Kapitel 7

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Riku seufzte, als er in die dunkle, leere Wohnung kam. Er war, nachdem er sich von Samu verabschiedet hatte, noch etwas in der Gegend umher gefahren. Ziellos. Hauptsache abgelenkt und nicht alleine Zuhause. Aus den Boxen, liess er die Songs von Sunrise Avenue laufen. Jetzt, auch irgendwie seine Songs.
War er zu unhöflich zu Samu? Ach was. Er konnte ihm ja auch nicht immer auf der Pelle sitzen. Einer wie Samu, hatte bestimmt besseres zu tun, als sich seine Probleme anzuhören. Obwohl Probleme ja auch irgendwie das falsche Wort war. Mehr sein Seelenschmerz.
Unterwegs, hatte Riku noch eingekauft, was er jetzt kochte. Mit einem Teller voll lecker duftender Köstlichkeit und einem Glas Rotwein, setzte sich Riku vor den Fernseher und zapte lustlos durch die Programme, bis er bei etwas, mehr oder weniger, Interessantem, hängen blieb.
Darüber, musste er wohl eingeschlafen sein. Ein nervender Ton, liess ihn aufschrecken. Verwirrt, sah Riku sich um. Es klingelte an der Tür. Ein Uhr Nachts, stand auf seinem Telefon. Der Film musste ja wahnsinnig spannend gewesen sein. Aber wer zur Hölle, klingelte, um diese Uhrzeit, wie ein Halbwahnsinniger an seiner Tür. Riku wuschelte sich durch die Haare und wollte gerade aufstehen, um nach zusehen, als sein Handy klingelte. Samu leuchtete es auf seinem Display auf. Waren denn alle durchgeknallt.
'Riku. Mach schon endlich deine Tür auf. Ich sehe doch, dass du wach bist. In deiner Wohnung sieht es nach Festbeleuchtung aus.', quatschte Samu, kaum hatte Riku abgenommen, drauf los. Kopfschüttelnd, ging Riku zur Tür und öffnete diese.
„Na endlich! Ich dachte schon, ich müsse die Tür aufbrechen lassen.“
„Weisst du eigentlich, wie spät es ist?“, fragte Riku verschlafen.
„Du hast doch nicht etwa schon geschlafen?“, darauf Samu erstaunt.
„Bin auf dem Sofa eingeschlafen.“, murrte Riku.„Oh sorry. Aber du warst so komisch heute Abend, da habe ich mir Sorgen gemacht!“
War das sein Ernst? Samu Haber, machte sich Sorgen um ihn und kommt deshalb, mitten in der Nacht zu ihm? „Deshalb bist du da?“ Rikus Blick, war mehr als fragend und drückte Unverständnis aus.
„Na ja, nicht nur, um ehrlich zu sein.“ Samu fühlte sich nun ertappt.
„Was dann?“ Riku strich sich übers Gesicht.
„Ich hatte ganz plötzlich DIE Idee für einen Song.“, wurde Samu wieder aufgeregt.
„Und dafür brauchst du mich?“
„Ich dachte, etwas Ablenkung, würde dir sicher gut tun.“
Riku konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.„Und das fällt dir mitten in der Nacht ein.“
„Ja...na ja..sorry. Ich hatte das Gefühl, es sei noch nicht so spät. Ich kann auch...“
„Komm schon rein, du Spinner.“ Riku stand zur Seite und verpasste Samu einen leichten Kaps auf den Hinterkopf.
„Nett hast du es hier.“ Samu drehte sich um sich selber und setzte sich auf das Sofa. „Bier? Wein?“
„Wein ist perfekt, um Songs zu schreiben!“, eine weitere Gemeinsamkeit, dachte Riku.

„Also, lass hören.“ Riku setzte sich ebenfalls hin und reichte Samu das Glas Wein.
„Mir sind gerade diese Liedzeilen durch den Kopf gewschwirrt.“ Samu gab Riku denn Zettel, mit seinem Gekritzel drauf. „Mir fehlt noch die richtige Melodie. Obschon, etwas habe ich schon.“ Samu fischte einen weiteren Zettel aus seiner Jackentasche.
Riku studierte das Ganze und auf einen Schlag, fing es in seinem Kopf an zu rotieren. Er griff nach seiner Lady, die immer griffbereit war und schon glitten seine Finger über ihre Saiten. Dabei entlockte Riku ihr, Samus Notizen. Was für eine tolle Melodie, dachte er dabei und spielte immer weiter. Auch, als Samus Gekritzel zu ende war, spielte Riku weiter. Er konnte gerade nicht anders. Diese Melodie, packte ihn auf eine Art und Weise, wie es Riku noch selten erlebt hatte. Sie ging direkt in sein Herz.
Samu war einfach nur sprachlos. Wie konnte man mit so einem Talent gesegnet sein und dieses nicht in die Welt hinaus tragen. Die Menschheit, musste doch von Riku Rajamaa erfahren. Immer noch völlig perplex, sah er Riku an, als dieser sein Spiel beendet hatte.
„Was denkst du?“, wollte Riku wissen.
„Was...was ich denke? Das war perfekt! Du bist ein Genie, weisst du das? Ich sitze schon seit Stunden an dieser Melodie, doch mehr als das...“ Samu hielt den Zettel mit seinen Notizen hoch. „…habe ich echt nicht Zustande gebracht.“
„Aber genau das hat mich inspiriert. Es klingt so gefühlvoll und geht mitten ins Herz, dass es einfach so weiter spielte.“, gab Riku ehrlich zu.„Kannst du es nochmal spielen und ich versuche die paar Zeilen, die ich geschrieben habe, irgendwie einzusetzen.“ Riku nickte.
Nachdem Samu sein Handy bereit gelegt hatte, um das Ganze auf zunehmen, startete er erneut mit spielen. Es klang noch viel schöner, so fand Samu, als zuvor. Einen ganzen Durchgang, liess er Riku alleine spielen, bevor Samu dann einsetzte, als Riku von vorne begann.
Nur am Rande, bekam dieser jedoch zuerst mit, dass Samu zu singen begonnen hatte.
'This is not really me. You're an angel not asking who I am. You understand. That is not really you. You look at me as if I'm something more. Well dream on. Welcome to my life. You see it is not easy. But I'm doing all right. Welcome to my dream. It's the only one who needs me and stays  right by my side. Welcome to my wonderland. It'll take time to find out where we stand. In all this mess. There was the first day for me too and I had no guide and I was lost like you. I still am. But it makes me feel alive. Once upon a time there was a guy who thought life's a joyride of ladies and red wine. He was so sure he'd get the prices and the glory with his rhymes. He'd never need no one to be there beside him. Now they're all surrounding me and I feel lonely. So lonely.'
Samus Stimme, jagte eine Gänsehaut über Rikus Körper. Jedes einzelne Wort. Jede Zeile. Alles war, als hätte Samu es über ihn geschrieben. Während Riku leise Tränen über die Wangen liefen, spielte er weiter. Als Samu den Refrain, nach Rikus Gitarrenpart, der sich einfach so, wie alles andere, ergab, noch einmal sang, stieg auch Riku mit ein.
Samu öffnete die Augen, die er bis jetzt geschlossen hatte, um die Melodie und den Text zu fühlen und zu einem werden zu lassen. Seine Stirn legte sich in Runzeln, als er Rikus Tränen sah, wie sie, unaufhaltsam, aus seinen Augen strömten.
Ziemlich abrupt, beendete Riku darauf auch den Song und stand auf. „Sorry!“, nuschelte er noch, bevor er draussen, im Dunkeln, auf der Terrasse verschwand.
Samu war hin und her gerissen. Hier sitzen bleiben und warten, bis Riku wieder rein kam und von alleine erzählte, was mit ihm los war. Oder raus gehen und ihn, auf freundschaftliche Art und Weise, darauf ansprechen. Riku war schliesslich auch für ihn da, als er jemanden zum reden brauchte. Also stand er auf und folgte Riku. Draussen im Rasen stand Riku und sah in den Himmel. Er schien sich noch nicht wirklich beruhigt zu haben. Sein Oberkörper zitterte leicht und er strich sich immer wieder übers Gesicht.
Samu fasste sich ein Herz und ging zu ihm. Zuerst stellte er sich einfach neben ihn. Sein Blick, hob er ebenfalls dem Himmel zu, bevor er kurz zu Riku sah. Samu hasste es, wenn Menschen in seiner Gegenwart weinten. Da war er ein echtes Weichei. Rikus leises, fast schon unterdrücktes Schluchzen, machte es nicht besser. Ohne etwas zu sagen, legte Samu seinen Arm um Riku und zog ihn an sich.
Wie auf Kommando, brachen darauf, bei Riku, alle Dämme. Sein Körper bebte und wurde von einem Schluchzer, nachdem anderen, geschüttelt. Beruhigend, strich Samu ihm über den Rücken und hielt Riku einfach nur ganz fest. Mehr brauchte es in dem Moment nicht, das wusste er.
Auch wenn Samu manchmal für einen Macho gehalten wurde und diesen dann auch gerne mal an den Tag legte, so war er, im Grunde seines Innern, ein sehr gefühlvoller Mensch, mit feinen Antennen. Mit denen er schnell mal spürte, wenn es den Menschen um ihn nicht gut ging oder sie etwas bedrückte.
Nach einer Weile, löste sich Riku von Samu. Verlegen sah er zu Boden. „Es tut mir leid.“ Riku drehte sich von Samu weg. „Ich wollte nicht...“
„Hey. Alles gut. Du warst für mich da. Also bin ich auch für dich da! Wenn du reden willst, ich bin da.“, sagte Samu und ging wieder rein. Er wollte Riku die Zeit geben, die er brauchte, um zu entscheiden, ob er mit ihm reden wollte oder nicht.
'Sprich mit Samu. Er ist hier, weil er sich, in erster Linie, Sorgen um dich gemacht hat', sprach Rikus innere Stimme, einmal mehr, energisch mit ihm. Er drückte seine Zigarette aus. Seufzend setzte er sich neben Samu aufs Sofa. Dieser sah ihn von der Seite her an.
„Dieser Song...der...ich weiss auch nicht...Noch vor etwas mehr als einem Jahr, hatte ich alles, was ich mir wünschen konnte. Ich konnte meine Musik machen. Nicht ganz so, wie ich es vielleicht gewollt hätte. Hatte eine Frau an meiner Seite, die ich liebte und einen besten Freund, der jeder Mensch brauchte. Von einem Tag auf den anderen, wurden mir zwei Dinge, von diesem, scheinbar perfekten Leben, genommen.“ Riku nahm einen grossen Schluck Wein. „Mein sogenannt bester Freund, hatte eine Affäre mit meiner Frau. Beziehungsweise, meiner Verlobten. Wir wollten heiraten und sie betrügt mich mit meinem besten Freund. Weisst du wie scheisse das ist?“ Riku sah Samu fragend an.
Leicht schüttelte dieser den Kopf. „Aber ich stelle es mir ziemlich beschissen vor.“
„Doch das Schlimmste daran war, dass es nicht einfach mal ein kleiner Ausrutscher war. Nein. Es ging schon über Monate. Schon damals, als ich ihr den Heiratsantrag gemacht habe, vögelte sie dieses Arsch.“ Riku vergrub sein Gesicht hinter seinen Händen.
Samu rutschte etwas näher an ihn heran und legte ihm seine Hand auf die Schulter. Riku hatte in dem Jahr eine Mauer um sich aufgebaut, um keinen Menschen, der nicht zur Familie gehörte, zu nah an ihn heran zu lassen. Nicht noch einmal, wollte er so etwas erleben. Doch Samu...Irgendwie, schien er diese schon durchbrochen zu haben. Oder zumindest dabei zu sein, sie zu durchbrechen. Vielleicht, weil sie beide von Menschen verletzt wurden, die ihnen viel bedeuteten.
Samu wusste, wie es war und es sich anfühlte, wenn man von einem Menschen, der einem am Herzen lag, verarscht und hintergangen wird. „Ich weiss nicht wie es ist, in dieser Situation zu sein, in der du warst. Aber ich weiss wie es ist, wenn man herausfindet, dass man Monate lange von dem Menschen hintergangen wurde, dem man am meisten vertraut hatte.“, so Samu leise.
War dies der Grund, warum er sich so, auf freundschaftlicher Basis, zu Riku hingezogen fühlte? War dies die Erklärung? Zwei hintergangene. Im Endeffekt egal, wie. Sie waren zwei Betrogene, die sich gefunden haben.
„Rik“, Samu lehnte seine Stirn gegen Rikus Kopf. „Ich weiss, dass dein Vertrauen ziemlich beschädigt ist und du das Gefühl hast, niemanden mehr so nah an dich heran lassen und eine so tiefe Vertrauensbasis aufbauen zu können. Doch du solltest es dennoch versuchen.“
Diese Art, seinen Namen auszusprechen, klang schon so vertraut, als hätte es Riku schon immer so gehört. Riku wandte seinen Blick Samu zu. Seine blauen Augen waren so klar, dass man das Gefühl hatte, in ihn hinein zu sehen. Was Riku da sah, war die selbe Verletzlichkeit, die er in sich spürte. Aber auch eine Menge Ehrlichkeit. Rikus Blick war unsicher und auf seiner Stirn, zeichneten sich Runzeln ab, als würde er angestrengt über etwas nachdenken.
Würde ihm Samu dabei helfen? Aber wie würde das klingen, ihn darum zu bitten?
Doch noch während Riku darüber nachdachte, hörte er, wie genau diese Worte, seinen Mund verliessen. „Hilfst du mir dabei?“, nur ein Flüstern und doch so klar.
Über Samus Gesicht huschte ein Lächeln. Was meinte das Schicksal es doch gut mit ihm. Mit Riku als besten Freund, würde ihm wohl sowas, wie mit Janne, nicht noch einmal passieren. „Immer!“
Riku seufzte und liess sich, erneut von Samu in eine Umarmung ziehen. Was waren sie beide für zwei weiche, gefühlsduselige Männer, ging es Riku durch den Kopf. Dieser Gedanke, liess ihn schmunzeln. „Wir sind auch nur zwei halbe Männer.“, grinste er dann, als er sich wieder von Samu gelöst hatte.
Dieser lachte auf. „Zusammen sind wir aber ein ganzer Kerl.“, diese Aussage, brachte auch Riku wieder, herzhaft, zum lachen. Es tat gut, einen Kumpel zu haben, der einen verstand und in gewisser Weise wusste, was in ihm vor ging.
Riku war froh um diesen Tag, als er sich dann doch dazu entschied, an dieses Vorspielen zu gehen. Es kam genau zur rechten Zeit.

„Der Song wäre doch was für das neue Album?“, so Riku. Wobei die Aussage mehr eine Frage war.„Denkst du?“, fragte Samu.
„Weisst du, wie vielen Menschen du mit genau diesen Worten, aus dem Tiefsten ihres Herzens sprechen würdest? Ein Song, mit dem sich jeder identifizieren kann.“
„Wahrscheinlich hast du recht. Hast du Lust, noch etwas daran herum zu feilen?“
Riku nickte. Jede Ablenkung war willkommen. „Komm mit.“, stand Riku auf, nahm seine Gitarre, die Flasche Wein und ging voraus, in den Keller.
„Willkommen in meinem kleinen, na ja, Studio.“
„Wow. Sieht sehr cool aus!“, war Samu begeistert. Klein aber fein, wie man so schön sagte. Samu setzte sich auf das Sofa. „Hast du eine bestimmte Idee, Rik?“
„Na ja, ich weiss nicht genau. Es ist da was in meinem Kopf, seit ich die ersten Akkorde gespielt habe, was ich nicht mehr raus bringe.“ Riku sah Samu unsicher an.
„Dann hau mal raus.“, so Samu und sah Riku gespannt an, als dieser sich an das Keyboard setzte. „Warum erstaunt es mich nicht, dass du auch noch Klavier spielen kannst?“, liess Samu den Kommentar trocken liegen.
Riku lachte auf und drückte irgendwelche Knöpfe. Samu huschte ein Lächeln übers Gesicht.
„Bereit?“ Samu nickte. „Na dann, los.“, kaum gesagt, flogen Rikus Finger, über die Tasten des Keyboards. Entlockten ihm dabei eine Melodie, die so leicht, liebevoll und dennoch irgendwie traurig war. Eine Melodie, die die Menschen so berühren wird, wie sie sie gerade interpretieren oder sie in ihr Leben passt und Erinnerungen wach ruft.
Während Riku spielte, ging Samu sein Text durch den Kopf. Das könnte echt dieses Lieblingslied der Fans werden, von dem sie nie genug kriegen werden und welches einfach zu den Konzerten dazu gehört. Samu, völlig in seinen Gedanken versunken, merkte gar nicht, das Riku schon zu Ende gespielt hatte.
Erwartungsvoll, sah Riku ihn an. „Erde an Samu.“ Riku stiess Samu kurz gegen den Fuss, als dieser nicht reagierte.
„Wie? Was? Bist du schon fertig?“, kam Samu aus seinen Gedanken.
„Ja. Hab ja nicht das ganze Lied gespielt.“, schmunzelte Riku.
„Ah, ok. War gerade in Gedanken. Tut mir leid.“
„Gute oder schlechte Gedanken?“, wollte Riku wissen.
„Sehr gute!“, grinste Samu. „Das klingt echt toll. Daran müssen wir weiter feilen, dann können wir es morgen den Jungs vorspielen.“ Samu verfiel in einen richtigen Begeisterungssturm und war kaum mehr zu bremsen.
Auch wenn Riku wusste, dass sie morgen völlig fertig sein würden, lohnte es sich. Das wusste er ganz genau. Vor allem, machte es Spass, mal wieder mit einem so motivierten Musiker, zusammen zu arbeiten. Samus Übereifer, steckte einfach nur an.

Gesagt getan. Sie spielten die einzelnen Instrumente ein. Mischten sie, so gut es in Rikus kleinem Reich möglich war, zusammen. Zu guter Letzt, kamen noch die Stimmen dazu. Natürlich war alles noch provisorisch, doch waren Samu und Riku mächtig stolz und happy, als alles im Kasten war. Überschwänglich, klatschten sie ab.
„Bier?“, wollte Riku wissen.
Samu nickte. „Danach will ich es aber hören.“
„Alles klar.“, schnell war Riku wieder unten und reichte Samu sein Bier. „Na dann. Wollen wir mal hören, ob es so klingt, wie es sich angefühlt hat.“
„Wie hat es sich denn angefühlt?“ Samu sah Riku fragend an.
„Saumässig gut! Es hat so unglaublich viel Spass gemacht, wieder einmal produktiv zu sein!“
Samu stand auf und zog Riku in eine Umarmung.
Irgendwann, würde er sich schon noch daran gewöhnen, dachte Riku, der etwas überrumpelt war. „Wofür war die denn?“
Samu zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Einfach so. Weil ich froh bin, dass ich dich kennengelernt habe!“
Riku schüttelte lachend den Kopf.
„Jaaaa, ich weiss. Ich bin ein Gefühlsdusel.“ Samu zuckte mit den Schultern.
Damit, konnte er leben. „Macht ja nichts. Und jetzt setz dich und sperr die Lauscher auf.“ Riku schob Samu wieder zum Sofa zurück und setzte sich mit ihm hin.
„Ich bin so aufgeregt!“, zappelte Samu neben ihm.„Soll ich dir die Hand halten?“, lachte Riku und fing sich einen Seitenhieb ein.
Die ersten Takte erklangen und beide lauschten gebahnt ihrem ersten gemeinsamen Werk. Wenn auch noch in der Rohfassung, hatte es schon eine rechte Wirkung. Als Samus Stimme, zu den Instrumenten erklang, bekamen beide eine Gänsehaut und feuchte Augen. Dieser Song hatte was, weshalb beide hofften, dass dies nicht der Einzige gemeinsame, bleiben würde. Denn sie waren schon jetzt, ein eingespieltes Team, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.
Als der Song, soweit im Kasten war, dass ihn beide für gut genug empfanden, um ihn den Jungs vor zuspielen, leerten sie ihr Bier und sprachen dabei über Gott und die Welt. Bis sie zwischen Noten, anderen Notizen und Gitarren, in Rikus kleinem Reich, einschliefen. Riku hatte seinen Kopf, auf der Rücklehne des Sofas abgelegt, während Samu, seinen Kopf auf Rikus Schulter gelegt hatte.

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