No. 85

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Ein Autohupen ertönte auf dem Hof der Gerkhans, Dana und Andrea sahen durch das Küchenfenster, als ein grosser VW-Jeepwagen anhielt. „Wer ist das?", wunderte sich Andrea und Dana, die gerade das Schneidebrett abgetrocknet hatte, warf das Handtuch auf die Arbeitsplatte und ging zur Haustür. „Das ist mein Kumpel Niklas", sagte Dana und riss die Haustür breit auf. Niklas stieg aus seinem Auto, begrüsste Dana freundschaftlich umarmend und öffnete den Kofferraum. „Super, dass das so schnell geklappt hat", freute sie sich, als Andrea dazukam und Niklas die Hand zur Begrüssung gab. „Frau Gerkhan, wie schön, Sie mal kennenzulernen!" Niklas wirkte ein wenig schüchtern. „Die Freude ist ganz meinerseits", blieb Andrea locker und schaute sich das Schlagzeug an. „Es ist schnell aufgebaut, also kein grosses Ding", meinte Niklas lässig. „Na, dann wollen wir mal", packte Dana einen Teil des Schlagzeuges an und schleppte es ins Haus. Andrea und Niklas trugen die restlichen Sachen ins Haus. „Ins Wohnzimmer", deutete Andrea die Richtung, da Niklas im Flur nicht wusste, wohin mit dem Schlagzeug. Ayda staunte nicht schlecht, als sie sah, was da gerade aufgebaut wurde. „Cool, Mama!" „Bedanke dich bei Dana, es war ihre Idee!", stellte die Mutter die Sache klar, dass es kein Missverständnis gab. „Ob Papa sich darüber freut? Er mag doch keinen Krach im Hause", hob Lilly die Augen hoch. „Aber auf der Autobahn darf er Krach machen", antwortete Ayda, „also wird er auch mit dem Krach hier fertig." „Schauen wir mal, ob euer Papa das auch so sieht?", hob Andrea fragend die Schulter. In Nu hatte Niklas das Schlagzeug aufgebaut. Die vier Damen waren so sehr auf das Schlagzeug fixiert, dass sie gar nicht bemerkten, dass Semir mit seinem silbernen BMW auf den Hof fuhr. „Komisch, den Wagen kenne ich nicht", sprach Semir leise zu sich selbst, als er den Motor des BMWs abstellte und ausstieg. Semir kam nach einem langweiligen Arbeitstag nach Hause und freute sich auf einen ruhigen Abend. Er erschrak, blieb im Türrahmen stehen, als aus dem Wohnzimmer ein lauter Schlag ertönte. Er fasste sich an sein Herz und griff automatisch nach seiner Dienstwaffe, die am Gürtel hing. Mit langsamen Schritten ging er in das Wohnzimmer und war verdutzt, als er Dana und Ayda am Schlagzeug sitzen sah. „Was ist denn hier los? Und was macht das Schlagzeug hier im Wohnzimmer?" Die Waffe steckte Semir wieder in den Holster und kam auf seine Frau zu, küsste sie und sah den jungen Mann an, der zögernd kurz seine Hand hochhob und ein „Hi!" aussprach. „Papa, das ist mein Kumpel Niklas", stellte Dana ihn ihren Vater vor. Beide gaben sich die Hand und Niklas erzählte kurz, was das Schlagzeug hier im Wohnzimmer machte. „Aber Ayda", wandte sich Semir seiner Tochter zu, „wofür bezahle ich deinen Lehrer, wenn er nicht in der Lage ist, dich zu unterrichten?" „Sieh es so Papa, jede weitere Stunde kostet dir weitere Geldscheine", erklärte Ayda ihren Vater auf und die andere Personen im Raum kicherten leise. „Sie haben eine kluge Tochter", meinte Niklas und Semir hob kurz seinen Mundwickel. Andrea schritt ein und schlug vor, als Dank für die Leihgabe des Schlagzeuges, Niklas zum Abendessen einzuladen. „Das nehme ich gerne an", freute sich Niklas und Lilly rannte in die Küche, um ein weiteres Gedeck für den Gast zu holen. Am grossen Tisch im Wohnzimmer herrschte an diesem Abend ein friedliches und entspanntes Abendessen, einige Gelächter waren aus dem Hause durch die Fenster in die langsam, werdende Dunkelheit zu hören.

„Das war so schön", kuschelte sich Jenny in Pauls Armen. Langsam begann Jenny draussen in der windigen Frühe zu frieren. Paul spürte, dass Jenny sich an seinem Körper zu wärmen versuchte. „Ist dir kalt?" „Ja", sagte Jenny, „dir nicht?" Sie sah zu seinem schiefen Grinsen auf. „Du bringst mich zur Weissglut, ich fühle mich wie in der Sauna." „Haha..." „Komm, ich trage dich ins Haus." Nackt hob Paul Jenny in seinen Armen, diese schlang ihre Armen um seinen Hals und kuschelte sich eng an seinen Body, dessen Duft ihr zu Nase stieg. Sie liebte den Duft an Pauls Körper, das einigen Spuren des Aftershave hinterliessen. Auf seinen starken Armen trug Paul die gefröstelte Jenny hoch und entführte sie ins Haus, balancierte mit ihr durch den ganzen Wohnbereich bis sie im Schlafzimmer ankamen. Im Hintergrund lief die Musik „I Will Always Love You"... Das kleine Lämpchen auf dem chaotischen Schreibtisch brannte immer noch und verwandelte das Schlafzimmer in eine schwache Beleuchtung. Ganz sanft legte Paul Jenny auf das Bett, krabbelte zu ihr und verführte sie mit seinen warmen Lippen nach alle Kunst der Erotik. Eine langsam aufkommende Wärme durchfuhr ihren Körper. Er liebkostete mit seinen Lippen ihr Dekolleté, mit den anderen Händen sind die mit der von Jenny fest verbunden, als ob sie sich nie wieder loslassen würden. Paul flüsterte ein „Bleib bei mir!" Jenny zu, als sie sich für einen Moment tief in die Augen sahen, das eine erotische und tiefe Anziehungskraft ausstrahlte. „Ja, das werde ich!" sagte Jenny aus vollem Herzen, und sah, wie sich Pauls Lächeln in die wie ein strahlendes Honigkuchenpferd verwandelte. Auch sie zeigte ihr schönstes Lächeln. Beide lauschten der Musik zu, verschmolzenen miteinander mit dem Zungenkuss in der Liebe, erotische Streicheleinheiten und gaben sich der erneuten, leidenschaftlichen Gefühle freien Lauf. Die Romantik einer Nacht wurde langsam zum Tag, die Leidenschaft einer Umarmung, die zärtlichen Küssen, all das war Liebe. Das Meer schimmerte durch den Glanz der Sonne, die mittlerweile am Horizont aufgegangen war. Unter der Sonne Kaliforniens schliefen Paul und Jenny glücklich einander gekuschelt im gemeinsamen Zuhause ein. Jetzt stand dem Lebender beiden nichts mehr im Wege...    

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt