Es war das letzte Konzert, bevor sie mindestens einen Monat Pause hatten. Es waren drei anstrengende und Kräfte raubende. Jedoch auch aufregende, spannende und tolle Monate, die sie zusammen verbrachten. Deutschland, Österreich und die Schweiz. Und zwischendurch immer mal wieder Zuhause, für ein paar Tage. Konzerte, Radio Termine, Interviews mit Zeitschriften. Festivals. Das ganze Programm eben, auf dem Weg, um gross zu werden. Das letzte Konzert, fand im selben Club in Helsinki statt, wie das erste, mit dem ihre erste grosse Abenteuerreise, nach 'On the way to Wonderland', begann.
Samu konnte nichts dagegen tun, dass ihn immer wieder die kleine, leise Hoffnung an schlich, dass Vivi auch hier sein würde. An jenem Abend, hatten sie sich noch eine längere Zeit zusammen unterhalten. Eine sehr interessante Frau, fand Samu, für ihr Alter. Und er konnte es nicht leugnen, dass Vivi ihm gefiel und er sich für sie interessierte.
Danach trennten sich jedoch ihre Wege, auf unbestimmte Zeit. Samu war mit den Jungs unterwegs um ihr neues Album unter die Leute zu bringen. Und Vivi musste ihrem Job als Make Up Model, welcher sie in der halben Welt herum führte, nach gehen. 'Wenn das Schicksal so will, dann werden wir uns wieder sehen.', erinnerte sich Samu an Vivis Worte von damals und wie er sie damals nicht sehr prickelnd fand. Es waren die selben Worte, die er Riku gesagt hatte, als es um Mia ging. Bei diesem, hatte es das Schicksal noch nicht gewollt. Doch Samu, war es offensichtlich mehr zu getan.
Ein Lächeln, huschte über sein Gesicht, als er sie alleine in der Menge stehend und an ihrem Drink nippend, entdeckte. „Eine hübsche, junge Frau wie du, so allein?“, raunte eine Stimme, dicht an ihrem Ohr. Doch statt sich abrupt um zu drehen und dieser Anmache ein Ende zu setzen, zeichnete sich ein Lächeln auf Vivis Gesicht ab. Denn sie musste nicht hinsehen, um zu wissen, wer hinter ihr stand. Diese unverkennbare, sonore Stimme, die einem, mit den einfachsten Worten, durch March und Bein ging, gab es nur einmal. Sie hatte gehofft, Samu heute wieder zu sehen. Musste sie doch die letzten Monate, oft an ihn denken. Ausserdem, hatte sie in den Medien, auch ein paar Mal was von ihm und Sunrise Avenue gelesen. Irgendetwas hatte der Typ einfach, auch wenn er, rein theoretisch, viel zu alt für sie war. Doch was waren schon ein paar Zahlen. Strahlend drehte sich Vivi zu Samu. Und als sie ihn jetzt so grinsend vor sich stehen sah, konnte sie nicht widerstehen und fiel ihm überschwänglich um den Hals.
Samu schlang seine Arme um ihre schmale Taille und vergrub seine Nase in Vivis Haaren. Ihr lieblicher Duft, stieg ihm dabei in die Nase und vernebelte ihm die Sinne. Mit einer Umarmung, hatten sie sich verabschiedet. Und Samu fand schon damals, dass sich Vivi gut in seinen Armen anfühlte. „Scheint so, als wollte das Schicksal es so, dass wir uns wieder sehen!“, murmelte Samu.
Vivi löste sich von Samu und sah ihm in seine strahlend blauen Augen. „Na ja. Ich habe dem Schicksal ein bisschen auf die Sprünge geholfen. Wusste ja, dass ihr hier spielt.“ Samu grinste schief und hob eine Augenbraue. „Es hat bloss etwas mehr Leute als letztes mal. So dass es schwieriger war, dich zu finden.“
„Dafür, habe ich dich gefunden. Also doch ein bisschen Schicksal.“ Samu strich Vivi eine verirrte Hassträhne hinters Ohr und liess dann seine Hand an ihrer Wange ruhen. Scheinbar eine Ewigkeit, sah er sie einfach nur an. Bis sich sein Gesicht ihrem näherte. Nur leicht, berührten Samus Lippen die von Vivi. Und doch, war es, als würde ein Schwarm Schmetterlinge aufgescheucht werden.„Gibst du mir deine Nummer? Ich nehme die Dinge nämlich eigentlich gerne selber in die Hand, statt sie dem Schicksal zu überlassen.“, lehnte Samu seine Stirn an die von Vivi.„Ich bin die nächsten zwei Tage in London. Danach habe ich ein bisschen Urlaub. Melde dich, wenn dir danach ist und wenn du der selben Meinung wie das Schicksal bist.“, mit diesen Worten und einem herausfordernden Lächeln, gab Vivi Samu sein Telefon zurück, nach dem sie ihre Nummer eingetippt hatte.„Ich...“ Vivi schüttelte den Kopf, um Samu zum Schweigen zu bringen. „In zwei Tagen, Samu.“, hauchte Vivi ihm einen Kuss auf die Lippen und liess Samu stehen. Dieser wuschelte sich durch die Haare und vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen. Was machte diese Frau bloss mit ihm.Samu hatte keine Ahnung, wann ihm zwei Tage, das letzte Mal so lange vor kamen. Gut, einen hatte er verschlafen. Wie immer. Doch der nächste, zog sich hin wie Kaugummi. Am darauf folgenden Tag hielt es Samu nicht mehr aus. Da es noch relativ und für seine Verhältnisse, früh war, schrieb er Vivi eine Nachricht. Er wusste ja auch nicht, wann sie gestern nach hause gekommen war. 'Hey Süsse, bist du gut wieder in der Heimat angekommen? Hast du heute Zeit? Ich muss dich unbedingt sehen?' - 'Hey! Bin gestern spät nach Hause gekommen. Wie wäre es mit Mittagessen?' Samu bekam sein Grinsen nicht mehr aus Gesicht. Viel zu früh, kam Samu an abgemachten Ort an. Er wollte schliesslich nicht schon am Anfang einen schlechten Eindruck hinterlassen.
Samu musste schmunzeln, als er Vivi von weitem sehen konnte, wie sie auf ihn zu kam, kaum war er angekommen. Da konnte es wohl jemand genauso wenig erwarten. Dieser Gedanke, machte Samus Lächeln, nur noch breiter.„Moi!“ Vivi sah Samu mit einem schüchternen Lächeln an und stand ihm etwas unbeholfen gegenüber. Wie sollte sie ihn bloss begrüssen. Darüber, hatte sich Vivi schon während dem ganzen Weg hier her, den Kopf zerbrochen. Als sie sich vor zwei Tagen im Club wieder sahen, hatten sie sich geküsst. Jedoch kein Wort darüber verloren. Wie sollte sie denn jetzt reagieren? Doch noch ehe Vivi weiter darüber nachdenken konnte, wie sie aus dieser merkwürdigen Situation raus kam, nahm ihr Samu diese Entscheidung schon ab.
„Hey Süsse!“ Samu zog Vivi in eine Umarmung. Er verspürte bei ihr den selben Drang, wie er auch bei Riku, von Anfang an verspürte, sie einfach zu umarmen. Leicht löste sich Samu von Vivi. Jedoch nur, um ihr einen fast schon gehauchten Kuss zu geben.„Geht es dir gut?“
Vivi strahlte ihn an, wie sie es damals, bei ihrer ersten Begegnung, tat. Sie nickte nur. Wie konnte es einem an einem so herrlich sommerlichen Tag nicht gut gehen? Noch dazu, wenn man den Mann endlich wieder trifft, der einem einfach, seit drei Monaten, nicht mehr aus dem Kopf geht.
„Hast du einen Wunsch, wo du hin möchtest?“, wollte Samu wissen, als er sich ganz von Vivi gelöst hatte.
Diese überlegte. „Hmm...ich war schon lange nicht mehr auf Suomenlinna.“
„Dann lass uns dorthin fahren!“ Samu nahm Vivis Hand und machte sich auf den Weg zum Ablegeort der Fähre, die auf die Insel fuhr.
Vivi stellte sich direkt vorne an das Geländer und liess sich den Fahrtwind durch die Haare streichen. Samu stellte sich dicht hinter sie und legte seine Hände neben die von Vivi, die auf dem Geländer ruhten. Seinen Kopf, lehnte er an den von Vivi. Samu fühlte sich gerade einfach nur verdammt wohl und spürte, wie er sich entspannte. Nach den letzten Monaten, auch dringend nötig. Dies, hatte bis jetzt immer nur Rikus Gegenwart bei Samu ausgelöst. Samu schnaubte innerlich. Er hatte seinen besten Freund ja wirklich wahnsinnig lieb. Aber, dass er ihm gerade jetzt durch den Kopf geistern musste, war echt nicht nötig.
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Leave the past behinde
Fiksi PenggemarEin einziger Moment, kann dein ganzes Leben verändern... Mit dem Moment, als Riku Rajamaa, Musiker aus Leidenschaft und begnadeter Gitarrist, das Studio betritt, verändert sich nicht nur die Situation der finnischen Band Sunrise Avenue. Auch sein e...