Die nächsten Tage, verbrachten die Jungs, zusammen mit Riku, viel Zeit im Studio. Song für Song üben und einstudieren. Riku war ein Naturtalent und lernte sehr schnell. Ausserdem, gab er den Songs seinen etwas eigenen Touch. Samu und die anderen Jungs, liessen ihn einfach mal machen. Sie spielten die Songs an und Riku stieg ein, wenn er das Gefühl hatte, ihn im Gespür zu haben. Samu hatte, in der kurzen Zeit, in der er mit Riku zusammen in seiner Wohnung, gespielt hatte, festgestellt, dass dies die beste Art und Weise ist, für Riku, sich einen Song zu verinnerlichen. Nicht in dem er sich jeden Griff und jede Note genau einprägte. Sondern, in dem er den Song fühlen konnte und dann dieses Gefühl, durch seine Hände fliessen liess.
Samu war einfach nur happy. Jeden Tag, an dem sie alle zusammen Zeit verbrachten und ihre Musik machten, ein bisschen mehr. Durch Riku, wurden die Songs einen Tick anders, neu, mit neuem Leben. Samu war mehr als nur froh darüber. So kam der Janne Touch weg und es gab ein neuer Sunrise Avenue Klang.
Es war der dritte Tag und sie machten gerade Pause. Die Sonne schien und die Jungs standen oder sassen draussen vor dem Studio. Tranken ein Bier und rauchten.
„Na Jungs, arbeiten sieht aber anders aus.“, stand Mikko auf einmal neben ihnen. Riku musterte seinen neuen Boss und konnte ein leichtes Schmunzeln erkennen.
Jukka, reichte ihm darauf auch gleich ein Bier.„Dann mach doch mit bei der neuen Art Arbeit. Seit wir Riku, unseren Gitarrengott haben, können wir uns auch diese Art der Arbeit leisten.“, lachte Jukka.
Riku stiess ihm darauf, freundschaftlich in die Seite und verdrehte die Augen.
Mikko zog eine Augenbraue in die Stirn und beobachtete diesen, seinen liebeswerten, manchmal etwas chaotischen aber gleichzeitig umso professionelleren Haufen. Es waren seine Jungs. Seine Freunde, auch wenn sie Privat und Beruf gut trennen konnten. Auch, wenn sie ihn manchmal zur Verzweiflung bringen konnten, so würde er alles für sie tun und immer hinter ihnen stehen.
Riku musterte Mikko erneut und er konnte Stolz in seinen Augen erkennen.
Mit Riku, dachte Mikko, dem es nicht entgangen war, dass er ihn zu studieren schien, hatten sie einen weiteren, ganz besonderen Menschen mit ins Boot geholt. Einer, der wohl genau so wie er selber, hinter den Jungs und vor allem hinter Samu stehen würde, egal was kam.
„Na dann lasst mal hören, was ihr in den letzten Tagen so geschafft habt.“ Mikko drückte seine Zigarette aus.
Die Jungs standen auf und schlenderten zurück ins Studio. Jeder nahm schon mal seinen Platz ein, während Samu noch kurz bei Mikko stehen blieb.„Einfach mal hinsetzen und zu hören, ja? Ohne immer dazwischen zu funken.“ Samu sah seinen Manager fest an. Ja, er durfte so mit Mikko reden. Er war zwar ihr Manager, doch begegneten sie sich auf Augenhöhe.
Mikko nickte nur. Samu lächelte und ging zu den anderen Jungs. Er legte Riku kurz die Hand auf seine Schulter und drückte diese, bevor er sich neben ihn auf seinen Hocker setzte.
Sie spielten die Lieder durch, die sie in den letzten beiden Tagen und heute, eingespielt und geübt hatten. Genau so, wie sie es die ganze Zeit gemacht hatten. Es klappte reibungslos. Riku, der Anfangs etwas nervös war, weil Mikko da war und zuhörte, wurde schnell mal locker und versank in der Musik. Es war, als wären die Songs schon immer ein Teil seines Lebens und seines Tuns gewesen. Allein Samus Geste zu Beginn, nahm ihm etwas die innere Unruhe. Er wusste ja eigentlich, dass er es konnte.
Genau so wie Mikko wusste, dass sie erst den dritten Tag am Üben waren. Daher, war er umso erstaunter, was die Jungs und allen voran Riku, schon alles geschafft hatten. Immer wieder nickte er zustimmend, wenn seiner, den Blick von Samu streifte. Was Samu immer mehr grinsen liess. Dies entlockte schliesslich auch Mikko ein mehr als zufriedenes und ja benahe glückliches Lächeln. Das würde alles gut kommen.
Ausserdem, war er mehr als froh, sein Sorgenkind Samu, der ja eigentlich genauso alt war wie er, wieder so entspannt und glücklich zu sehen. Wäre Samu nicht wieder der Alte, vor Energie und Tatendrang strotzende, geworden. Zia dann, wäre Sunrise Avenue, Geschichte gewesen. Mikko wusste ganz genau, dass Samu alles am liebsten an den Nagel gehängt hätte. Dafür brauchte dieser nicht einmal etwas zusagen. Mikko kannte Samu gut genug. Allein seine Haltung bei diesem Vorspielen, sprach mehr als tausend Worte. Bis seine Aufmerksamkeit auf Riku fiel. In dem Augenblick, konnte Mikko eine Regung sehen, die durch Samu ging, die er schon lange nicht mehr bei ihm entdeckt hatte. Dann das Funkeln, als Riku seine Gibson auspackte. In dem Moment, hatte Riku ohnehin schon beinahe gewonnen. Jetzt, konnten sie ihren gemeinsamen Traum weiter leben.
„Wow! Da habt ihr echt was geleistet in den letzten paar wenigen Tagen!“ Mikko kam begeistert in den Raum und klatschte in die Hände. „Ich spüre es, dass es gut kommt!“
„In der Regel spürt er es im Urin.“, kommentierte Samu dies, an Riku gewannt. Worauf er sich einen Klaps auf den Hinterkopf einfing. Die Meute fing an zu grölen. „Und wesen Instinkt, ohne Urin, haben wir das zu verdanken, dass wir wieder einen fähigen Gitarristen in unserer Mitte haben?“ Samu sah Mikko herausfordernd an.
„Bilde dir bloss nichts darauf ein, Haber. Du warst derjenige, der sich mit Händen und Füssen dagegen gewehrt hatte.“
Das sass und Samu wurde augenblicklich still und senkte den Blick. Riku sah zu ihm rüber. Das war nicht gerade die einfühlsamste Art und Weise.
„Tut mir leid, Samu.“, darauf Mikko, der ebenfalls gemerkt hat, dass er übers Ziel hinaus geschossen war.
„Schon ok. Hast ja recht.“, gab Samu darauf kleinlaut zurück. Er atmete tief durch, hob dann wieder den Blick und sah in die Runde. „Es tut mir leid, dass ich euch, in den letzten Wochen und Monaten, das Leben, nicht gerade einfach gemacht habe.“
„Ach komm schon Samu, dass ist doch jetzt Schnee von gestern!“, kam fast aus einem Mund, von den anderen.
„Und danke, dass ihr dennoch immer da wart und hinter mir gestanden seit!“
„Das ist doch selbstverständlich! Das tun Freunde für einander!“, darauf Sami und stand auf. Ehe sich Samu versah, hatten alle ihre Arme um ihn geschlungen und knuddelten ihn. Irgendwie knuddelten sich gerade alle gegenseitig.
Riku sass daneben und beobachtete das Ganze, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Nach allem, was ihm Samu erzählt hatte, war es genau das, was er jetzt noch gebraucht hatte, um das Vergangene ganz los zulassen und sich auf die Gegenwart ein zu lassen. Riku erwärmte diese Szene, aus irgendeinem Grund, das Herz. Wahrscheinlich, weil er selber, ein sehr harmonischer und Harmonie suchender Mensch war. Einmal mehr, war er froh, an diese Jungs geraten zu sein. Denn er wusste, dass er sich, in dieser harmoniesüchtigen Runde, ganz sicher wohl fühlen würde.
Samu löste sich als Erster wieder aus dem knuddeligen Haufen und sah Riku an. Warum nur, hatte er die ganze Zeit das Bedürfnis, diesen liebeswürdigen Kerl in den Arm zu nehmen und ihm tausendmal danke zu sagen? „Komm her Gitarrengott.“ Samu winkte Riku zu ihnen rüber.
„Nur, wenn du mich nicht so nennst.“
Die anderen lachten. „Der gibt unserem Alfatier schon Paroli! Sehr gut!“
Samu schüttelte den Kopf. „Na gut. Dann, komm her, Rik.“
Grinsend stand dieser auf und überbrückte die paar Schritte zu den anderen. Kaum stand er vor ihnen, zog ihn Samu auch schon in eine feste Umarmung. „Danke!“, flüsterte Samu.
„Gruppenkuscheln mit dem besten Gitarristen, den man haben kann!“, darauf Jukka. Wieder schlangen alle die Arme um einander und bildeten einen grossen Knäuel Männer.
„Da haben sich wohl Zwei gefunden.“, liess Raul einen Spruch raus, als Samu Riku immer noch festhielt, nachdem alle anderen sich wieder von einander gelöst hatten. Es schien, als wolle der Blonde, seinen neuen Freund, nie mehr los lassen.
„Das Sunrise Avenue Dreamteam!“, gluckste Sami und kriegte sich kaum mehr ein. Worauf er sich einen gespielt bösen Blick von Samu einfing.
„So Mädels, nun ist mal wieder gut hier.“, unterbrach Mikko das geäffe dann doch irgendwann. „Ihr wisst, wir haben eigentlich eine Tour am Start. Was denkt ihr? Sind wir bereit dafür?“
Alle sahen sich fragend an.
„Oder anders gefragt, wie viel Zeit, braucht ihr noch?“
„Das musst du nicht uns fragen. Riku ist derjenige, der sich bereit dafür fühlen muss. Solange er sich nicht wohl bei dem Gedanken oder beim spielen der Songs fühlt, gibt es auch keine Tour. So einfach ist es.“, darauf Samu was ihm einstimmiges Nicken einforderte.
Darauf, richteten sich alle Augen doch auf Riku. Einmal mehr, in den paar Tagen, in denen er zu Sunrise Avenue gehörte, lag alles an ihm. War das Zünglein an der Waage.
„Wann würde die Tour denn starten?“ Riku ahnte, dass ihm die Antwort nicht gefallen wird.
„Lass dich davon nicht unter Druck setzen.“, legte ihm Samu die Hand auf sein Knie und antwortete, bevor dies Mikko tun konnte.
„Rein theoretisch, wäre sie schon am laufen.“ Riku atmete tief durch. „Doch wir haben sie erst einmal, auf unbestimmte Zeit verschoben.“, schwächte Mikko seine zuvor gesagten Worte ab. Was Riku jedoch nicht wirklich beruhigte. Genau so wenig, wie das, was er darauf sagte. „Wie lange sich alle, die darin verwickelt sind und damit meine ich auch die Fans, noch hin halten werden, weiss ich nicht. Vor allem, weil schon Trennungsgerüchte die Runde machen.“ Mikko sah in die Runde. Sein Blick hatte einen Schein von entschuldigend.
Samu schnaubte und stand auf. So sehr sich Riku gerade unter Druck gesetzt fühlte, so gut wusste er, dass sich Samu viel beschissner fühlte. Er tiegerte im Raum auf und ab und fuhr sich immer wieder durch die, ohnehin schon verwuschelten Haare. Abwartend, sahen ihn alle an. Dies waren so Momente, in denen Riku immer mehr in das Ganze sah. Scheinbar, schien Samu zu überlegen.
„Und wenn wir auf unserer Homepage ein Statement abgeben?“, sah er fragend in die Runde.„Hast du eine Idee?“, darauf Mikko.
„Na ja. Du machst ein Bild von uns, wie wir zusammen hier spielen. Und ich schreibe dann noch ein paar Worte darunter.“
„Samu ist unser Mann für die Worte an die Fans.“ Raul klärte Riku auf, der wohl mehr als fragend in die Runde schaute. Normalerweise, war dies doch Sache des Managements? Oder lag er da falsch? Hier schien nun mal nichts so zu sein, wie normal.
„Ok mach das. Aber schick mir die Zeilen, die du dazu schreiben willst, zuerst noch.“ Samu nickte.„Mach ich.“
„Na dann, lass ich euch mal wieder weiter arbeiten. Ihr macht das schon!“
„Vergiss das Foto nicht.“, so Sami.
Mikko hob den Daumen. „Mach ich, wenn ihr nicht damit rechnet.“, und war so gut wie weg. „Ach und Riku.“ Mikko drehte sich in der Tür noch einmal um. „Schön das du da bist und mach dir keinen Kopf. Wir kriegen das schon hin. Konzentrier dich auf die Musik und lass mich mir meinen Kopf zerbrechen.“, ein Grinsen huschte über sein Gesicht, dann verliess er das Studio.
„Mikko hat recht! Deine Aufgabe ist jetzt nur die Musik. Über alles andere, kannst du dir noch früh genug Gedanken machen.“, kam von Samu. „Und ich...wir werden dir dabei helfen, wo wir nur können.“
Riku nickte nur und sah Samu und die anderen Jungs dankbar an.
„Mikko hast du schon jetzt in der Tasche. Gut gemacht!“ Raul klopfte Riku auf die Schultern.„Aber jetzt, lasst uns weiter machen.“
Gesagt getan. Vertieft in die Musik, arbeiteten die Jungs bestimmt noch drei Stunden weiter. Bis alle sich einig waren, für heute Schluss zu machen, um morgen dann wieder in alter Frische dort anzuknüpfen, wo sie jetzt aufhören würden.
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Leave the past behinde
FanficEin einziger Moment, kann dein ganzes Leben verändern... Mit dem Moment, als Riku Rajamaa, Musiker aus Leidenschaft und begnadeter Gitarrist, das Studio betritt, verändert sich nicht nur die Situation der finnischen Band Sunrise Avenue. Auch sein e...