Nach Feierabend fuhr Semir in seinem BMW hinter Alex Dienstwagen bis zu der Parterrewohnung, die Jenny und Alex bewohnten. Als Alex die Wohnungstür aufschloss, duftete die ganze Wohnung nach Köstlichkeiten. „Mhm, das riecht aber lecker!", schnupperte Semir mit seiner Nase und Alex musste lachen. „Hallo, Mama! Da sind wir!", rief Alex durch den Flur und hörte aus der Küche ein klapperndes Geräusch. Viola kam mit einem Handtuch über die Schultern angelehnt zu den beiden Männern auf dem Flur, die ihre Jacken ausgezogen haben und an der Garderobe aufhängten. „Guten Abend, Frau Sanchez!", streckte Semir seine Hand nach Alex Mutter aus, diese nahm statt den Händedruck Semir in ihre Umarmung und drückte ihn so fest, dass er seine Augen weit öffnete und nach Luft japste. „Herr Gerkhan! Wie schön, dass ich Sie kennenlernen darf. Mein Junge hat so viel von Ihnen erzählt", liess Viola Semir los und drückte ihn erneut wieder. „Ich hoffe, nur Gutes?", sagte Semir und Viola nickte. „Wir sind gespannt, was du alles gekocht hast", lenkte Alex vom Thema ab und Viola bat die Herren an den Tisch. Im Esszimmer war der Tisch sehr schön gedeckt, in der Mitte standen Kerzenleuchter und ihre kleinen Flammen brannten lichterloh. Die Atomsphäre schien friedlich zu sein, Viola quiekte in der Küche und Semir schaute Alex verwundert an. „Sie freut sich halt, dass sie sich um die Gäste kümmern kann", klärte Alex seinen Partner auf und schon wurde das Essen in Schüsseln und Platten serviert. „Warte, Mama, ich helfe dir!", wollte Alex aufstehen und seiner Mutter behilflich sein. Doch Viola packte ihre Hände an Alex Schultern und setzte ihren Sohn mit einem lauten Plumps in den Stuhl zurück. „Nein, Junge! Du hast bis jetzt gearbeitet, lass dich doch verwöhnen", schon drehte Viola auf Absatz in die Küche und kam mit der Salatschüssel zurück an den Esstisch. „Meine Herren, lasst es euch schmecken!" „Oh, das sieht aber gut aus, fast so ähnlich wie bei uns Türken, wenn Zuckerfest ist", fand Semir den Anblick aller Köstlichkeiten wunderbar auf dem Tischserviert. Viola lachte und tupfte mit ihrem Stofftaschentuch den Schweiss von ihrer Stirn. „Mama, du hättest dir nicht zuviel Arbeit machen sollen!", erinnerte Alex seine Mutter an den vielen Stress. „Ach, das gibt es ja nicht jeden Tag", wiegelte Viola mit der Hand ab und war dabei, eine Portion Salat auf den Teller von Alex zu servieren. Es fand ein herrlicher Abend mit interessanten Gesprächen über die brasilianischen und türkischen Kulturen.
„Du musst die Einkaufstüten nicht schleppen!", wollte Jenny Paul die Tüten aus der Hand nehmen, nachdem die beiden das Geschäft in Santa Monica verlassen hatten. „Doch, es macht mir nix aus!", lächelte Paul und Jenny gab es auf. „Du bist doch ein Gentlemen und nicht so ein Angeber, wie ich erst gedacht habe." „Aha", grinste Paul, „ich ein Angeber? Hat das etwa mit meinem Aussehen zu tun?" „Nee, wie kommst du darauf? Du, ich habe Durst, und du?", schaute sich Jenny auf der Einkaufsmeile um, in der Aussicht, eine kleine Bar zu finden, um den Durst zu löschen. „Da wüsste ich was, Hunger hast du bestimmt auch, oder?", blickte Paul Jenny an und diese verneinte. „Sag mal, du kannst doch nicht den ganzen Tag nichts essen", verstand Paul Jennys Antwort nicht. „Ich muss auf meine Figur achten, das ist wichtig, weil...", schnell verstummte sie, und erfand eine andere Ausrede. „Ja, wie soll ich sagen, die Amis sind doch bekannt für Fast Food." „Jenny, es gibt auch Salate und gutes Essen, also wirklich, was denkst du denn? Ich mag keine Frauen, die einen Aufstand wegen dem Essen und der Figur machen. Du hast doch eine gute Figur und mit etwas Sport schadet es nicht, mal in einen Hamburger zu beissen." Paul schüttelte genervt den Kopf und Jenny spürte, dass sie rot anlief und würde sich am liebsten im Erdboden verschlucken. „So eine klare Ansage habe ich wirklich nicht von diesem Sunnyboy erwartet.", dachte sich Jenny dabei, als sie auf ihren eigenen Körper herunterschaute und wieder hochblickte, war Paul schon einigen Schritten voraus gegangen. Sie lief hinter ihm her und holte ihn ein. „Sorry, was ich eben gesagt habe", sprach Jenny so leise, dass Paul sie nicht ganz verstanden hatte. „Sorry!", wiederholte Jenny und versuchte dabei zu lächeln. „Und jetzt?" Paul kratzte sich mit der freien Hand am Hinterkopf und zuckte mit den Schultern. „Würdest du trotzdem mit mir essen gehen?", fragte Paul Jenny noch einmal vorsichtig und diese nickte. „Etwas Hunger habe ich schon", gestand sie und Paul nahm sie an seinen Oberkörper und drückte sie. „So ist es schon viel besser!" Beide schlenderten durch die Einkaufsmeile und der Abend wurde ganz langsam dunkel. Draussen flackerten die Flammen der Kerzen in den Windlichtgläser, Touristen nahmen Platz an den Tischen, die draussen vor den Lokalen standen. „Da sind wir, gerade wird ein Tisch frei", schnappte sich Paul schnell den Tisch für Jenny und sich, die andere Touristen gaben sich geschlagen. „Oh, da sieht es aber rappelvoll aus", stellte Jenny fest. „Klar, wenn das Essen hier so angesagt ist, kein Wunder!", zwinkerte Paul mit seinen rechten Augen und Jenny merkte im Moment, dass Paul doch ein ganz netter Kerl war. Ein Kellner kam zu ihnen und brachte ihnen die Speisekarte, Paul bestellte für den Anfang zwei Gläser Rotwein. Jenny studierte die Speisekarte und schien begeistert zu sein. „Das ist aber ordentlich mit viel Gemüse, nicht schlecht!" „Vertrau mir einfach, das da ist sehr lecker!", zeigte Paul mit seinem Zeigefinger auf ein Menü. „Dann werde ich das mal ausprobieren", war Jenny entschlossen und als die Bestellungen aufgegeben wurde, prosteten beide mit den Gläsern auf einen schönen Abend an und schauten sich lachend in die Augen bis ein Handy klingeln bei Paul den schönen Moment zerstörte...
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California - The Endless Summer
RomanceZwei Welten prallen aufeinander, die nicht unterschiedlicher sein könnten... Paul, der Sunnyboy, der die Frauenherzen höher schlagen lässt und seiner Leidenschaft fürs Surfen nachgeht, und die Perfektionistin Jenny, die zum ersten Mal eine Abenteuer...