Kapitel 173

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„Ich bin heute Nachmittag wieder bei dir, Schatz.“ Legte sich Samu noch einmal zu Riku, nach dem er geduscht hatte. „Schlaf dich aus. Ich liebe dich.“ Ein sanfter Kuss, landete auf Rikus Stirn. Dann war Samu weg. Die Nacht war ruhig. Kaum lag Riku im Bett, schlief er auch schon. Tief und fest. Für seinen Zustand sehr ruhig. Ein Brummen kam Samu, lediglich entgegen. Seufzend machte er sich auf den Weg zu seinem Termin. Frisch und ausgeruht, war anders. Samu brauchte ziemlich lange, bis er schlafen konnte. Würden solche Situationen jetzt zur Normalität werden? Samu strich sich durch die ohnehin schon unordentlichen Haare. „Na, geschlafen?“ Begrüsste ihn Mikko. „Frag nicht.“ Winkte Samu ab. „Riku?“ Ein Schnauben bekam Mikko als Antwort. „Er wird sich schon daran gewöhnen.“ Klopfte er seinem Schützling auf die Schulter. „Was für eine beschissene Aussage. Das wird er ganz bestimmt nicht. Du kennst Riku. Er schluckt es einfach.“ Entgegnete Samu forsch und lauter, als er wollte. Mikko wusste, dass Samu Recht hatte. Sein Kopf arbeitete gerade wieder auf Hochtouren. Tat er eigentlich schon seit Monaten, ununterbrochen. Während Samu einen weiteren Termin bei The Voice wahr nahm, telefonierte Mikko, bis ihm beinahe die Ohren abfielen.
„Ich kann nicht mehr. Etwas mehr Freizeit, hättest du mir schon zu gestehen können.“ Strich Samu sich übers Gesicht. Auf Mikkos Gesicht, legte sich ein Grinsen. „Was denn?“ Samu konnte diesen Blick gerade nicht einschätzen. „Alles geregelt.“ – „Wie? Was alles geregelt?“ Samu blickte gar nicht mehr durch. „Du kannst die Interview Fragen per Mail beantworten. Sie werden dir heute noch zu geschickt.“ Samu blieben die Worte im Hals stecken. „Da staunst du. Nicht wahr?“ Wurde Mikkos Grinsen breiter. Und wie Samu das tat. „Du bist der aller, aller, Allerbeste!“ Fiel Samu ihm um den Hals. „Ja, ja. Schon gut.“ Drückte Mikko ihn lachend von sich weg. „Denkst du, Riku ist fit genug, um zu fahren? Im Bus?“ Samu zuckte mit den Schultern. „Wieso?“ – „Weil wir heute schon weiter wollen. In ein etwas abgelegeneres Hotel. Da uns jetzt zwei Tage mehr bleiben. Was denkst du?“ In Samus Augen konnte Mikko Tränen schimmern sehen. „Dann los ins Hotel. Packen.“ Legte er ihm die Hand auf die Schulter. Samu hätte, vor lauter Erleichterung, einfach nur heulen können. Mikko war, auch wenn er ihn, manchmal am liebsten auf den Mond schiessen würde, einfach der Beste. Genau das, brauchte er jetzt. Genau wie Riku. Beim Gedanken daran, überkam Samu dieses riesige Verlangen danach, ihn einfach nur ganz fest in den Arm zu nehmen. „Reicht euch eine Stunde?“ Samu nickte. Und wenn er Riku in den Bus tragen musste. Dann schlossen sich die Lifttüren. Samu konnte es kaum erwarten, bis sie sich, einen Stock höher, endlich wieder öffneten.

Ein Windhauch und frische Luft, kam Samu entgegen, als er ins Zimmer kam. Riku musste wach sein. „Schatz, ich ich bin wieder da!“ Nichts. „Rik?“ Auf dem Balkon sah er ihn stehen. Die Liebe überfiel ihn. Nein, Samu nahm ihm diesen Ausfall, von gestern, nicht übel. Er wollte seinen Schatz jetzt einfach nur in seinen Armen spüren. „Hey Schatz.“ Schlang Samu seinen Arme um Rikus Körper und hauchte ihm einen Kuss in die feuchten Locken. Er roch frisch geduscht. Was für ein unwiderstehlicher Duft. Tief sog Samu ihn in sich auf. „Wie geht es dir?“ Flüsterte Samu, während er nicht widerstehen konnte, Rikus Hals zu küssen. Er war einfach so verdammt süchtig nach seinem Mann. „Beschissen.“ Kam gedrückt von Riku. „Brauchst du etwas gegen die Kopfschmerzen?“ – „Es liegt nicht an den Kopfschmerzen.“ Riku löste sich, widerwillig aus Samus Armen. „Es tut mir leid, Samu. Es tut mir so verdammt leid.“ Raufte Riku sich durch die Haare. Verzweifelt sah er Samu an. „Musst es nicht, Schatz.“ Samu umfasste Rikus Handgelenke, mit seinen grossen Händen. „Irgendwann wirst du keine Haare mehr haben, wenn du dauernd an ihnen zerrst.“ Ein leichtes Grinsen legte sich auf Samus Lippen. „Hey, Schatz. Du musst dich für gar nichts entschuldigen. Alles gut!“ Drückte er Riku einen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich dennoch immer noch. Ganz doll sogar!“ Noch einmal, spürte Riku Samus Lippen auf seiner Haut. „Soll ich dir was ganz Tolles erzählen?“ Riku nickte. „Wir packen und fahren heute weiter.“ - „Wie...? Und...“ Riku war verwirrt über diese Neuigkeit. „Mit dem Bus. Mikko konnte das mit den Interviews regeln. Ich kann sie per Mail beantworten.“ Die Fragen, standen Riku immer noch ins Gesicht geschrieben. „Wohin?“ War alles, was er raus brachte. „Was weiss ich. Irgendwo ausserhalb. Mikko hat nicht gesagt wohin. Aber weiss du was das für uns heisst?“ Lehnte Samu seine Stirn gegen Rikus Stirn. Dieser biss sich auf die Lippe. „Zwei Tage mehr für uns?“ Kam so leise über seine Lippen, dass Samu es kaum verstand. „Nur wir beide.“ Samu konnte seine Tränen, die ihn schon zuvor geplagt hatten, nicht mehr zurück halten. Riku küsste sie weg und schlang seine Arme um Samus Hals. Diese kleinen Momente, mussten sie zu ihren machen.

„Danke!“ Fiel Riku Mikko um den Hals, bevor sie den Bus bestiegen. „Gern geschehen!“ Klopfte Mikko ihm auf die Schulter und stieg in den Bus. Ein verliebter Blick zu Samu, der hinter ihm stand und dessen Finger, durch die kurzen Haare in Rikus Nacken strichen. Mike lächelte sie, wie immer, freundlich an. „Na ihr Zwei. Alles gut?“ – „Na ja...“ Gab Riku ehrlich zu. Er fühlte sich immer noch etwas schummerig. „Bist etwas blass um die Nase.“ Darauf Mike. Samu schmiegte sich von hinten an Riku. „Mein Schatz, legt sich jetzt wohl besser noch etwas hin, hmm.“ Knabberte er an Rikus Ohr. „Legst du dich zu mir?“ – „Ich muss doch Fragen beantworten, mein Schatz.“ Riku seufzte. „Setz dich doch einfach zu mir und hilf mir dabei.“ Samu hatte immer noch nicht von Rikus Hals abgelassen. „Jungs, wir fahren gleich los.“ Rief Mike nach hinten. Und schon setzte sich der Bus in Bewegung. „Kommt mal nach hinten, ihr Turteltauben.“ War Samis Stimme zu hören. Bevor Samu ihn nach hinten schieben konnte, drehte Riku sich in Samus Armen um. „Ich liebe dich.“ Legte er seine Lippen auf die von Samu und verlangte nach einem Kuss. „Ich dich auch, mein Süsser.“ Nuschelte Samu, grinsend an Rikus Lippen. „Süchtig, mein Gitarrengott?“ Riku nickte und liess seine Hände unter Samus Shirt verschwinden. „Rik…“ Seufzte Samu schwer atmend. „Wir sind nicht allein.“ Lehnte er seine Stirn gegen Rikus. „Genau. Aber bald. Also kommt jetzt nach hinten.“ Schlang Sami seine Arme, von hinten um Rikus Bauch. „Sami!“ Lachte Riku auf. „Ich will auch kuscheln.“ Grinste dieser breit. „Ausserdem, freue ich mich, dass ihr beiden wieder oder immer noch, so...Ach...ihr seit einfach süss!“ – „Komm her, Samibärchen.“ Zog Samu ihn zwischen sie beide. „Habt ihr genug gekuschelt? Das Bier wird warm.“ Riku verzog beim Wort Bier, angeekelt das Gesicht. Samu musste lachen und gab Riku noch einen Kuss. „Haben wir auch Wasser für unseren Lockenkopf?“ Setzten sie sich zu den anderen.
„Ist es nicht etwas zu offentsichtlich, wenn wir mit dem Bus dort auffahren, wo wir hinfahren?“ Warf Samu nach einer Weile in die Runde. „Denkst du wirklich, dass ich daran nicht gedacht habe? Wir werden beim nächsten Hotel halten. Den Bus dort stehen lassen und mit dem Van weiter fahren.“ – „Du bist ja richtig gerissen.“ War Samu erstaunt. „Eher schon lange genug im Geschäft. Auch wenn sich alles, immer mehr verändert.“ Samu zog Riku, der sich an ihn geksuchelt hatte, an sich. „Müde, mein Schatz?“ Küsste er sich durch die Locken. „Kopfschmerzen.“ Seufzte Riku. Mikko sah fragend in die Runde. Er hatte von dem ganzen Durcheinander, von letzter Nacht, zum Glück nichts mit bekommen. Ein kaum merkliches Kopfschütteln, kam von Sami. Mikko beliess es dabei. Er ahnte ohnehin, was wohl passiert ist. So wie Riku aussah, hatte er gestern mehr als zu tief ins Glas geschaut.
Keine halbe Stunde, hatte Riku Zeit, um seine Augen zu schliessen. „Rik, wir sind gleich da.“ Wurde er von einem sanften Kuss geweckt. „Du kannst gleich weiter schlafen.“ – „Hast du mir etwas gegen Kopfschmerzen?“ Samu nickte und stand auf. „Hier.“ Hielt er ihm eine Schmerztablette und ein Glas Wasser hin. „Danke!“ – „Schlimm?“ Strich Samu vorsichtig durch Rikus Haare. „Werde es überleben.“ – „Das hoffe ich doch.“ Bekam er einen Kuss. Riku seufzte. Aus Erleichterung. Riku hatte Bammel vor dem Moment, wenn Samu von seinem Termin zurück kam. Er stellte sich auf einen weiteren Streit ein. Um so besser fühlte es sich an, als Samu ihn einfach in den Arm nahm. Er hätte sich nicht so abschiessen sollen. Es war nicht fair, Samu gegenüber. Weshalb Riku froh war, diskutierten sie nicht mehr darüber, sondern beliessen es dabei. Geschehen war es und konnte nicht mehr geändert werden. Riku schwor sich, dass er sich nicht mehr so gehen lassen würden, wegen dieser Sache. Riku hatte kaum seinen Kopf auf Samus Schulter abgelegt, fuhr der weisse, unauffällige Van, schon weiter. Irgendwann, liessen sie die Stadt hinter sich. „Geht es ihm gut?“ Sami sah Riku besorgt an. Samu schüttelte den Kopf. „Das wird schon wieder.“ Legte Sami ihm die Hand aufs Knie. „Denkst du?“ – „Müssen wir nicht einfach daran glauben?“ Sah er Samu fragend an. „Es war der erste Abend. Irgendwann wird es zur Normalität.“ Samus Augenbraue sprang hoch. „So weit lasse ich es nicht kommen.“ Sami lächelte. Auf der einen Seite aufmunternd. Auf der anderen wissend, dass er selber recht hatte. Es würde zu ihren beider, normalen Alltag werden.

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