No. 22

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„Dein Handy klingelt", erinnerte Jenny Paul daran und dieser konnte sehr schwer die Augen von ihr lassen und grub mit seiner Hand sein Handy aus der Hosentasche. Als er das Bild im Hintergrund seines Handys sah, wurde Pauls Mundwickel breit und freudig nahm er das Gespräch an. „Hi!" Paul verzog seinen Kopf etwas ausser Hörweite von Jenny und telefonierte kurz, lachte dabei vielmals. Jennys Neugier konnte sich nicht zurückhalten und so lehnte sich näher an Paul heran, der anscheinend gar nicht bemerkte, dass Jenny ihm ganz nah war. Sie hörte eine weibliche Stimme und ein wenig betroffen nahm sie wieder die richtige Haltung im Stuhl ein, als Paul sich wieder umdrehte und Jenny lächelnd ansah. „Wir telefonieren nochmal, ok? Bis dann!" Jenny versuchte sich nichts anzumerken, dass es ihr was ausmachte, dass Paul auch mit anderen Frauen flirtete. „Ich habe doch Alex, kein Grund, auf die anderen Frauen eifersüchtig zu sein.", schoss es durch ihre Gedanken und sie zwang sich zu einem Lächeln. Der Kellner servierte das Essen auf den grossen, weissen Teller, das recht schön dekoriert aussah. „Thanks!", sprachen beide gleichzeitig und mussten lachen. Der Kellner wünschte den beiden noch einen guten Appetit. Paul hatte auf seinem Teller einen Hamburger mit ordentlich Salat, frische Tomaten und Gurkenscheiben und Süsskartoffeln als Pommes und bei Jenny war es der Chickenburger, der aus frischem, dünnen Hähnchenbrustfilet auf Grillstein gebraten wurde, mit einer Portion Salat und Pommes aus Süsskartoffeln. „Ich hoffe, es schmeckt dir!", wünschte Paul Jenny einen guten Appetit und das gleiche wünschte sie ihm auch. Nun probierte Jenny den frisch, zubereitete Burger und liess es auf ihrer Zunge zergehen. „Lecker muss ich sagen", staunte Jenny nicht schlecht und Paul grinste schief. „So mag ich die Frauen!" Während die beiden essen und sich immer zwischendurch anschauten, fand Jenny Paul ganz sympathisch und spürte, dass man ihm vertrauen konnte. „Eins ist schon mal klar, Paul steht nicht auf dürre Models, das hat er ganz klar ausgedrückt. Und Alex? Ich habe mit ihm noch nicht über das Thema geredet, aber anscheinend denkt Alex bestimmt anders als Paul", grübelte Jenny und wurde durch Pauls winkende Hand vor ihren Augen in die Realität zurückgeholt. „Alles ok?", fragte Paul und Jenny nickte. „Alles bestens! Ich bin froh, dass ich doch mit dir essen gegangen bin. Sonst hätte ich das verpasst", fischte Jenny eine Pommes zwischen den Händen und steckte es in den Mund. „Da bin ich aber froh", lachte Paul und ihm gefiel den Anblick an Jenny, wie sie genüsslich im Stuhl zurückgelehnt hatte und sich die Pommes schmecken liess. „Was machst du an deinem Geburtstag?", neugierig wollte Paul es wissen und Jenny zuckte nur die Schultern. „Shoppen vielleicht?" „Nicht dein Ernst?" Jenny schaute Paul verblüfft an. „Oder hast du eine bessere Idee?", lachte sie bei der Frage. „Oh ja, da fällt mir was ein, das ist nicht käuflich und hat bis jetzt fast jede Frau beeindruckt", kratzte sich Paul mit seinem rechten Finger an der Augenbraune. „Jede Frau? Jedes Mal zum Geburtstag?", schockiert über den Satz sass Jenny kerzengerade im Stuhl und nahm einen kräftigen Schluck Rotwein zu sich. War klar, dass sie sich verschluckte und anfing zu husten, Paul kam ihr zu Hilfe und klopfte kräftig auf ihrem Rücken. „Du wirst sehen, es wird ein schöner Geburtstag!", war sich Paul sicher und streichelte nun liebevoll an Jennys Rücken, wo er eben noch kräftig geklopft hatte. „Hoffentlich!", beruhigte sich Jenny wieder und sie spürte Pauls warme Hände an ihrem Rücken. „Wenn du möchtest, organisiere ich für dich einen schönen Tag, den du nie vergessen wirst. Wir feiern in deinen Geburtstag hinein! Morgen Abend geht es los, ok?", zwinkerte er wieder mal mit seinen typisch rechten Augen und Jenny lächelte. „Na gut, aber nicht was 08/15 ist!", bestand Jenny darauf und war nun gespannt, was er aus dem Hut zaubern würde. „Darf ich dich auf ein Cocktail einladen, als Dank für deine Begleitung beim Shoppen?", schnippte Jenny mit den Fingern in die Höhe und der Kellner wurde auf sie aufmerksam. „Musst du nicht, Jenny!" „Doch, will ich!" „Na gut, ich nehme einen Bloody Mary." „Zweimal Bloody Mary, bitte!", bestellte Jenny und der Kellner nickte. Der Rest des Abends verlief in toller Stimmung, Jennys Art lockerte sich, sie wirkte cooler und sie lachte über Pauls Witze. Es wurden noch weitere Cocktails bestellt, die Unterhaltung fand kein Ende. Gegen Mitternacht machten sich die beiden doch auf den Heimweg, Paul begleitete Jenny zum Hotel zurück. Unterwegs unterhielten sich die beiden nochmal über die lustige Modeshow in einem von vielen Geschäften und Paul meinte, Jenny sah in einem coolen Strandkleid sehr schön aus. „Ich war mir aber nicht sicher, ob ich es kaufen sollte, oder nicht", bereute Jenny ihren Entschluss. „So gefällst du mir schon viel besser und nicht wie beim ersten Mal, so arrogant und hochnäsig", redete Paul einfach drauflos ohne zu merken, was für eine Bestürzung er bei Jenny mit seinem Satz auslöste. „Meinst du unsere erste Begegnung am Strand?" „Nein, vor dem Hotel." „Ähm, was genau meinst du?", nun war Jenny völlig irritiert von Pauls Satz. Erst jetzt wurde Paul bewusst, dass Jenny immer noch keine Ahnung hatte, dass er der Motorradfahrer mit dem schwarzen Helm war, den sie Idiot genannt hatte. Derweil sind die beiden am Hotel angekommen, Paul stellte die Einkaufstüten auf den Boden und legte seine Händen an Jennys Oberarmen. „Tut mir leid, wenn ich was verwechsle, kann sein, am Strand, egal. Vergiss, was ich eben gesagt habe." „War ich wirklich so schlimm?", in Jenny stieg ein mulmiges Gefühl auf, war sie sonst so eine Zicke und hochnäsig? Bis jetzt hat es ihr noch keiner so geradeaus ins Gesicht gesagt und sie fühlte einen Stich in ihrem Herzen. „Ich wollte dich nicht verletzten, deine lockere Art gefällt mir besser", nahm Paul Jenny einfach in seinen kräftigen Armen...    

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt