Kapitel 130

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Es wurde lustig und die Stimmung war gelassen und ausgelassen. Es war ein Geschenk, konnten sie im Kreis ihrer Familie, so sein, wie sie waren. Samu sprudelte vor lauter verliebt sein, nur so über. Immer wieder strich er Riku durch die Haare und hauchte irgendwo, wo es grad so passte einen Kuss hin. Ja, man könnte sagen, dass es übertrieben sei. Doch es überkam ihn einfach so. Und irgendwann, würde dieses ‘frisch verliebt sein’ Gefühl, auch etwas nach lassen. Also genoss Samu, so lange es da war und er es fühlen konnte. Riku genoss es natürlich in vollen Zügen, was Samu tat. Auch wenn er, wenn sie nicht alleine waren, nun mal eher der Zurückhaltende war. Auf seinem Gesicht, lag die ganze Zeit über, dieses glücklich verliebte Lächeln.
„Es ist schön, dich so glücklich zu sehen.“ Hakte sich Alma bei ihrem Sohn unter, als sie vom Wohnzimmer, an den Esstisch wechselten. Riku blieb bloss ein Lächeln als Antwort. Was sollte er darauf auch sonst sagen? Essen taten sie wie die Fürsten. Eve verwöhnte sie alle, wie sie nur konnte. Alma hatte natürlich Samus geliebte Korvapuusti mit gebracht. Mit denen sie Samu immer das grösste Geschenk machte. Sie waren aber auch wirklich lecker.
Nach dem Essen, setzten sich alle ins Wohnzimmer, wo Eve begann, die Kerzen am Baum anzuzünden. Samu durfte ihr wenigsten hierbei helfen. „Spielt ihr was für uns?“ Sah sie die beiden darauf bittend an. Samu und Riku hatten natürlich damit gerechnet. Die Gitarren standen im Flur bereit. „Warte, ich gehe sie holen.“ Hielt Riku Samu zurück, als dieser aufstehen wollte. Dabei gab er ihm einen flüchtigen Kuss. Doch noch bevor er sich auch nur von Samu abwenden konnte, legte dieser seine Hände an dessen Wangen und forderte noch einen Kuss. „Samu.“ Versuchte Riku sich von ihm zu lösen. „Wir sind nicht alleine.“ – „Ich weiss, aber ich liebe dich nun mal. Soll es doch jeder sehen.“ Riku lächelte und gab Samu einen Kuss auf die Stirn.
Alle gemeinsam sangen sie ein paar Weihnachtslieder, bevor es an die Bescherung ging. „Du hast tatsächlich ein Geschenk für Linea gekauft?“ Sah Sanna ihren Bruder erstaunt an. Dabei zierte das typische Haber Grinsen ihre Lippen. „Wir.“ Korrigierte Samu sie. „Eigentlich ist es Rikus Verdienst, dass wir überhaupt mit etwas das Geschäft verlassen haben.“ Ein dankbares Lächeln, folgte in Rikus Richtung. Dafür bekam Samu einen Kuss von diesem. Sowas hatte Sanna schon geahnt. „Mach es schon auf.“ Forderte Samu Sanna ungeduldig auf. Ein strahlendes Lächeln, legte sich auf Sannas Gesicht, als sie den süssen Teddy in den Händen hielt. Liebevoll strich sie ihm einmal über das flauschige Fell, während die liebliche Melodie den Raum erfüllte. Dabei fingen ihre Augen an zu glänzen. Sie wusste nicht weshalb, aber dieses Geschenk rührte sie. Sanna stand auf und schloss Samu fest in seine Arme. „Es ist wunderschön! Das schönste Geschenk überhaupt. Danke!“ – „Gern geschehen, Schwesterchen!“ Gab Samu ihr einen Kuss auf die Wange, bevor Sanna auch noch Riku knuddelte. „Wir können gleich mal die kleine Prinzessin nach ihrer Meinung fragen.“ Schmunzelte Sanna, als ihre Tochter sich lautstark zu Wort meldete. Sie löste sich von Riku und wollte gleich nach oben gehen, um sie holen zu gehen. „Darf ich sie holen gehen oder hat sie Hunger?“ Hielt Samu sie am Arm zurück. „Natürlich darfst du sie holen gehen.“ Samu stand auf und eilte die Treppe hoch. Vorsichtig öffnete er die Tür. „Na kleine Maus, willst du auch bei der Bescherung dabei sein?“ Beugte er sich über das Bettchen und hob sie vorsichtig aus diesem heraus. Riku, der ihm, mit etwas Abstand gefolgt war, überlief beinahe das Herz. Dieser grosse Mann und auf seinen Armen, die kleine Linea, die er sich nun sachte an die breite Brust drückte. Augenblicklich hörte die Kleine auf zu weinen und kuschelte sich an Samus Brust. Als er ihr auch noch einen sanften Kuss auf die flauschigen Häärchen drückte und einmal tief ihren Geruch in sich auf saugte, lösten sich die aufgestauten Tränen aus Rikus Augen. Für Riku, dass schönste Bild überhaupt. Sein Schatz, mit diesem winzigen Baby. Wärme, durchflutete seinen Körper. So in dem Anblick versunken, nahm Riku nicht mal wahr, dass Samu sich zu ihm umgedreht hatte und nun auf ihn zu kam. Erst als Samu ihm durch die Haare fuhr und ein paar Tränen aus dem Gesicht wischte, sah Riku ihn an. „Du wärst ein toller Papa! Ich...“ – „Schscht…“ Legte Samu kurz seine Lippen auf Rikus. „Wir werden genügend Kinder um uns haben, die wir mal zu uns nehmen, dann jedoch dankend wieder abgeben können. Wo sollten wir ein Kind hin geben, wenn wir auf Tour sind? Und denk nur mal daran, wie viel unserer schönen Zweisamkeit, dahin wäre.“ Versuchte Samu die Vorzüge auf zu zählen. Nicht nur für Riku. Sondern auch für sich selber. Fühlte es sich doch unglaublich gut an, als er Linea fest an sich drückte. Und wie gut sie erst roch. Riku nickte wenig überzeugt. Dabei strich er Linea über das Köpfchen. Ein Seufzen entwich ihm. „Ach Schatz...“ Samu legte den freien Arm um Riku und zog ihn an sich. „Vielleicht wird sich unsere Situation irgendwann ändern und dann können wir immer noch darüber sprechen.“ – „Meinst du das Ernst?“ Hob Riku den Kopf an. „Sonst würde ich dir das niemals sagen, Schatz.“ Ein Lächeln legte sich auf Rikus Lippen. „Das gefällt mir schon viel besser.“ Gab Samu ihm einen Kuss. „Und jetzt, lass uns runter gehen.“ Mit Linea auf dem Arm und Riku an der Hand, kam Samu zurück ins Wohnzimmer. Alle Augenpaare, waren auf sie gerichtet. Manche sprachen mehr als tausend Worte. Samu legte Linea in Rikus Arme und zog einmal an der Schnur des Teddys. Mit grossen Augen, sah die Kleine zu Samu und Riku hoch und schien der Musik zu lauschen. Im Wohnzimmer war es still. Alle beobachteten diesen Moment. Diese zwei coolen, gestandenen und erfolgreichen Männer, mit dem kleinen Wesen, war ein Bild zum dahin schmelzen. Nur ungern gab Riku Linea ihrer Mama, als diese lautstark nach Essen verlangte. Dafür, wurde er in Samus Arme gezogen und einmal ganz fest an dessen Brust gedrückt. Samu wusste ganz genau, dass dieser Wunsch, der mit der Trennung von Laura in den Hintergrund rückte und dort auch blieb, je mehr Nachwuchs es um sie herum gab, wieder stärker wurde.
Rikus Stimmung, hellte sich jedoch schnell wieder auf und es wurde ein schöner Abschluss eines wunderschönen Weihnachtstages. Es war Weihnachten, wie man es sich vorstellt. Wie Riku es sich immer vorgestellt hatte. Er war einfach nur rundum glücklich und zufrieden. Als sich Sanna und ihre kleine Familie, wie auch Santtu, verabschiedet hatten, standen die beiden mal wieder draussen am Rauchen. „Danke, Grosser!“ Strich Riku durch Samus Haare. „Wofür denn, Rik?“ – „Für das hier alles. Für das schönste Weihnachten, seit langem!“ Samu lächelte. „Du verdienst nur das Beste und Schönste, Schatz!“ Gab er ihm einen liebevollen Kuss und schlang seine Arme um ihn. Fest zog Samu Riku an seine Brust. Bei ihm, konnte er seinen Beschützerinstinkt, voll und ganz ausleben. So blieben sie noch einen Augenblick dort stehen und genossen die stille Nähe des anderen. „Komm, Rik. Unsere Mamas sitzen alleine drinnen. Setzen wir uns noch etwas zu ihnen.“ Drückt Samu ihm einen Kuss auf die Haare. Leicht, löste Riku sich von Samu, um ihm in die Augen zu sehen. Nur schwer, löste er sich von diesem schönen Meeresblau.
„Möchtet ihr noch etwas?“ Sah Eve sie fragend an. „Einen Kaffee, damit ich es noch nach Hause schaffe.“ Samu sah Riku fragend an. „Du hattest mehr Wein als ich, Grosser. Du musst deinen Bemu, Wohl oder Übel, in meine Hände geben.“ Grinste Riku ihn an. „Wenn in fremde Hände, dann nur in deine.“ Samu küsste Rikus Wange.
„Und, was habt ihr noch vor, mit euren freien Tagen? Oder geht es bald wieder los?“ Wollte Alma wissen. „Ausspannen. Sonst nichts.“ Sah Samu sein Löckchen vielsagend an. „Ihr seid mir zwei.“ Lachte Alma. „Also habt ihr bis nächstes Jahr nichts zu tun?“ – „Und den ganzen Januar nicht. Wann es danach wieder los geht, wissen wir nicht genau.“ – „Dann werdet ihr sicher bald wieder weg sein.“ Linkte sich Eve in das Gespräch mit ein, als sie mit dem Kaffee kam. „Wieso meinst du?“ Sah Samu sie fragend an. „Na ja, ihr könnt euch doch nicht lange still halten.“ Samu sah zu Riku. Sie hatten noch gar nicht besprochen, was sie in den ersten Wochen des neuen Jahres machen wollten. „Ihr wisst es tatsächlich nicht.“ Erstaunen legte sich auf Eves Gesicht. „Scheint so, ja.“ Zuckte Samu mit den Schultern. „Ist doch auch mal ganz entspannend. Oder?“ Riku nickte. Das war es. „Dann feiert ihr Silvester hier?“ – „Ja. Bei Sami.“ Antwortete Samu. „Das ist aber schön! Sind da auch die Partnerinnen der Jungs dabei?“ Besorgnis konnte man in Almas Gesicht sehen, als Riku nickte. „Werdet ihr das durchhalten?“ Eve hob ihre Augenbraue in die Stirn. „Sie wissen es.“ Darauf Samu. Beide nickten. „Was denn?“ – „Nichts. Wir finden es gut, wie ihr langsam anfängt, mit eurer Liebe um zu gehen.“ Darauf Eve. „Es ist schliesslich nichts, wofür ihr euch schämen müsst.“ Bekräftigte Alma. „Wir können ja schlecht auch in unserem Privatleben, ein Geheimnis daraus machen. Das hält ja keiner aus.“ Kam etwas zu heftig von Riku. Samu legte ihm die Hand auf das Bein. Doch vor ihren Müttern, brauchten sie sich nicht zu verstellen. Beide wussten, was sie von dem Ganzen hielten. „Deshalb finden wir es ja gut, dass ihr immerhin einen Grossteil von eurem Leben, normal leben könnt. Das ist wichtig für euch beide.“ – „Das wissen wir Mum. Und wenn wir es vergessen, merken wir es spätestens dann wieder, wenn wir Zuhause sind und einfach uns sein können.“ Samu umfasste Rikus Hand. „Und wir versuchen auch auf Tour, so viel Normalität wie möglich zu haben. Die Jungs und auch Mikko, sind uns da eine grosse Hilfe. Es hilft schon allein die Tatsache, dass alle im Bus Bescheid wissen.“ – „Darüber sind wir auch froh! Ihr wisst, dass wir uns unsere Gedanken und Sorgen machen.“ Gab Alma ihre Gefühle Preis. „Das wissen wir. Und darüber sind wir auch froh.“ Riku lächelte. „Oder?“ Sah er zu Samu. „Auf jeden Fall! Irgendjemand muss sich ja um uns Sorgen machen.“ Grinste dieser. „Du bist so doof.“ Stiess Riku ihn in die Seite. Lachte jedoch. „Ist doch so. Ich mach mir Sorgen um dich. Du um mich. Doch jemand muss sich auch im das ‘Wir’ Sorgen machen.“ „Mach ich mir nicht genug Sorgen und Gedanken um das alles?“ Riku legte sein Kinn auf Samus Schulter und sah zu ihm hoch. „Du solltest auch mal Pause davon haben, Schatz.“ Ein leichter Kuss, landete auf Rikus Stirn. Seufzend schloss dieser die Augen. Denn Samus Hand folgte darauf in seine Locken. „Also wenn man euch im Moment sieht, müsste man sich ja keine Sorgen machen.“ Lächelte Alma. „Doch Mütter machen sich immer Sorgen.“ Nickte Eve zustimmend. „Es wäre nicht gut, wenn es anders wäre.“ Noch eine Weile, plauderten sie über dieses und jenes, bis Alma den Anfang für das Ende des Abends machte. Samu und Riku taten es ihr gleich. Sie mussten ja noch ein Stück fahren. „Passt auf euch auf!“ Wurden sie, abwechselnd von ihren Müttern in den Arm genommen. Bevor sie in ihr Auto stiegen und los fuhren.

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