Kapitel 37

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Samu sass, es war bereits Abend, mit einer Flasche Rotwein, auf dem Balkon seines Zimmers und genoss, in melancholischer Stimmung, das letzte Mal die Srimmung, wenn die Sonne ihre letzten Strahlen auf die Erde schickte und damit die Hollywood Hills zum strahlen brachte. Das war es also. „Bye bye Hollywood Hills.“, sagte Samu nachdenklich und auf einmal machte es klick.
In Samus Kopf fing es regelrecht an zu rattern. Worte und Töne, reiten sich aneinander. So schnell, dass Samu kaum nach kam mit notieren und spielen. Der Wein und die frustrierte Stimmung waren vergessen. Samu hatte schon lange seine Lieblingslady in der Hand und sein Telefon auf den Beinen. So sang und spielte er das, was sich da gerade in seinem Kopf zusammen braute, nieder. Eine Gänsehaut überkam ihn. Den Samu spürte, dass dies, nicht einfach so ein Song werden würde. Dem war etwas Grösseres vorausgesagt. Das fühlte Samu. Es kribbelte in seinem ganzen Körper und am liebsten, wäre er jetzt aufgesprungen und zu Riku gefahren. Doch der sass tausende von Kilometern weit weg. Worauf ihm eine Idee kam. Samu wählte Rikus Nummer und wartete ungeduldig, bis dieser endlich abnahm. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. ‘Oh Mist, Riku schläft bestimmt schon.’, schlug sich Samu, innerlich gegen die Stirn. Samu wollte gerade auflegen, als es in der Leitung knisterte. „Ernsthaft Samu?“, Riku klang verschlafen, was Samu ziemlich heiss fand.
Samu hörte, wie sich Riku in seinem Bett umdrehte und sich wohl unter seine Decke kuschelte. Ob er was trug, wenn er schlief? Wie gerne er sich jetzt zu ihm unter die warme Denke kuscheln würde, die sicher so gut roch, wie es Riku tat. Samu schüttelte den Kopf. Diese Gedanken mussten aufhören. „Tut mir leid, Rik. Ich hab nicht auf die Zeit geachtet.“ – „Dann muss es wichtig sein. Was gibt es Neues aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten?“ – „Ein neuer Song, Riku! Ich habe ihn eben geschrieben und ich denke, der wird gross!“ Riku hörte sofort, dass Samu aufgeregt war. „Dann lass hören, Hapa! Du drehst ja noch durch, vor Nervosität.“, ein Lachen drang an Samus Ort. Nicht einfach ein Lachen. Es war das schönste Lachen, welches Samu je gehört hatte. Um sein Herz wurde es warm. „Samu? Bist du noch da?“ – „Ja...ja, ich spiel ihn dir gleich vor.“, gespannt hörte Riku zu. Die ersten Akkorde, klangen schon sehr vielversprechend und Riku hörte sofort Klavier und E-Gitarre und wie es in der Endversion klingen wird. Als jedoch Samus Stimme dazu kam, überzog eine Gänsehaut seinen Körper. „Now this is not the time or the place...“, drangen die Worte an Rikus Ohr und trafen ihn heftig. Doch am meisten, riss Riku den Refrain mit. Der war, auch nur mit Gitarre begleitet, voller Kraft und man spürte, wie viel Herzblut Samu in diesen Song gesteckt hat. Obschon er ihn, ja scheinbar, in kürzester Zeit schrieb. Er sah Samu direkt vor sich, wie er sich mit seinem ganzen Körper, in diesen Song gehängt hatte, kaum hatte er ihn angsprungen. Samu hätte sicher nicht locker gelassen, bis er fertig war und hätte es die ganze Nacht gedauert. Riku konnte sich noch genau an die Nacht erinnern, als sie gemeinsam ‘Welcome to my Life’ geschrieben hatten. „Und was denkst du?“, drang Samus Stimme, nur unwirklich bis zu Riku, nachdem der Song zu Ende war. Er konnte Samus ansteckendes Strahlen auf dem Gesicht und diesen Glanz, den rr immer bekam, wenn er freudig aufgeregt war, sehen. Riku musste schlucken. Was zum Teufel war das? Und warum trieb es ihm jetzt Tränen in die Augen? „Rik?“ Riku schloss kurz die Augen. Wie er es liebte, wenn Samu ihn so nannte. „Ich bin hier! Das ist...der Song ist...das wird der Hit, Samu! Ich konnte es förmlich hören. Wärst du jetzt da, dann...“ - „Würden wir eine erneute Nachtschicht zusammen einlegen und unser Baby daraus machen.“, beendete Samu den Satz. Riku nickte nur. Auch wenn er wusste, dass Samu ihn nicht sehen konnte. Samu legte seinen Kopf auf die angezogenen Knie und seufzte. „Ach Rik...“ Samu hätte gerade einfach am liebsten los geheult. So sehr vermisste er Riku. „Riku?“ – „Ja Samu?“ – „Sehen wir uns, wenn ich wieder Zuhause bin?“, über Rikus Gesicht, huschte ein Lächeln. „Natürlich! Sag mir wann und ich steh vor deiner Tür!“ Samu atmete erleichtert durch. Was war das hier gerade zwischen ihnen? Irgendwas war da, auch nur durch das Telefon, wonach man förmlich greifen konnte. Nur konnte Riku nicht ausmachen, was es genau war. Irgendetwas tiefes. Vielleicht war es auch einfach nur die Tatsache, dass sie sich gegenseitig vermissten. Doch auch dies, machte Riku stutzig. Denn noch nie, hatte er einen Menschen so vermisst. Ausser vielleicht seine Mama. Doch sonst. Nicht einmal seinen ehemals besten Freund. Und auch nicht Laura. „Du wirst der Erste sein, den ich anrufen werde, wenn ich wieder Zuhause und ausgeschlafen bin!“, unterbrach Samus Stimme, Rikus Gedanken. „Darauf freue ich mich schon!“, kamen Worte über seine Lippen, die er nicht kontrollieren konnte. „Weisst du denn schon, wann du kommst?“, das hatte er Riku ja noch gar nicht erzählt, kam es Samu mit Schrecken in den Sinn. „Morgen in der früh, geht mein Flieger. Hatte mal wieder Glück!“, mit so schnell, hatte Riku nicht gerechnet. Doch umso besser. „Das ist ja super! Dann solltest du aber jetzt schlafen, Samu. Sonst verpasst du morgen noch deinen Flieger.“, niemals, ging es Samu durch den Kopf. Die Vorfreude war viel zu gross, um irgendwas zu verpassen. Doch das behielt Samu für sich. „Da hast du wohl recht.“ – „Schlaf gut, Grosser und bis bald!“, ein Kribbeln durchfuhr Samus Körper. Er wusste, dass er diese Nacht ganz bestimmt herrlich schlafen würde. „Du auch. Und sorry noch einmal, dass ich dich geweckt habe.“, dazu hängte Samu in Gedanken ein, ‘Ich liebe dich.’ Dann legte er auf.
Schnell verstaute er noch seine Gitarre und alles andere, dann legte er sich, zufrieden lächelnd ins Bett. Er konnte es kaum erwarten, Riku endlich wieder in die Arme zu schliessen. ‘Und was dann, Samu? Willst du ihm voller Freude deine Liebe gestehen?’, lachte der Zyniker in ihm, sarkastisch auf. Nein, natürlich nicht. Doch das Wichtigste war, dass er wieder in Rikus Nähe war. Alles andere, würde Samu dann sehen, wenn er wieder Zuhause war. Mit diesen Gedanken schlief Samu friedlich ein.

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