No. 118

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 „Was macht der Typ hier?", fragte Alex, als er Paul wiedererkannte. „Du kennst ihn?", Jenny war über Alex Aussage irritiert. Rasch korrigierte Alex Jennys Frage. „Was?...Ähm, nein. Keine Ahnung, wer das sein soll?", schüttelte Alex energisch seinen Kopf und seine Augen funkelten böse. Nun stand Paul etwas verlegen vor den beiden. „Hey", sagte Paul nur und man konnte an seinem Blick erkennen, dass er nicht gerade erfreut war. Wieder war mal was dazwischen gekommen. Nicht mal in aller Ruhe konnten sich Paul und Jenny aussprechen. „Und wer ist überhaupt der Typ bei Jenny? Das ist doch nicht ihr Freund, oder?", schossen durch Pauls Gedanken, „aber Jenny ist doch meine Frau." Einige Sekunden herrschte Stille zwischen den dreien, bis Jenny die Männer miteinander bekannt machte. „Alex, das ist Paul...Semirs neuer Partner", stammelte Jenny und bemühte sich, normal zu verhalten, „also dein Nachfolger." „Fuck!", war Alex erster Gedanke, „wie werde ich ihn auf die Schnelle wieder los?" Alex nickte nur ganz kurz und zeigte ein gequältes Lächeln. Paul warf Jenny fragende Blicke zu, und diese war wie versteinert. Jenny hatte in dem Moment keine Ahnung, wie sie Alex Paul gegenüber vorstellen sollte. Stattdessen kam aus ihrem Munde:"Ähm, das ist Alex...Semirs alter Partner", duckte Jenny herum, „also, vor dir..." Demonstrativ legte Alex seinen Arm um Jennys Schulter und übernahm seine Vorstellung selbst. „Und ich bin der Verlobte von Jenny. Und ich bin ganz stolz darauf, dass diese Polizistin meine Braut wird. Wir werden nämlich heiraten!" Zaghaft drückte Alex Jenny enger an sich und Jennys Gesichtsmiene versteinerte sich härter. „BITTE?", schockiert sah Paul dabei Jenny an. „Gibt es ein Problem?", mischte sich Alex ein. Pauls Augen warfen einen bösen Blick zu seinem Konkurrenten. „Ja, klar! Jenny und ich...", setzte Paul dran und wurde schnell von Jenny unterbrochen. Jenny löste sich aus Alex Umarmung, vergrösserte den Abstand zwischen den beiden. „Alex, können wir das bitte in aller Ruhe besprechen?" Süffisant flötete Alex:"Kein Problem, Sweety! Deswegen habe ich für dich auch was Tolles vorbereitet, du wirst staunen!" Ein Schauer lief eiskalt an Pauls Rücken herunter. „Ich könnte dem eine auf die Fresse hauen!", dachte Paul, lies sich jedoch von dem Vorhaben lassen. Er wollte sich nicht in seinen Gedanken ausmalen, wie der Typ seine Frau von vorne bis hinten verwöhnen würde. „Geh schon mal zum Auto, ich komme gleich!", sagte Jenny zu Alex und drehte ihm den Rücken zu, so dass er in die Richtung gehen sollte, wo sein Wagen stand. Nun waren Paul und Jenny alleine auf dem Gelände. „Paul", begann Jenny, „ich habe Alex noch nichts von uns erzählt." „Was? Sag mal, was wird das denn hier?" Paul hob seinen Kopf gegen Himmel und atmete einmal tief ein und aus. „Wie kannst du denn mit ihm zusammenleben, Hochzeitspläne schmieden und gleichzeitig mit mir verheiratet sein?" „Paul, erinnerst du dich noch an den Deal?" „Ja, verdammt! Sehr gut erinnere ich mich noch daran!" „Ja, ich hatte Hochzeitspläne, ich betone auf hatte...", verzweifelt suchte Jenny nach richtigen Worte, „...es war eigentlich ein Kurzurlaub, wegen...ach, ist doch egal! Ähm, als ich dich das erste Mal gesehen hatte, dachte ich mir, was für ein Angeber du warst. Aber dann hatten wir uns immer besser verstanden und Spass miteinander..." Paul unterbrach Jenny, weil er eine wichtige Frage auf seiner Zunge hatte. „Und wieso hast du mich dann geheiratet, wenn du doch mit dem da liiert bist?" Mit dem ausgestreckten Arm deutete Paul in Richtung Alex, der an seinem Wagen angelehnt stand und mit verschränkten Armen auf Jenny wartete. „Sag mir nicht, dass das ein Fake mit der Hochzeit war?" „Nein, natürlich nicht! Aber was sollte das dann mit deinem Brief? Dass du mich gar nicht liebst und ich dich vergessen soll!" Jenny hatte Tränen in den Augen. „Wie?" Paul war überrascht von Jennys Worte. Das Gespräch zwischen Paul und Jenny verhärtete sich und schlug schnell in einen Streit um. „Ich habe dich gesucht! Auf ein Lebenszeichen von dir gehofft, Tag und Nacht geweint, dich vermisst!" „Ich war bei dir im Hotel und wollte dich persönlich sprechen. Kimberley konnte dich auf dem Zimmer nicht erreichen. Du bist nicht ans Telefon gegangen, mein Flieger startete gleich. Also habe ich dir einen Brief geschrieben und meinen Schlüssel mit reingesteckt." „Da war kein Schlüssel im Brief!" „Oh doch!" „Nein! Lüg mich nicht an!" „Jenny, ich schwöre dir, ich habe dir meinen Schlüssel vom Strandhaus mit in den Umschlag gegeben. Habe paar Mal im Strandhaus angerufen, keiner ist ans Telefon gegangen." Paul kam näher auf Jenny zu und wollte sie beruhigen. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. Er legte beiden Händen auf Jennys Schulter. „Hey", sanft versuchte Paul mit einem kleinen Lächeln auf seinen Lippen von seiner Unschuld zu überzeugen. Alex, der das Ganze von weitem beobachtete, missfiel es und störte die langsame Annäherung zwischen den Eheleute. „Sweety! Kommst du?" Kaum ertönte Alex Worte durch die Ohren, schloss Paul kurz seine Augen und Jenny verdrehte ihre. „Ja, ich komme gleich", genervt gab Jenny Alex eine kurze Antwort. „Wenn du meinen Schlüssel nicht hast, wo ist er denn dann?", grübelte Paul. „Na, du wirst wohl einen Ersatzschlüssel haben", gab Jenny ein wenig frech zur Antwort und wedelte mit der einen Hand. „Du bist lustig! Der liegt in der Kommode im Strandhaus." „Tja, da bleibt wohl nur noch der Schlüsseldienst übrig." „Jenny, das ist nicht witzig! Das war ein Schlüsselanhänger mit dem Aufdruck Home Sweet Home. Ich gebe doch nicht jeder Frau meinen Schlüssel. Du bist die Erste und die Frau, die ich von ganzem Herzen liebe!" Diesmal liess sich Jenny von Paul in seinen Armen nehmen. Für einen Moment genoss Jenny Pauls Geborgenheit. Die letzten Worte von Paul wirbelte Jennys Verstand durcheinander. Erneut rief Alex nach Jenny und diese liess Paul nun alleine zurück.

California - The Endless SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt