Kapitel 38

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Frisch ausgeruht, erwachte Samu 24 Stunden später wieder. Eine Dusche und einen Kaffee mit Brötchen, die ihm Riku mit brachte, als er ihn abholen kam, taten ihr Übriges dazu. Erst jetzt, entdeckte Samu die Nachrichten auf seinem Telefon. Mikko, seine Mutter und Riku. Die Letzte, zauberte Samu ein Lächeln auf das Gesicht. Da konnte wohl auch einer nicht ohne ihn. ‘Na Grosser, bist du wieder unter den Lebenden angekommen?’ – ‘Noch nicht lange und noch nicht ganz, aber es kommt so langsam. Muss mich mal meinem Gepäck widmen. Kommst du vorbei?’, die Antwort, liess nicht lange auf sich warten. ‘Wenn ich dich nicht störe. Sag wann und ich bin da!’ – ‘Du störst nie, Rik! Wie wärs auf den Mittag, wenn du noch was zu Essen mit bringst?’ – ‘Klingt doch gut! Auf was, hast du Lust?’ Lust, schoss es Samu durch den Kopf. Verdrängte diesen Gedanken jedoch so schnell er gekommen war, wieder. Bevor er sich weiter ausbreiten konnte. ‘Pasta wäre toll!’, davon bekam er in Amerika einfach zu wenig. ‘Bring ich mit! Bis später!’ – ‘Du bist der Beste! Freue mich!’ und wie Samu sich freute. So sehr, dass er es kaum erwarten konnte und sich die Zeit, sicher wieder wie Kaugummi hinziehen würde. So war Samu gerade froh, hatte er noch so das ein und andere zu tun. Doch nicht nur deshalb. Sondern auch wegen seinem Gefühlschaos oder wie man es nennen sollte. Doch sich darüber den Kopf zu zerbrechen, hatte gar keinen Sinn. Es brachte ohnehin nichts, da alles wieder anders war, würde Riku wieder vor ihm stehen.
Wie auf Kommando, klingelte es an der Tür, als sich Samu gerade mit seiner Gitarre auf das Sofa gesetzt hatte. Er konnte alles erledigen, was er wollte. Koffer war ausgepackt. Wäsche gewaschen. Bier kalt gestellt.
Ein Kribbeln durchfuhr Samus Körper. Schnell stellte Samu seine Gitarre zur Seite und ging zur Tür. Ein freudig grinsender Riku, stand davor. Samu konnte bei diesem Anblick einfach nicht widerstehen. Und so zog er ihn in eine feste Umarmung, die Riku etwa genau so fest erwiderte. Es war erneut, als hätten sie sich ewig nicht mehr gesehen.
„Ausgeschlafen?“, fragte Riku.
„Denke schon, ja. Fleissig war ich auch schon.“
„Was hast du denn schon alles gemacht?“, es sah so ordentlich aus, dachte Riku, als er ins Wohnzimmer kam. Na gut, drei Wochen war er ja nicht da. Und so wie er Samu kannte, schlief er die letzten 24 Stunden. Also wovon sollte es also ein Durcheinander geben.„Koffer ausgepackt und Wäsche gewaschen. Und Bier kalt gestellt.“ Samu sah Riku zu, wie er in die Küche ging und die Lebensmittel aus der Tüte holte. Es war, als wäre es immer so. Die Sehnsucht, dass es immer so sein sollte, überfuhr Samu gerade. Doch noch ehe er irgendetwas sagen konnte, was er bereuen würde, holte ihn Riku schon aus seinen Gedanken.
„Dann hast du sicher schon wieder Hunger?“
„Und wie! Doch deine Brötchen waren schon mal meine erste Rettung heute Morgen.“, gesellte Samu sich zu Riku.
„Das habe ich mir gedacht.“, grinste Riku ihn an. So machten sie sich daran, ihr gemeinsames Mittagessen zu kochen. In trauter Zweisamkeit. Als hätten sie nie etwas anderes gemacht und würden sie niemals mehr etwas anderes machen.
Samu war einfach nur zufrieden. Auch wenn es ihn immer wieder einiges an Selbstbeherrschung kostete, Riku nicht zu nahe zu kommen. Und dies auf eine Art und Weise, wie es Freunde nicht taten. Wie gerne, hätte sich Samu, von hinten, ganz fest an Riku geschmiegt und die Haut hinter dem Ohr, mit seinen Lippen berührt. Samu schloss die Augen und spürte die Berührungen aus seinem Traum.
„Hey, schläfst du etwa schon im Stehen ein?
, holte ihn Rikus Stimme, die wie durch Watte zu ihm durch drang, wieder zurück aus diesem Rausch aus Liebe und Gefühlen.
„Ach Quatsch.“
„Ich kann nach dem Essen auch wieder gehen, wenn dir noch immer der Jetlag in den Knochen sitzt. Du musst mich nur raus werfen.“, sagte Riku.
In Samu sass etwas ganz anderes, als der Jetlag und dies auch nicht in den Knochen. Liebe im Herzen, Sehnsucht in der Seele und Verlangen...weiter südlich. Weg schicken, würde er Riku ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil. Am liebsten würde er ihn nie mehr gehen lassen. „Kommt nicht in Frage. Drei Wochen, ohne meinen besten Freund, reichen völlig aus.“
Riku lächelte schief und wuschelte Samu durch die Haare. „Dann setz dich. Das Essen ist fertig.“

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