Kapitel 162

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Leise summte Samu vor sich hin, während er beschwingt die Treppe runter hüpfte. So leicht, fühlte er sich schon lange nicht mehr. Schnell suchte er alles zusammen, was Riku zum Frühstück liebte. Brötchen, schoss es Samu durch den Kopf. Es würde wohl doch länger dauern. Dabei sehnte sich Samu nach Riku. So sehr, wie schon lange nicht mehr. Der Ofen lief, während Samu die paar Früchte schnitt, die sie noch hatten. Morgen müssten sie dringend Einkaufen gehen. Die Brötchen, die Samu noch im Gefrierschrank gefunden hatte, schob er in den Ofen. Der Rest, war bereit und auf ein Tablett gestellt. Ein kurzer Blick nach den Brötchen. Samu überflog noch einmal alles. Er hatte das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Abgesehen, dass der Kaffee noch fehlte. Der kam zum Schluss. Die heissen Brötchen landeten auf dem Teller. Ging es schon immer so lange, bis die Tasse voll war? Samu zappelte davor herum. Vorsichtig balancierte er das Frühstück nach oben.
Samus Herz lief über, bei dem Bild, welches ihm geboten wurde. Riku hatte sich fest unter die Decke gekuschelt. Seine Augen waren geschlossen. Das wunderschöne, entspannte Lächeln, welches Samu so sehr liebte, lag auf Rikus Gesicht. Leise, um diesen friedlichen Moment nicht zu beenden, schlich Samu zum Bett und stellte das Tablett auf den Boden. Seine Hand war das Erste, was Riku erreichte. Die weichen Locken seines Liebsten. Sanft drehte er sich eine davon um den Finger. Legte seine Lippen an Rikus Stirn. Küsste sich über die leicht raue Wange. „Frühstück, mein Schatz. Extra für dich, zum wohlfühl Tag, im Bett." Flüsterte Samu. Das Lächeln auf Rikus Lippen, wurde breiter. „Riecht lecker! Was hat dich denn so lange aufgehalten?" - „Die Brötchen." Liess Samu nicht von Riku ab. Riku seufzte. „Dann sollten wir von den Brötchen probieren, bevor sie kalt sind. Es wäre doch zu schade darum." Rikus Finger strichen über Samus Brust. „Was möchtest du als erstes darauf?" Löste sich Samu von ihm und holte das Tablett. „Ich kann es mir..." - „Schscht...Heute nicht." Brachte Samu Riku, mit einem Kuss zum Schweigen. „Also, was soll ich meinem Schatz drauf schmieren?" - „Das weisst du doch." Griff Riku nach dem Kaffee und steckte sich ein Stück Orange in den Mund. „Du testest mich." Riku zuckte mit den Schultern und sah Samu mit diesem zuckersüssen, unschuldigen Blick an. Samu schüttelte lachend den Kopf. Es tat ihm gut, wieder einmal so unbeschwert, mit Riku Zeit zu verbringen. Natürlich wusste Samu, was Riku liebte. Er war der von ihnen beiden, der keine Butter auf das Brot strich, ausser wenn sie Toast machten. Dann aber nur Butter und sonst nichts. „Einmal Brötchen mit Marmelade, ohne Butter, für meinen süssen Schatz." Bevor Samu sich seinem Brötchen widmen konnte, legte Riku seine Hand in dessen Nacken und umschloss Samus Lippen mit seinen. „Ich liebe dich!" Samu musste schwer schlucken, um den Kloss in seinem Hals, hinunter zu bringen. „Sag jetzt nichts...Bitte!" Noch ein leichter Kuss und er gab Samu frei. Riku legte seine Hälfte wieder zurück aufs Tablett und schmiegte sich an Samus Rücken. Sanfte Küsse, landeten in dessen Nacken. „Dieser Tag, wird uns beiden gut tun." Samu nickte. Viele unterschiedliche Emotionen, rassten durch seinen Körper. Drohten ihn mit zu ziehen. Riku spürte es. Wie er seine eigenen fühlte. Sein Griff um Samu, wurde fester. Seine Nase schlich in die blonden Haare. „Du liebst mich." War es mehr eine Frage, denn eine Feststellung, die Samus Mund entwischte. Er wollte nicht, dass Riku wusste, dass er diese Tatsache in Frage stellte. Weil er nicht in der Position war, dies zu tun. „Natürlich liebe ich dich! In letzter Zeit ist es einfach etwas schwer, diese Liebe zu spüren und sie aus zu leben." Ein leises Schluchzen entwich Samu. „Hey!" Riku stellte das Tablett zur Seite. Ass er sein Frühstück halt kalt. Samu hatte ihm vorhin so viel gegeben, was er so dringend nötig hatte. Weshalb auch der grosse Blonde, jetzt seine Aufmerksamkeit verdient hatte. „Denkst du, das alles, würde mich so sehr mit nehmen, wenn ich keine Gefühle für dich hätte?" Legte Riku seine Hände an Samus Wangen. Dieser versuchte, fast schon verzweifelt, seinen Tränen zu verhindern. „Lass sie zu. Du hast gegen Tränen, ohnehin keine Chance." Wischte Riku über Samus Wangen. „Wenn ich könnte, würde ich die Gefühle für dich, auf Sparflamme schalten. Damit dieser ganze Scheiss nicht so sehr schmerzt und mich innerlich auffrisst. Doch das geht nicht. Dich zu ignorieren, ist noch viel schlimmer und eine unglaublich bescheuerte Idee. Wütend auf dich zu sein, klappt nur ansatzweise. Ändert aber auch nichts an meinen anderen Gefühlen für dich." Riku schmiegte seine Wange, an die von Tränen überströmte von Samu. „Du bist von allem Anfang an, mit Vollgas in mein Herz gerast. Hast dich durch dieses hindurch geschlichen. Und es dir, über all die Jahre, dort gemütlich gemacht. Ich liebe dich nun mal einfach." Lächelnd biss sich Riku auf die Lippe. „Du bist und bleibst, mein grosser, süsser, liebenswerter Spinner!" Riku schlang seine Arme um Samus Hals und zog ihn an sich. „Und jetzt, lass uns essen, Grosser. Der Kaffee ist schon kalt." Samu wischte sich übers Gesicht. „Ich hole dir einen Neuen." Wollte er schon aus dem Bett. Riku hielt ihn am Arm zurück. „Nein. Ich brauche keinen Kaffee. Alles was ich brauche, bist du. Und ich will heute, keine einzige Sekunde mehr auf dich verzichten." Erneut kullerten Tränen über Samus Wangen. Riku konnte endlich erkennen, wie sehr diesen die ganze Situation ebenfalls mit nahm. Er wollte heute jedoch kein Wort darüber verlieren, wie schnell und einfach, sie das Alles beenden könnten und endlich frei wären. Damit, stiess Riku auf taube Ohren bei Samu. Gedankenverloren, biss Riku in sein Brötchen. Ein sanfter Kuss auf seine Wange, holte ihn wieder zurück. „Das hast du gut gemacht." Lächelte Riku und strich Samu über die Wange. „Willst du denn nichts essen?" Sah er ihn fragend an, als Samu immer noch an ihm hing. Samu schüttelte den Kopf. Er wollte nur Riku. Die Sehnsucht, auch jetzt noch, brachte ihn fast um. „Kuschel bedürfig?" - „Ja", sagte Samu. „Setz dich mal so hin, dass du dich anlehnen kannst. Ich bin gleich bei dir." Samu machte, was Riku ihm sagte. Riku setzte sich zwischen Samus Beine und zog das Tablett zu ihnen heran. Sie hatten sich ja mal so ein praktisches Teil gekauft mit Beinen. „Jetzt wird gegessen." Bestrich Riku die andere Hälfte des Brötchens, mit Butter und Marmelade. Herzhaft biss Samu hinein. „Doch Hunger?" Samu nickte mit vollem Mund, was Riku ein Lachen entlockte. Völlig entspannt, lehnte er sich gegen seine liebste Brust. So genossen sie ihr Frühstück. Zwischendurch fütterten sie sich gegenseitig. Küssten und streichelte sich. Es war ein weiterer Moment voller Liebe, den beide in sich auf sogen, wie ein ausgetrockneter Schwamm. Nur um kurz das Tablett weg zu stellen, löste sich Riku von Samu, um gleich wieder in seine Arme zu flüchten. Samu schlang auch noch seine Beine um Riku. Nichts mehr, hätte zwischen sie beide gepasst. Riku hatte seinen Kopf auf Samus Schultern abgelegt und genoss, mit geschlossenen Augen, dessen Liebkosungen. Er seufzte. „Was ist los, hmm?" Samu küsste Rikus Schläfe. „Sprich mit mir." - „Ich will nicht. Jetzt nicht. Es hat alles, seit dem beschissenen Tag, nur noch schlimmer gemacht." Drückte Riku sein Gesicht fester in Samus Halsbeuge. „Ich weiss. Doch gestern war es doch gar nicht so schlimm...irgendwie...Weil...jetzt sitzen wir hier so zusammen, wie schon seit Wochen nicht mehr." Da hatte Samu tatsächlich Recht. „Und es fühlt sich wundervoll an!" - „Ja, das tut es!" Lächelte Samu. „Dann lass uns einfach über etwas Belangloses sprechen oder einfach schweigen." Riku nickte. „Die Tour war scheisse. Findest du nicht auch?" Noch nie, hatte ihn eine Tour, so wenig erfüllt, wie diese. Ein Gefühl der Leere, war danach in Riku, wo sonst immer ein Überschuss an Gefühlen und Emotionen war. „Na ja...Scheisse vielleicht nicht gerade...aber..." - „Nicht erfüllend und emotionslos..." Jetzt war es Samu der seufzte. „So, wollte ich nie mehr auf eine Bühne." Rikus Stirn krauste sich. „Sollten wir vielleicht eine Pause einlegen? Oder was willst du damit sagen?" Samu zuckte mit den Schultern. „Was weiss ich...im Moment fühlt sich das alles falsch an. Ausser der Augenblick gerade hier mit dir." Vergrub Samu sein Gesicht in Rikus Haaren. „Es steht noch so einiges aus, dieses Jahr. Open Air Konzerte, das Best Of Album und die Konzerte mit dem Orchster." Riku spürte ein Lächeln. „Darauf freust du dich am meisten, stimmts?" - „Ein grosser Traum wird damit wahr. Keine Ahnung, was danach noch kommt. Was wir noch machen können, um das was wir bis jetzt gemacht haben und hatten, zu toppen. Vielleicht der ideale Zeitpunkt, um..." - „Sprich es nicht aus, Samu. Das...es geht nicht...das würdest du nicht durchstehen. Aber ich denke, über eine Pause, sollten wir nachdenken. Nach zehn Jahren, braucht jede Band mal eine Pause. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir seit Jahren, Non Stop unterwegs und in der Öffentlichkeit präsent waren." Samu hing Rikus Worten nach. „Uns beiden, würde es gut tun." Setzte Samu hinter her. „Du musst mit Mikko reden." Ein Schnauben kam von Samu. „Du weisst, dass du es musst. Es ist keine Lösung, wie es jetzt ist. Er ist unser Freund. Und du weisst, so gut wie ich, dass er grundsätzlich noch weniger dafür kann, wie wir. Denn wir sind auf den Bildern und nicht Mikko." - „Ich weiss." Samu küsste Rikus Schulter. „Aber nicht heute." Riku schüttelte den Kopf. „Und was ist mit Vivi?" - „Rik..." Samu biss leicht in die selbe Stelle, die er zuvor geküsst hatte. „Aua!" Zuckte Riku zusammen. „Würdest du mal aufhören zu quatschen? Bitte!" - „Wenn du mich küsst." Schelmisch grinste Samu. Langsam senkte er sein Gesicht, dem von Riku zu. „Den ganzen Tag." Hauchte Riku. Samus Grinsen wurde breiter. Dann endlich, lagen seine Lippen wieder auf den Wundervollsten der Welt. „Ich liebe deine Lippen." Nuschelte Riku. „Und ich liebe alles an dir." Sie versanken in einem tiefen, langen, atemlosen Kuss. Nicht gierig oder fordernd. Liebevoll, zärtlich. Von der Liebe geleitet. Die warmen, starken Arme, umschlangen seinen Körper. Schützten und stützten ihn. Gaben Riku Sicherheit. Hüllten ihn in Geborgenheit. Um wieder Atem in ihre Lungen zu pumpen, löste Samu den Kuss. Nur seine Lippen. Sie küssten Rikus Nasenspitze und seine Stirn. „Lass uns den heutigen Tag als einen Neuanfang an sehen, in einem neuen Abschnitt unserer Beziehung...Bitte, Rik. Ohne dich und das alles, kann ich nicht..." Riku sah in Samus Meerblauen Augen, die ihn sofort festhielten. Leicht nickte er. „Das fände ich...Ja!" Erleichterung entwich Samu. „Danke! Ich werde mir die allergrösste Mühe geben, dich nicht von mir weg zu treiben, wie die letzten Wochen." Riku strich durch die blonden Haare. „Ich weiss, dass du das wirst. Und ich werde versuchen, etwas grosszügiger sein." - „Das klingt nach einem guten Deal." Nahm Samu den Kuss wieder auf. „Hmmm..." War alles, was über Rikus Lippen kam, bevor er wieder denen von Samu erlag. Sie beide, von einer erneuten Welle der Lust und Leidenschaft überrollt wurden. Langsam, zärtlich und jede Sekunde davon auskostend, gaben Samu und Riku sich dieser hin. Tauchten ab. Liessen sich weg treiben, bis der Mond schon hell am Himmel stand und die zwei Liebenden, von dessen Schein eingehüllt, eng umschlungen, glücklich und für ein paar Stunden, sorglos den erholsamsten Schlaf seit Wochen schliefen.

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