Kapitel 155

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„Ist Samu bei dir?“ Telefonierte sich Riku, nach dem er gegessen hatte, durch seine Band Jungs. Keiner hatte Samu, bis jetzt gesehen. „Was ist los bei euch?“ – „Erzähl ich dir ein anderes Mal.“ Kurze Stille, in der Riku Sami nicken sah. „Ich denke, ich weiss wo er ist. Mach dir keine Sorgen, ich schau nach ihm.“ Kam darauf von Sami. „Danke!“ Seufzte Riku erleichtert. „Nicht dafür.“ Legte er auf und zog sich auch schon seine Schuhe und Jacke an. Sami wusste ganz genau, wo er als erstes nach sehen musste. Früher ihre Stamm Bar. Wenn sich Samu abschoss, dann immer dort. Und das war, zu Jannes Zeiten, ziemlich oft der Fall. Da Freitag war, herrschte, um neun Uhr Abends, schon reger Betrieb. Doch Sami musste nicht lange suchen. Der Blondschopf, fiel sofort in sein Blickfeld. Er sass, für diese Uhrzeit, schon ziemlich schief an der Bar und kippte gerade eine braune Flüssigkeit in sich rein. Wie konnte er dieses Zeugs noch trinken, verzog Sami das Gesicht. Was seine Augen jedoch grimmig zusammenzog, war die ziemlich billige Blondine, die neben oder wohl eher schon fast auf Samu sass. Das durfte doch nicht wahr sein. Hatte er sich schon so abgeschossen, dass er nichts mehr mit bekam um sich? Sami seufzte. Da musste was grösseres im Busch sein. „Hier ist Endstation für dich.“ Jagte er zuerst Blondie weg. „Und du, hast genug für heute.“ Stellte Sami sich neben Samu, der dem Barkeeper erneut sein Glas entgegen schob. Dankend sah dieser Sami an. Versuchte er schon seit einer halben Stunde, Samu hier raus zu bringen. Schwerfällig wandte Samu seinen Kopf zu Sami. „Isch hab nosch lange nischt genug.“ Maulte er ihn an. „Oh doch, das hast du.“ – „Bischt du meine Mutter?“ Erhob sich Samu, wackelig von seinem Hocker, um seine nette Begleitung zu suchen. „Hier geblieben.“ Hielt Sami ihn zurück. „Du hast Zuhause jemanden der auf dich wartet.“ Verächtlich schnaubte Samu. „Isch hasche ihn.“ Sami verdrehte die Augen. „Nein, dass tust du nicht.“ Schob er Samu in Richtung Tür. Einer der Angestellten, stand schon bereit und hielt ihm diese auf. „Isch will...nosch nischt nak Hausche...niiiie mehr...“ Wankte Samu nach draussen. „Alles klar. Wir gehen auch nicht zu dir, sondern zu mir.“ Etwas vor sich hin motzend, lief oder wohl eher torkelte Samu neben Sami her. Dieser musste seinen Schritt ziemlich zügeln, damit Samu mit ihm mithalten konnte. Auf einmal, blieb dieser abrupt stehen. „Isch hab schie ver...ver...Mit nehmen...“ Wenn der Satz nicht den Inhalt gehabt hätte, denn Sami auch bei dem Gestammel verstand, wäre es fast schon wieder lustig gewesen. „Nichts und niemanden, nimmst du mit.“ Wurde Sami langsam aber sicher ungehalten. Und bis das geschah, brauchte es echt viel. Doch Samus Verhalten, machte ihn gerade wütend. Egal was passiert war, konnte er doch jetzt nicht einfach mit einer Frau...Sami schüttelte bei dem Gedanken den Kopf. Das wäre das Drama schlechthin. Riku würde ihm das niemals verzeihen. Womit er recht hätte. „Herrgott, Samu.“ Drückte er diesen Gegen die Hausmauer. „Wird mal wieder klar im Kopf. Du willst das nicht tun. Du liebst Riku. Und wenn du jetzt irgendeinen Scheiss machst, zu dem, den du schon gemacht hast, dann wird er dich für immer hassen.“ Samu musterte Sami. „Scholl er doch. Wäre uuuunsch allen geholfen.“ Kam darauf, ziemlich klar von ihm. Sami stutzte. „Mikko wäre scheine Probleme losch...“ Mikko also. Es musste was gravierendes passiert sein. Sami ahnte auch was. „Lass uns jetzt nach Hause gehen. Morgen sieht die Welt schon wieder etwas heller aus.“ Samu schüttelte den Kopf. Und als ob jemand einen Schalter umgelegt hatte, fing er an zu weinen. Schluchzend hängte Samu sich an Samis Hals. „Isch will...Rischka...Isch...“ – „Ich weiss Samu. Morgen.“ Versuchte Sami ihn zu beruhigen. Was eine gefühlte Ewigkeit dauerte. Irgendwann, schaffte er ihn, irgendwie zu seinem Auto und in seine Wohnung. Flöste Samu noch eine Tablette ein und packte ihn dann aufs Sofa. Kaum lag Samu, war er auch schon weg getreten und schnarchte leise vor sich hin. Sami schüttelte seufzend den Kopf. Irgendwie hatte er das Drama kommen sehen. ‘Samu ist bei mir. Ich bringe ihn morgen, wohlbehalten, wenn wohl verkatert, zu euch nachhause.’ Schrieb er noch Riku. Damit sich dieser keine Sorge mehr machte. ‘Danke!’ Kam zurück. In dem Moment, ging die Tür auf. „Was ist denn mit Samu passiert?“ Kam Liina erstaunt um die Ecke. „Abgeschossen. Frag mich nicht wieso. Vielleicht werde ich morgen mehr erfahren.“ Schloss Sami seine Freundin in die Arme und gab ihr einen Kuss. „Wir müssten ihn morgen nachhause fahren.“ – „Klar, kein Problem. Machen wir.“ – „Du bist die Beste! Ich liebe dich!“ Küsste Sami Liina liebevoll. Sie löschten die Lichter und legten sich ebenfalls Schlafen. Am anderen Ende von Helsinki, weinte sich zur selben Zeit, Riku in den Schlaf.

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