Mikko wusste nicht, wann er das letzte Mal so nervös und voller Angst war. Er musste sich beherrschen, in angemessenem Tempo zu fahren, um keinen Unfall zu machen. Denn der Schnee, lag hier in Helsinki, mitterweile schon ausgiebig auf der Strasse. Sein Kopf schwirrte. Er hatte sich, während des gesamten Fluges diesen zerbrochen, was das Problem seiner Frau sein könnte. Bis jetzt, hatte sie ihn immer unterstützt. Bis sich alles um 180 Grad drehte. Einen Grund, wollte Mikko einfach nicht in den Sinn kommen. Klar war es bestimmt nicht immer einfach. Aber Liisa wusste, auf was sie sich einliess. Er spürte schon länger, dass irgendwas nicht stimmte. Doch jedes Mal, wenn Mikko Liisa fragte, ob etwas nicht stimmte und sie reden möchte, verneinte sie. Was sollte er denn, bitteschön machen? Er konnte Liisa ja schlecht dazu zwingen, mit ihm zu reden. Leicht schliedernd, hielt Mikko das Auto vor seinem Haus. Es brannte Licht. Also musste Liisa Zuhause sein. Ein wenig erleichtert, atmete Mikko aus. Was er antreffen sollte, machte er sich auf alles gefasst. Und dies, sollte ihm zu gute kommen. So war es nur ein halber Schock, als er Liisa in ihrem Schlafzimmer, beim packen antraf. „Nicht einmal die gesetzte Zeit deines Ultimatum hältst du ein?“ Lehnte er sich gegen den Türrahmen. „Was machst du hier?“ – „Ist das die Begrüssung für deinen Ehemann? Kein ‘schön bist du da, Schatz’?“ Liisa hielt in ihrem Tun inne und musterte ihren Mann. Ihre Augen wurden eng. Mikko wusste, was dies bedeutete. Er bewegte sich auf dünnem Eis. „Als ob du dies verdient hättest“, sagte sie schnippisch. Mikko wähgte ab, was er tun sollte. Einen Wut Ausbruch, stand ihm wohl, so oder so, bevor. „Wo willst du hin?“ – „Als ob dich das interessieren würde.“ Wenn Blicke töten könnten. „Und wieso sollte es dies nicht tun? Du bist meine Frau und ich liebe dich.“ – „Ach ja.“ Liisa liess sich nicht beirren, von Mikkos Anwesenheit und seinen Worten. "Hast du gehört, was ich gesagt habe?“ Stand Mikko nun Liisa gegenüber und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Hab ich.“ – „Das ist alles?“ Liisa zuckte mit den Schultern. Sie freute sich, auf irgendeine Art und Weise, dass er da war. Doch...Sie wusste auch nicht. Seit einiger Zeit, war sie so unglaublich labil, was ihre Stimmungen anging. Und ihr armer Ehemann, musste es abkriegen. „Was willst du hören Mikko?“ – „Was mit dir los ist. So für den Anfang.“ Liisa streifte Mikkos Hände von ihren Schultern und wandte sich von ihm ab. „Und sag jetzt nicht schon wieder, dass nichts sei.“ – „Warum bist du eigentlich schon wieder da? Ich dachte, ihr hättet noch einen Termin, bei dem du Babysitten musst.“ Da war wieder dieses Kühle und Schnippische in Liisas Stimme. Mikko tat es weh. „Weil du mir ein verdammtes Ultimatum gestellt hast. Und ich dich nicht verlieren will. Niemals! Und wegen nichts auf der Welt.“ Wurde Mikko, langsam aber sicher, ungehalten. „Ich habe dir nicht gesagt, dass du zurück kommen musst.“ – „Nein. Aber du hast mir ganz klar gesagt, dass wenn ich nicht, pünktlich wieder Zuhause bin, ich alleine Weihnachten feiern kann. Deine Worte.“ Liisa schnaubte.
„Süsse.“ Mikko ging auf seine Frau zu und legte seine Hände an ihre Wangen. „Ich liebe dich! Mein Liebesgeständnis von unserer Hochzeit, ist immer noch wahr, wie am ersten Tag! Deswegen, tue ich alles, um dich nicht zu verlieren. Aber du musst mit mir sprechen.“ Liisas Wiederstand, bröckelte. Wenn Mikko sie mit seinen braunen Teddyaugen ansah, konnte sie noch nie widerstehen und wurde sie schon immer schwach. „Ich habe manchmal einfach das Gefühl, dass du mehr mit deiner Arbeit verheiratet bist und diese mehr liebst als mich.“ Senkte Liisa ihren Blick dem Boden zu. Es war töricht und kindisch. Aber für Liisa, fühlte es sich in letzter Zeit so an. Nicht, dass Mikko es sie so spüren liess. Es war ihr ganz eigenes Problem.
„Liebling.“ Mikko legte seine Finger unter Liisas Kinn und hob es sanft an. So, dass sie ihn ansehen musste. Die Tränen die in Liisas Augen schimmerten, gaben seinem Herzen einen Stich. Er mochte es nicht, wenn seine Frau traurig war. Und noch weniger, wenn dies wegen ihm so war. „Weshalb auf einmal? Habe ich dir jemals einen Grund dazu gegeben?“ Mikkos Stimme war sanft und leise. Wie sie es immer war, wenn er Zuhause und einfach nur Mikko der Ehemann sein konnte. Liisa schüttelte den Kopf. „Nein. Das hast du nicht. Du bist der wundervollste Ehemann, denn ich mir vorstellen kann...aber...“ – „Aber dann verstehe ich nicht, warum du in letzter Zeit so komisch, mir gegenüber bist.“ Mikkos Blick war fragend, während er Liisa eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Ich habe einfach Angst...“ – „Wovor denn?“ Jeder der gerade Zeuge von dieser Situation geworden wäre, hätte seinen Augen nicht getraut. Es war, als hätte man Mikko um 180 Grad gedreht. „Vor der Zukunft...wenn ich...wir...Mikko, ich muss dir was sagen. Es gibt einen Grund, weshalb ich in letzter Zeit so unausstehlich bin...“ Kaute Liisa auf ihrer Unterlippe herum. In einer anderen Situation, hätte ihn das total heiss gemacht. Jetzt, machte sich Mikko einfach nur noch Sorgen. „Ich...also wir...bekommen ein Baby…“ Seine Gesichtszüge, entgleisten in alle möglichen Richtungen. Ungläubig sah er seine Frau an. „Hast du gehört, was ich gesagt habe?“ Langsam nickte Mikko. „Wann...Wie...ich meine...“ Stammelte der sonst so wortgewandte Manager. Auf Liisas Lippen, legte sich schelmisches Grinsen. „Also das wie, kann ich dir gerne zeigen.“ War sie froh, war es endlich raus. Auch wenn Liisa noch nicht genau wusste, wie sie Mikkos Reaktion deuten sollte. „Ich weiss es kommt etwas unverhofft, weil wir noch nie so konkret darüber gesprochen haben. Aber...“ Weiter kam Liisa nicht. Denn Mikko hatte seinen grossen, sanften Hände wieder zurück an ihre Wangen gelegt und gab ihr einen liebvoll, hingebungsvollen Kuss. Leise seufzte Liisa und liess sich fallen. Wie hatte sie das vermisst. Weitestgehend, war sie selber daran Schuld, dass sie es so lange nicht mehr bekam. Doch jetzt, war Mikko wieder da. Ihr Geheimnis, von dem sie aus Angst, nicht wusste, wie es ihm erzählen, hat Liisa endlich mit ihrem Mann geteilt. So befreit, fühlte sie sich schon lange nicht mehr. Und jetzt, küsste er sie mit einer solchen Hingabe und all seiner Liebe, dass es Liisa schwindelte. „Das ist eine wundervolle Nachricht!“ Nuschelte Mikko an Liisas Lippen. „Wir werden das hinbekommen!“ Wieder sammelten sich Tränen in Liisas Augen. „Du freust dich?“ – „Ernsthafte Frage?“ Liisa nickte verlegen. „Du hattest nicht wirklich Angst vor diesem Augenblick?“ Beschämt, sah Liisa zu Boden. „Dachtest du wirklich, ich könnte mich nicht freuen.“ – „Nein, eigentlich nicht...glaube ich...“ Mikko löste seine Hände von Liisas Wangen, damit er seine starken Arme um sie schlingen konnte. Fest, zog er seine Frau an seine Brust. „Niemals, solltest du daran zweifeln, dass du mich mit einer solchen Neuigkeit, nicht zum glücklichsten Mann machen würdest. Niemals, Schatz!“ Drückte er seiner völlig aufgelösten und gelösten Frau, einen Kuss auf den Scheitel. Wie konnte sie nur so etwas denken? Das weibliche Mysterium, blieb für ihn, auch nach all den Jahren, unergründet. „Wann musst du wieder zurück?“ Hob Liisas ihren Kopf und sah Mikko fragend an. „Gar nicht. Meine zwei Jungs, haben mir quasi frei gegeben.“ Grinste Mikko. „Ob das gut geht?“ Lachte Liisa auf. „Das weiss ich nicht. Aber sie haben mich aus dieser misslichen Lage befreit und mir meine Entscheidung abgenommen.“ Küsste Mikko Liisas Stirn. „Tut mir leid! Ich wollte dich nicht in eine solche Lage bringen.“ Vergrub sie wieder ihr Gesicht an Mikkos Brust und atmete seinen Duft ein. Wusste sie doch, wie pflichtbewusst ihr Liebster war. Und dann brachte sie ihn auch noch so ins Straucheln. „Versprichst du mir etwas, Süsse?“ – „Alles!“ Liisa hob den Kopf. „Versprich mir bitte, dass du das nächste Mal mit mir sprichst, wenn dich etwas bedrückt oder dir das alles zu viel wird.“ Liisa nickte. „Gerade jetzt, da du nicht mehr nur für dich achten musst. Ich will für dich da sein. Egal wann, wie, egal wie viel ich zu tun habe und unterwegs bin.“ – „Ich verspreche es dir! Danke!“ – „Nicht dafür, Schatz! Wir sind ein Team!“ Neigte Mikko sein Gesicht, wieder dem von Liisa zu, um so gleich ihre sanften Lippen, mit seinen zu umschliessen. Ein sanfter Kuss folgte, der bald mal leidenschaftlicher und fordernd wurde.
DU LIEST GERADE
Leave the past behinde
FanficEin einziger Moment, kann dein ganzes Leben verändern... Mit dem Moment, als Riku Rajamaa, Musiker aus Leidenschaft und begnadeter Gitarrist, das Studio betritt, verändert sich nicht nur die Situation der finnischen Band Sunrise Avenue. Auch sein e...