Kapitel 16

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Stöhnend kam gegen Mittag, ein Lebenszeichen unter Rikus Decke hevor.„Aaaa...scheiss Alkohol...“, hielt sich Riku den Kopf, als er diesen unter der Decke hervor streckte.
„Ach schau her, der Herr Rajamaa erblickt auch mal noch das Licht des Tages.“
Samu setzte sich grinsend zu Riku aufs Bett.
„Musst du so laut sein? Und mach verdammt noch mal das Licht aus.“, zog sich Riku wieder die Decke übers Gesicht.
„Das ist die Sonne, Rikulein. Und du kannst nicht den ganzen Tag schlafen. Wir müssen heute noch zurück nach Helsinki.“
„Boah ne, ich kann nicht.“ Riku drehte sich auf den Rücken und versuchte die Augen zu öffnen. „Mach bitte die Vorhänge zu, Samu. Bitte!“
„Ok, wenn du mir versprichst, das du dann nicht mehr schläfst und brav das Frühstück isst, was ich dir mit hoch gebracht habe.“
Ergeben nickte Riku leicht. „Danke!“, setzte er sich langsam auf und lehnte seinen Kopf gegen das Kopfteil des Bettes. Durch kleine Augen, sah er Samu an.
Samu tat er fast schon leid. Und er hätte ihn am liebsten einfach in den Arm genommen.„Schmerztablette?“ Samu sah Riku mitleidig an.
„Ja, bitte!“
Samu rutschte vom Bett und ging ins Bad. „Hier!“, hielt er Riku ein Glas, mit wieder dieser sprudelnden Flüssigkeit hin. Riku würgte schon allein beim Anblick. Samu musste grinsen.„Danach gibt es Kaffee.“
Riku lächelte leicht. „Wie geht es den anderen?“
„Die sind wahrscheinlich schon wieder Zuhause.“
Rikus Stirn krauste sich. „Und warum sind wir noch hier?“
„Rik, du warst wie im Komma. Ich habe dich einfach nicht wach gebracht. Mikko hat die Flüge umgebucht.“, sagte Samu und nahm Riku das Glas aus der Hand.
„Und wann geht unser Flug?“, fragte Riku.
„Erst gegen Abend. Also hast du noch genügend Zeit, um dich zu erholen und wieder fit zuwerden.“
Riku seufzte erleichtert. „Danke!“
„Das war wohl das Mindeste, nachdem ich dich quasi abgefüllt habe.“ Samu sah Riku etwas zerknirscht an.
„Ach komm schon Samu. So war das nun auch wieder nicht. Ich habe den ganzen Scheiss allein getrunken. Du hast mich ja nicht dazu gezwungen.“ Riku nahm einen Schluck Kaffee und fing an, an einem der Brötchen zu knabbern.
Samu setzte sich neben Riku und nahm sich einer der Äpfel. „Danach, werden wir dich etwas an die frische Luft bringen, Rik.“, er strich Riku eine Locke aus dem Gesicht. „Du bist etwas blass um die Nase.“
Riku schnaubte.
„Schon gut, ich lass dich in Ruhe weiter frühstücken. Geh mal runter eine rauchen.“
„Samu...“ Riku wollte etwas sagen.
Samu winkte ab. „Nein, schon in Ordnung. Ich weiss wie man sich fühlt, wenn man einen solchen Kater hat.“ Samu nahm sein Telefon und die Zigaretten und verliess das Zimmer.
'Gut gemacht, Rajamaa.', tapfer ass Riku sein Frühstück. Dabei huschte ihm ein Lächeln übers Gesicht. Samu war echt ein guter Freund.
Immer noch etwas benommen, tappte Riku danach ins Bad. Duschen würde ihm gut tun. Es half eigentlich immer. Nach einer halben Ewigkeit, kam Riku endlich wieder unter dem warmen Wasser hervor. Und er fühlte sich tatsächlich wieder etwas menschlicher. Die Haare trocken gerubbelt, zog sich Riku an.
Wo Samu wohl so lange war? Noch etwas langsam und quälend, ging Riku nach unten. Nachsehen wo der Grosse war. Die Sonnenbrille auf der Nase, trat Riku aus dem Hotel. Ein paar Mal atmete er tief durch, um seine Lungen, die sich verstaubt anfühlten, mit frischer Luft zu füllen. Doch vom Blonden keine Spur. Riku lief um das Hotel herum.
In der kleinen, gemütlichen Raucherecke, mit Lounge, sass Samu und genoss die Sonne. Riku setzte sich neben ihn und liess sich sogleich in die weichen Polster sinken. Samu sah kurz zu Riku rüber. Dann hielt er ihm seine Zigaretten hin.
„Nein danke.“, lehnte Riku ab. Das hätte ihm jetzt den Magen umgedreht.
„Geht es dir besser!“ Samu sah Riku an. Blass war er immer noch. Die Sonne würde ihm gut tun.
„Ein bisschen. Danke!“
„Gut!“ Samu blies den Rauch aus.
„Was ist los, Samu?“, wollte Riku wissen.
„Nichts.“ Samu sah Riku erstaunt an. 
„Und weshalb, habe ich dann das Gefühl, dass ich was getan habe, was dich wütend oder was auch immer gemacht hat?“
Samu musterte Riku von der Seite her. „Hast du nicht. Ich wollte dich bloss alleine lassen, damit du in Ruhe deinen Kater auskurieren kannst.“
„Sicher?“
„Ich weiss doch, dass es nichts nervigeres gibt, als wenn man voll gequaselt wird, wenn man das Gefühl hat, der Kopf platze.“ Samu legte seinen Arm um Rikus Schulter und zog ihn etwas an sich heran. „Mach dir nicht immer so viele Gedanken. Alles gut. Ich musste so wieso Mikko anrufen, sobald du wieder ansprechbar bist.“ Samu grinste Riku an.
Riku seufzte und legte seinen Kopf auf Samus Schulter. Kurz darauf, hörte Samu nur noch das tiefe und gleichmässige Atmen von Riku. „Schlaf, Rikulein!“, lächelte Samu und genoss weiter die Sonne.

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