Ein schwarzer BMW Motorrad der Marke Rine T mit dem weissen Motorradtank und etwas blauer sowie roter Farbe am Tank, rollte ganz langsam auf das Gelände der Autobahnpolizei zu. Zwischen den Polizeiwagen, die in einer Reihe geparkt waren, war eine Parklücke in der Mitte frei. Der Mann mit dem schwarzen Helm und Sonnenbrille steuerte die Maschine auf den freien Parkplatz, stellte den Motor aus und sah sich das Gebäude durch die Sonnenbrille an. Ein schwarzer Nike Schuh setzte sich auf dem Asphalt ab, die bordeaux Schnürsenkel am Nike rundete das WOW-Effekt des Sneakers ab. Autobahnpolizei stand in grossen Druckbuchstaben an dem Dach geschrieben. Ganz langsam stand er von dem Sitz auf, streifte seinen Helm ab und liess ihn auf den Motorradsitz stehen. Die Sonnenbrille streifte er durch seinen blonde, wuscheligen Haaren. Der Reissverschluss der braunen Lederjacke wurde geöffnet, mit einem Lächeln im Gesicht schaute sich Paul einmal auf dem Gelände um, bevor er die Tür zur PAST öffnete.
Unterwegs machte Jenny spontanen Halt auf einem leeren Parkplatz und ging mit schnellen Schritten auf eine kleine Bäckerei zu, die an einer Ecke stand. Bevor sie die Tür in die Bäckerei aufmachte, klingelte ihr Handy. Genervt von dem bekannten Klingelton zog sie ihr Handy heraus und nahm das Gespräch an. „Alex, was gibt's?" „Guten Morgen! Was ist denn los mit dir?" Alex hörte die schlechte Laune von Jenny am anderen Ende des Smartphone. „Sorry, guten Morgen. Ich habe verschlafen, das ist los!" „Das ist doch nichts Schlimmes, kann jedem mal passieren." Jenny liess einen nervenden Seufzer raus. „Weswegen rufst du mich an?" Nun betrat Jenny mit dem Handy am Ohr die Bäckerei und eine Frau hinter der Theke fragte nach Jennys Wünsche. „Ich hätte gerne einen Cappuccino to go, bitte!" Die Verkäuferin nickte und bediente den Kaffeeautomaten während Jenny das Gespräch mit Alex wieder aufnahm. „Ich wollte dich fragen, ob ich für uns heute Abend einen Tisch bei unserem Lieblingsitaliener reservieren soll? Um 19 Uhr?" „Alex, mir ist nicht danach!" Alex versuchte nun überzeugend zu wirken, denn seine Mutter hatte ihn dazu ermutigt. „Sweety, lass uns auf neutralem Boden über das reden, was passiert war und ob wir überhaupt noch eine Chance haben, unsere Beziehung wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Uns wird ja keiner stören, nicht mal meine Mutter." Jenny hörte Alex kurzes Lachen, kurz hob sie ihre Mundwickel nach oben. „Ja, ohne deine Mutter wäre es definitiv besser. Muss das denn heute sein?" Die Verkäuferin stellte den Coffeebecher auf die Theke und nannte den Preis. Jenny zückte aus ihrer Jackentasche das passende Kleingeld und übergab sie der Verkäuferin. Diese nickte dankend und kassierte das Geld ein. Mit der freien Hand nahm Jenny den Becher in die Hand und gab sich geschlagen. „Ok, ich muss jetzt weiter." Alex wollte noch was sagen, da hatte Jenny das Gespräch schon beendet. Kaum hatte sie den Smartphone in die Jackentasche gesteckt, fiel ihr Blick auf die Glasscheibe ihres BMWs, als sie näher rankam. „Oh nee! Ich war doch nur mal fünf Minuten weg!", stöhnte sie genervt, „kann der Tag noch besser werden?" Einen Strafzettel war zwischen den Scheibenwischer abgeheftet, mit dem Coffee Becher to go in der einen Hand festhaltend, schnappte sich Jenny mit der freien Hand den Zettel von der Scheibe ab und warf diese achtlos auf den Beifahrersitz. Kurz legte sie ihren Kopf in die Nacken und liess ihren Atem hörbar durch die Nase raus. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie auf einem Behindertenparkplatz parkte. Sie seufzte schwer genervt als sie das Schild mit einem Rollstuhl darauf gezeichnet ansah und schüttelte den Kopf beim Einsteigen ihres BMWs. „Verdammt, jetzt bin ich auch noch viel zu spät!", meckerte Jenny, als sie den Cappuccino vorsichtig einen heiss in sich runterschluckte und ein widerliches Gesichtsausdruck hinterliess. Die Uhr auf ihrem Armgelenk liess verlauten, dass Jenny schon weit über den Dienstantritt war. „Da fehlt definitiv ein Karamellbonbon!" Schon bereute sie, dass sie es aussprach, denn bei dem Karamellbonbon dachte sie sofort an Paul. Durch ihn lernte sie den Cappuccino mit aufgelöstem Karamellbonbon kennen und fortan war es ihr Lieblingsgetränk gewesen. Keiner konnte dies besser zubereiten als Paul! Der Typ schaffte es wieder, dass er in Jennys Gedanken auftauchte. Sofort spielte sich der Film vor ihren inneren Augen ab, wie sehr Jenny die Zeit mit Paul in Kalifornien genossen hatte. Kurz darauf kippte die schöne Erinnerung in Wut und Enttäuschung um und der gefühllose Brief kam wieder zum Vorschein. Mit der Hand schlug sie dreimal auf das Lenkrad. „Fuck!", brachte Jenny nur noch schluchzend raus und liess ihre Tränen freien Lauf. Nachdem sie sich nach einigen Minuten wieder beruhigt hatte, sah sie sich im Spiegel an und versuchte ihr Make up wieder in Ordnung zu bringen und startete den Motor ihres BMWs, das sie zur PAST brachte.
Bei der Autobahnpolizei war Semir aufgeregt heute, alle fünf Minuten schaute er zur grossen Hallentür, wann denn der neue Partner zum Vorstellungsgespräch eintreten würde. Susanne entging dies nicht und als Semir zum wiederholten Male vor ihrem Schreibtisch auftauchte, angeblich um welche Akten einzusehen, sprach Susanne Semir darauf an. „Ja, ich bin schon neugierig, wie er aussieht. Die Krüger meinte, der Lebenslauf sah vielversprechend aus." „Und wie sieht er dann aus, dein neuer Partner?" Nun hatte Susanne auch eine lange Nase. „Jünger als ich auf jeden Fall, aber das stört mich nicht..." Gerade ging die Tür in die PAST auf, ein junger Mann mit blonden Haaren betrat die PAST und automatisch drehten sich die Köpfe von Susanne und Semir zu ihm um.
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California - The Endless Summer
RomanceZwei Welten prallen aufeinander, die nicht unterschiedlicher sein könnten... Paul, der Sunnyboy, der die Frauenherzen höher schlagen lässt und seiner Leidenschaft fürs Surfen nachgeht, und die Perfektionistin Jenny, die zum ersten Mal eine Abenteuer...