No. 40

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„Nochmal zwei Wochen das Hotel zu finanzieren, wäre schon sehr viel. Aber ob ich verlängerten Urlaub bekomme, weiss ich nicht?", sprach Jenny in den Hamburger und Paul erfreute es, was er da gerade hörte. „Wieso fragst du nicht nach wegen dem Urlaub?", zwischendurch trank Paul das eiskalte Wasser aus einem grossen Glas. „Du kannst gerne bei mir übernachten, das Bett ist gross genug für uns zwei." Jenny verschluckte sich fast an dem Salat, „wir zwei in einem Bett?" „Hast du ein Problem damit, neben mir zu liegen?" In Jenny kam ein Kribbeln in ihrem Unterleib auf, der Sex mit Paul war noch nicht so lange her und sie spürte das Verlangen nach ihm, so atemberaubend und voller Leidenschaft es im Bus zugegangen war. Ihr Gedächtnis setzte sich für einen Moment aus, sie geht die Bilder der Liebe noch einmal durch, wie schön der Sex mit Paul war. „Vielleicht wiederholt es sich wieder? Wer weiss? Ach, komm Jenny, träum nicht so viel!" Jenny wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Paul sanft Jennys Name aussprach. „Seine Stimme, seine Augen, sein Lächeln und der Sixpack...er raubt mir noch den ganzen Verstand...am liebsten würde ich mich über ihn herfallen und ihn berühren...bin ich schon süchtig nach ihm?", wieder fiel Jenny in ihre eigene Welt. Beim Vorbeigehen passierte der Kellnerin ein kleines Missgeschick und das Glas Wasser auf dem Tablett fiel mit einem lauten Klirren auf den Boden, so dass Jenny leicht gezuckt zurück in der Realität war. Paul schmunzelte. „Träumst du von mir?" Jenny errötete, wollte aber nicht zugeben, dass er Recht hatte. Sie tischte eine Notlüge auf. „Ich überlege nur, wie ich es meinem Vater beibringe, dass ich länger hier bleibe, vorausgesetzt, mein Urlaub wird genehmigt." „Deinem Vater?", ungläubig blickte Paul Jenny an. Was Besseres fiel Jenny im Moment nicht ein, sie konnte schlecht sagen, dass es ihr Verlobter war und ausserdem war es gegen die Regel des Deals. Aber innerlich freute sich Jenny über Pauls Vorschlag und versprach ihm, sich mit einem Anruf bei ihrer Chefin alles zu klären. „Dein Boss ist eine Frau?", ungläubig schaute Paul Jenny an und diese sprach weiter. „Ist zwar streng, aber eine nette Person!" Es wurde langsam dunkel am Himmel, die Lichter an der Main Street leuchteten in der Dunkelheit, Paul schlug vor, dort am Pier zu spazieren. „Vorher würde ich gerne noch einen Anruf machen", sagte Jenny schnell und rechnete sich die Zeit aus, die jetzt aktuell in Deutschland war und hoffte, die Krüger noch ans Telefon zu bekommen. „Klar, kein Problem. Ich zahle schon mal, ok?" Paul stand auf und wollte reingehen als Jenny ihr Handy rausholte und die Nummer der PAST raussuchte. Jenny sass mit dem Rücken zu Paul, dieser schaute sie von hinten an und innerlich hoffte Paul, dass Jenny noch bei ihm hier in Kalifornien bleiben würde. Auch bei ihm klingelte das Handy, er ging ran und war erfreut, dass Emilia am Apparat war. „Meine kleine Maus, schön dich zu hören!" „Onkel Paul", schrie Emilia ins Handy, Lisa stand neben ihrer Tochter und stellte das Handy auf laut. „Hi, Bruderherz!" „Schwesterlein, wie geht's euch?" „Gut!", sagten beide und eine Weile telefonierten alle drei und als dann Lisa mit Paul alleine war, sagte sie mit besorgter Stimme:"Papa ging es heute nicht gut, er war irgendwie komisch drauf." „Ist was passiert?", nun hatte Paul auch Sorge um seinen Vater, den er liebte. „Mama möchte morgen einen Termin beim Arzt machen, und dann sehen wir weiter", flüsterte Lisa ins Handy. „Emilia weiss noch nichts, ich denke, wir sollten uns nicht unnötig aufregen bis wir Klarheit haben. Aber jetzt scheint alles ok zu sein und du, sag mal, wie ist der Muffin angekommen bei ..., wie heisst deine Freundin nochmal?", wollte Lisa noch schnell wissen. „Jenny. Sehr gut! Sie hatte sich darüber gefreut und es schmeckte lecker! Nochmal zum Mitschreiben, Jenny ist nicht meine Freundin!" Paul hörte Lisas Lachen am anderen Ende. „Jaja, das wird doch was mit euch, da täuscht mein Bauchgefühl nicht! Bruder, es wird höchste Zeit, dass du dir eine Freundin zulegst, ewig Single ist doch nix!" „Ach, und was ist mit dir?", konterte Paul zum Gegenschlag aus. „Du, ich habe morgen ein Date mit Jemandem", freute sich Lisa und Paul sagte vorsichtig:"Sei aber nicht gleich enttäuscht, wenn der Typ kein Interesse zeigt." „Ja, ich weiss, aber mich gibt es nur im Doppelpack mit Emilia." „Gut, ich drücke dir die Daumen und ich muss auflegen, wir telefonieren wieder. Grüsse an Mama und Papa! Sage mir Bescheid, wenn du mehr über Papa weisst. Und einen dicken Kuss an Emilia!" „Ja, dir auch viel Spass noch mit Jenny!" Die Geschwister verabschiedeten sich herzlich voneinander. Paul zahlte alles und sah, dass Jenny ebenfalls aufgestanden war und einige Schritte auf der Veranda ging. Sie rief als erste bei der Chefin der Autobahnpolizei, Frau Krüger, an. „Hallo, Frau Dorn! Schön, was von Ihnen zu hören. Hatten Sie einen schönen Urlaub?", fragte Frau Krüger und Jenny antwortete:"Hallo Frau Krüger, Danke der Nachfrage. Genau, darum geht es, ich würde meinen Urlaub gerne um zwei Wochen verlängern." „Oh", sagte die Krüger, „Moment bitte, ich müsste da mal im Urlaubsplaner nachschauen." Nervös ging Jenny auf und ab, während sie auf die Antwort wartete, warf sie einen Blick zu Paul, der sie anlächelte. „Frau Dorn?", fragte die Chefin und Jenny antwortet:"Ja, bin noch dran. Und?" „Sie haben viel zu viel Urlaub im Jahr. Nehmen Sie ruhig noch zwei Wochen, hier ist auch alles im ruhigen Bereich." „Danke, Chefin!" „Das bringen Sie aber Ihrem Verlobten selbst bei." Jenny war schon mit ihren Gedanken bei Paul, wie sehr er sich freuen würde, wenn er erfuhr, dass sie noch zwei Wochen bei ihm blieb. „Frau Dorn?", die Stimme am anderen Ende der Leitung wurde lauter und Jenny musste das Handy kurz von ihrem Ohr weghalten. „Ja, das mache ich gleich. Bis dann, in zwei Wochen.", beendete Jenny das Gespräch und atmete erleichtert aus. Nun musste sie es Alex noch beibringen, aber wie?    

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt