No. 69

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Mittlerweile war es fast gegen Mitternacht, im Flieger war es dunkel, als die meisten Passagiere auf dem Flug von New York nach Los Angeles in ihren Sitzen schliefen oder Filme anschauten. Auch die Flugbegleiterinnen, die für das Wohlsein der Passagiere verantwortlich waren, zogen sich in den hinteren Teil des Fliegers zurück. Nur Amanda wollte sich noch um einen speziellen Gast kümmern und ging mit leisen Schritten den langen Gang entlang, schaute von rechts nach links in die schlafenden Gesichter der Passagiere. Nun stand sie vor Alex, der seine Augen gerade geschlossen hatte, aber nicht schlafen konnte. Alex machte sich Gedanken um Jenny, was mit ihr in letzter Zeit los war und wie sie wohl reagieren würde, wenn Alex auf einmal leibhaftig vor ihr stand. „Alex?", flüsterte die Stimme, die den schlafenden Alex aus seinen Gedanken riss. Hatte Alex gerade noch an Jenny gedacht, umso erschrak er, als er eine Stimme neben sich hörte und schlug seine Augen auf. „Ach, du bist es", stellte Alex fest und richtete sich in seinem Sitz gerade auf. „Alles in Ordnung?", kam die Frage von Amanda und sie hörte, dass Alex leise seufzte. „Na, komm mal mit", streckte die Frau ihre Hand nach Alex aus, dieser legte seine in ihre und stand auf. An ihren lächelnden Augen konnte Alex erraten, wohin sie ihn „entführte". Vorsichtig verliess Alex seinen Sitz, sein Nachbar schnarchte leise, und ging hinter Amanda den Gang her bis sie die Tür zur Waschraum öffnete und mit Alex darin verschwand. Zwar hatte Alex Bedenken, was gleich passieren würde, aber das war ihm im Augenblick egal. Er hatte das Verlangen, seine aufkeimende Lust zu stillen. Die Tür wurde hinter den beiden geschlossen und schon fielen die beiden über sich her und erlebten einen geilen Höhepunkt.

Auf der Autobahn war fast nichts los, nur dass Semir in einen Stau geriet. „Das auch noch!", fluchte Semir und kratzte sich an der Augenbraunen, als er mit der rechten Hand das Lenkrad festhielt und im Schneckentempo weiterfuhr. Der Möller auf dem Beifahrersitz pfiff guter Laune. „Ist es immer so?", fragte Felix, da die beiden die ganze Zeit fast kein Wort miteinander wechselten. „Was meinen Sie?" Semir verstand seine Frage nicht. „Na, das hier, der Stau. Oder gibt es auch mal Verfolgungsjagden?" „Ach, das...Bauarbeiten auf der Autobahn, typisch. Noch nie gehört?" Semir lachte kurz auf, Felix wusste nicht, wie er den Humor des türkischen Mannes nachvollziehen sollte und lächelte künstlich. Semir erzählte, dass er sehr gut im Autofahren und Verfolgen war. Unter anderem erzählte er aufregende Geschichten in extreme und gefährliche Einsätze, die er in den letzten zwanzig Jahren erlebt hatte. Als Semir kurz einen Blick zu Felix erhaschte, grinste er, als er sah, dass Felix kreidebleich im Gesicht geworden war. „Also ist mein Beifahrersitz doch nicht für dich geeignet?" Felix hielt sich mit der einen Hand am Deckengriff fest, als der Stau sich gerade auflöste und Semir nun Vollgas gab und die Autos nacheinander überholte und im letzten Moment zur Ausfahrt durch die fahrenden Autos schlängelte. „So habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich glaube, das ist eine Nummer zu gross für mich", gab Felix ehrlich zu und Semir triumphierte innerlich.

Das gelbe Taxi brauste davon, im Rückspiegel sah Paul, wie der Bodyguard immer näher kam. Kurz entschlossen setzte Paul seinen Plan um und bremste sehr scharf ab, das Taxi drehte sich mitten auf der Strasse um. „Was wird das?", rief Jenny erstaunt, als sie durch Pauls Sinneswandel auf einmal bei der Umdrehung an die Beifahrertür gedrückt wurde. „Das wirst du gleich sehen, vertrau mir!" Paul sah kurz zu Jenny und zwinkerte ihr mit seinem rechten Augen zu. „Mhm...", machte Jenny nur, denn sie schien keine Anstalten zu machen und versuchte cool zu bleiben. Das Fahrzeug mit dem Bodyguard, ein schwarzer Geländewagen, kam näher auf das Taxi zu, Paul drückte seinen Schuh auf das Gaspedal und fuhr zielstrebig auf den Geländewagen zu. Jenny hielt ihre Hände am Sitz fest. Im letzten Moment riss der Bodyguard das Lenkrad um und krachte an der Seitenstrasse gegen die kleinen, runden Mülleimer aus Blech, dessen Deckel durch den heftigen Aufprall wegflogen und versuchte wieder auf die Strasse zu kommen. „Woah!", jubelte Paul, steuerte das Taxi wieder zurück in die Richtung, aus der er gekommen war. Der Taxifahrer staunte nicht schlecht, als das gelbe Fahrzeug vor seinen Füssen zum Stillstand kam. Jenny und Paul stiegen aus. „Los, lass uns zum Hotel zurückrennen", schlug Paul vor und Jenny sprintete los. Zu dem Taxifahrer sagte Paul noch schnell:"Thank you!" und warf den Autoschlüssel im hohen Bogen zu ihm. Geschickt fing der Mann den Schlüssel und setzte sich in das Taxi. Nach einigen Metern blieb Jenny stehen, zog ihre Stöckelschuhe aus, trug sie an ihren Händen fest und rannte weiter. Hinter ihr Paul. Der Geländewagen kam aus der Ecke mit quietschenden Reifen herausgeschossen. „Fuck!", rief Paul und rannte zu Jenny hinüber. „Wir schaffen es nicht zum Hotel. Lass uns woanders verstecken!" Jenny hatte ein Gebäude im Blick, zielstrebig bog sie ab und rannte auf das weisse Gebäude zu. Paul drehte sich um und sah, dass Jenny hinter ihm einen anderen Weg eingeschlagen hatte und rannte ihr hinterher. Als er merkte, wo sie hinwollte, blieb er abrupt stehen und schmunzelnd sagte er zu sich selbst:"Das verkürzt meine Frage." Paul hörte das Aufheulen des Motors von dem Geländewagen, das nun in der Nähe war. „Jenny, warte! Das ist doch...!" Weiter kam Paul nicht, rannte ihr trotzdem hinterher. Doch Jenny hörte nicht mehr und riss die Tür zu den Gebäuden auf. Das was sie nun vor sich sah, verschlug es ihr die Sprache...    

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt