No. 197

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Tage vergingen...

Kimberley hatte alle Hände voll zu tun, um ihrer Freundin Jenny eine traumhafte Hochzeit zu gestalten. Sie arbeitete Jennys Liste ab, auf der sie alles geschrieben hatte, welche Vorstellungen Jenny von der Hochzeit hatte. Freundlich bot Jenny Kimberley das Gästezimmer an, in der sie in aller Ruhe am Laptop arbeiten konnte und Telefonate durchführen konnte. Wie das Gästezimmer hinterher aussah, darüber äusserte sich Jenny lieber nicht. Sie war dankbar, dass Kimberley ihr die Arbeit abnahm. So konnte Jenny im Haus um die anderen Sachen kümmern. Offensichtlich war Jenny glücklich, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam, Luna zu ihr gelaufen kam und sie freudig mit dem wedelnden Schwanz begrüsste. Einen kurzen Plausch mit Pauls Eltern fand bei denen im Garten statt, ehe sie mit Luna in den Wald aufbrach. Die Zeit nutzte Jenny mit einem langen Spaziergang mit Luna, um den Kopf frei zu bekommen. Die Arbeit bei der Autobahnpolizei konnte manchmal anstrengend sein und so war Jenny innerlich froh, dass Paul eine schöne Idee mit Kimberley als Hochzeitsplanerin hatte. Als Jenny zurückkehrte, fand sie das Haus leer vor. Paul war noch auf einem Einsatz mit Semir. Auch Kimberley war auswärts auf Besorgungen. Jenny hatte Kimberley ihren grauen BMW ausgeliehen. Eines Abends kam Kimberley erschöpft vom auswärtigen Termin zurück. „Wieso seid ihr Deutschen so kompliziert?", wollte Kimberley wissen, als sie Jenny auf der Terrasse traf. Jenny schenkte einen Rotwein für sich ein und fragte Kimberley, ob sie auch einen Schluck mochte. „Oh ja, gerne!" Die Freundin aus Amerika setzte sich mit einem lauten Seufzer in den Rattanstuhl. Die Terrasse war vor kurzem fertig gestaltet worden. Die Hochzeit sollte im eigenen Garten stattfinden und so gaben sich die Gartenprofis grösste Mühe, den Garten soweit fertig zu gestalten. „Es sieht so schön aus", schwärmte Kimberley, als sie auf den Garten blickte und einen kräftigen Schluck Rotwein in sich hineinspülte. „Kann ich dir helfen bei dem Problem?", fragte Jenny. „Danke, aber ich habe es geschafft, der Frau im Blumenladen zu überreden, dass sie die Blumen um die Uhrzeit hier liefern soll." Kimberley seufzte tief und massierte ihre Schläfe. „Ach, und was soll daran so kompliziert sein?" Jenny sah ihre Freundin an und diese lächelte müde. „Die Frau ist ein Morgenmuffel. Die genannte Uhrzeit von mir war für sie ein Schock. Aber mach dir keine Sorgen, sie wird die Blumen ausliefern." „Eigentlich ist Frau Wittgenstein sehr nett", meinte Jenny, wechselte das Thema und hatte etwas auf ihrem Herzen. „Kimberley, ich habe dir die Liste gegeben, was alles zur Hochzeit gehört. Nur eine Sache fehlt noch, die habe ich nicht aufgeschrieben." Schon war Kimberley dabei, ihr Bullet Journal aus der grossen Handtasche zu holen und schlug diese auf dem Tisch auf. „Na komm, dann sag es mir und ich kümmere mich morgen drum." Mit dem Stift in der Hand wartete Kimberley auf die Antwort von Jenny. „Wir kennen uns ja noch nicht so lange, aber ich habe das Gefühl, du bist eine liebe Freundin und ich kann dir vertrauen." Jenny brach ab, sah Kimberley an und musste einen Schluck Rotwein trinken, um Mut anzusammeln. „Deswegen möchte ich dich fragen, ob du meine Trauzeugin werden möchtest?" Vor Freude fiel der Kuli aus ihrer Hand, ruckartig stand Kimberley auf und kam um den Tisch herum zu Jenny und umarmte sie stürmisch. „Ja, sehr gerne!" Jenny fiel ein Stein vom Herzen, dass Kimberley ihr die wichtige Frage nicht abgelehnt hatte. „Oh, wie mache ich das mit der Organisation?" Schon grübelte Kimberley, wie sie das Problem lösen konnte. Jenny bestand darauf, erstmal auf die Antwort anzustossen, alles andere konnte man danach machen. „Ok, wie du meinst", lächelte Kimberley und mit voller Schwung klirrten die beiden Gläser gegeneinander. „Schön, dass ich dich als Freundin gefunden habe", freute sich Jenny, als Jemand das Haus betrat. „Was gibt da zu feiern?" Paul kam auf die Terrasse und gab Jenny einen langen Kuss. Luna trottete neben Paul her. „Was hast du denn da?" Sofort fiel Jenny Pauls Wunde an der Augenbraue auf. „Ach, das ist nichts Schlimmes. Nur eine Prügelei, Semir hat es schlimmer erwischt." „Oh je, die arme Andrea." Jenny stand auf und wollte aus dem Bad Desinfektionsmittel holen, als Paul sie am Arm zurückhielt. „Habe ich was verpasst?" Paul blickte von Jenny zu Kimberley und wieder zu Jenny. „Nein, alles gut. Kimberley wird meine Trauzeugin, ist das nicht toll?" Jennys Freude war an ihrem Gesicht zu sehen und auch Paul fand es eine schöne Idee. „Du hast mir versprochen, dass du mir eines Tages erzählen wirst, wie eure Freundschaft entstanden ist?", erinnerte Paul seine Frau an ihr Versprechen, das Jenny Paul vor einiger Zeit gegeben hatte. „Ja, klar!" „Bleib sitzen, ich hole mir ein Bier", sagte Paul, gab Jenny einen Kuss und verschwand ins Haus. „Ihr seid so ein schönes Pärchen. Hoffentlich finde ich auch so einen Mann wie Paul", wieder geriet Kimberley ins Schwärmen, „ist bei euch auf der Polizeiwache ein Sunnyboy?" Die beiden Freundinnen brachen in ein Gelächter aus und als Paul mit der Bierflasche in der Hand zurückkam, verstummten die beiden Frauen. „Störe ich euch bei irgendwas?" Paul kratzte sich an dem Hinterkopf. Er setzte sich auf einen Stuhl neben Kimberley und streichelte Luna am Kopf. Die kleine Hündin hatte es sich neben dem Stuhl gemütlich gemacht und hielt ein kleines Nickerchen. „So, jetzt erzähl mir von deiner Action", bat Kimberley und hörte aufmerksam zu, wie Paul ihr die Geschichte mit der Verfolgungsjagd auf der Autobahn erzählte. „Krass! ... Wow! ... Autsch", kamen über Kimberleys Lippen. Jenny war es gewohnt, wie es auf dem Einsatz zuging, für ihre Freundin war es spannend zu hören, was Paul und sein Partner erlebten. „Sag mal, Paul, hast du auch ein Trauzeuge?", wollte Jenny wissen.

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt