hinein gefeiert habe." Während Jenny telefonierte, schaute sie immer zwischendurch in den Wohnbereich, falls Paul doch aufgestanden war. „Alles Liebe zum Geburtstag, Sweety, viel Glück und bleib so wie du bist! Ich liebe dich und freue mich auf dich, bald bist du wieder bei mir. Dann kann ich dich in meine Armen schliessen." „Danke, Schatz! Ja...", was sollte Jenny ihm noch beifügen? „Warum flüsterst du?", konnte Alex Jenny schlecht verstehen. „Äh..., habe Kopfschmerzen." „Du hast getrunken?" Alex war irritiert, dachte er doch bis gestern, Jenny kannte ihre Grenze bei Alkohol. Besoffen war Jenny nicht, aber ihr fiel nix Besseres ein, „Paula hatte immer wieder einen ausgegeben, da konnte ich nicht geizig sein und habe auch Drinks spendiert", schwindelte Jenny und Alex hakte trotzdem weiter nach. „Und wie seid ihr dann wieder ins Hotel zurück gekommen?" Eine kurze Pause entstand, fieberhaft suchte Jenny nach einer Antwort. „Das Lokal war um die Ecke des Hotels, wir brauchten kein Taxi. Zu Fuss vielleicht drei Minuten. Es ist wirklich alles ok, bis auf die Kopfschmerzen. Ich schaue gleich mal nach Paula, wie es ihr geht." Langsam fühlte sich Jenny durch Alex Fragen in die Bredouille gedrückt. „Aha", hörte sie ihn sagen. „Ach, bevor ich es vergesse, meine Mutter wünscht dir auch alles Gute zum Geburtstag." „Richte ihr meinen Dank aus", sagte Jenny und merkte, dass die Schlafzimmertür geöffnet wurde und Paul in den Wohnbereich kam. „Du, ich muss aufhören, es klopft an meiner Zimmertür. Ich liebe dich!", sprach Jenny schnell, um ihren Verlobten in Sicherheit zu wiegen und legte auf. „Aber Sweety...", rief Alex noch, blickte auf das Display, wollte Jenny wieder anrufen und merkte, dass er nicht durchkam, denn Jenny hatte ihr Handy komplett ausgeschaltet, als Paul im Boxershort und viel nackter Haut an der Türschwelle angelehnt vor ihr stand, sie mit seinem schönsten Lächeln ansah. „Guten Morgen, Pretty woman!" Jenny atmete einmal tief aus, sortierte ihre Gedanken und verdrängte Alex im Hinterkopf. Lachend über das neuste Wort, wie Paul sie nannte, stimmte sie ebenfalls mit einem „Guten Morgen". Langsam kam Paul auf Jenny zu, sah, dass sie in dem Polizeihemd eine tolle Figur abgab, denn sein Blick fiel auf Jennys Dekolleté. Auch Jenny konnte nicht klar denken, sein muskulärer Körper blendete ihren Verstand komplett. Paul wollte Jenny einen Kuss geben, war ihr schon nah am Gesicht, Jenny schloss die Augen und rechnete mit einem Kuss, was aber nicht geschah, denn Paul bemerkte, dass die Küche durch die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster schien, sauber und glänzend vorkam. „Aber das musst du doch nicht machen, Jenny!", sagte Paul, als er einmal um die Kochinsel ging und Jenny ihre Augen wieder öffnete. Sie liess sich ihre Enttäuschung über den verpassten Kuss nicht anmerken und witzelte:"Eher die Heinzelmännchen." „Haha", lachte Paul mit, stand mit dem Rücken zu Jenny, als er sich an der Kaffeevollautomaten bediente. „Auch einen Kaffee? Oder was anderes?" fragte Paul und schaute Jenny dabei an. „Cappuccino, bitte. Das liebe ich", sprach Jenny und stand nun neben Paul. Während die Maschine aufheizte, hob Paul Jenny hoch und setzte sie auf der Arbeitsplatte neben den Vollautomaten. Paul rührte sich nicht vom Fleck, er blieb bei Jenny stehen, sah sie so liebevoll an, auch Jenny erging es nicht anders, sie schlang ihre Beine um seinen Po, ihre Hände berührte seine Wangen. Der erotische Zauber knisterte in der Luft...    

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt