Kapitel 172

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„Denkst du, ich kann mich so sehen lassen?“ Riku nickte und biss sich auf die Lippe. „Du siehst unglaublich aus, Schatz!“ Richtete Riku Samus Krawatte. „Wirst du auch mit mir mal, so gekleidet, irgendwo hin gehen?“ Samu lächelte und nahm Rikus Gesicht zwischen seine Hände. „Es kommt auf die Liste ‘Rikus Feiheitswünsche’.“ Verlangte er nach einem Kuss. „Du hast eine Liste?“ Nuschelte Riku hinein. „Ja, hier.“ Tippte Samu an seinen Kopf. „Ich werde es nicht vergessen.“ Berührte er Rikus Stirn mit seinen Lippen. „Ich liebe dich. Und wenn ich, zum jetzigen Zeitpunkt könnte, würde ich dir diesen Abend ersparen. Ist Mia noch in der Stadt?“ Riku schüttelte den Kopf. „Ich mache irgendwas mit den Jungs. Hat Sami gesagt.“ Rikus gute Laune und dieses Gefühl zu schweben, war weg. Es schwand von Minute zu Minute, je näher die Zeit rückte, dass Samu gehen musste. Eine Ohnmacht, breitete sich in Riku aus, die er versuchte zu verdrängen. „Hey!“ Samu zog Riku in seine Arme. „Es wird nichts passieren. Ich komme so schnell wie möglich wieder zu dir. Dann kuscheln wir. Termine habe ich erst morgen Nachmittag.“ Riku wollte nicht, doch konnte er es auch nicht verhindern. Vereinzelte Tränen, fanden den Weg aus seinen geschlossen Augen. Samu spürte wieder mit jeder Faser, wie es Riku ging. Er hielt seinen Schatz einfach nur ganz fest an sich gedrückt. Strich ihm über den Rücken und drückte unzählige Küsse seine Haare. Das brachte mehr als tausend Worte. Samu wusste es. Riku war ein Mensch, der mehr Wert auf Gesten und Taten legte, satt auf Worte. „Ich heul dich ganz voll.“ Schniefte Riku nach einer Weile. „Das macht nichts. Du hast ja keine Schminke im Gesicht, die mein Hemd einfärben kann.“ Grinste Samu und legte Rikus Gesicht wieder an seinen Hals. Küsste seine Schläfe und rieb sein Gesicht daran. Samu wollte auch nicht gehen. Er konnte Riku doch nicht alleine lassen. „Ich bleib einfach hier.“ – „Du musst gehen.“ Wischte sich Riku übers Gesicht. „Aber ich...“ In dem Moment, klopfte es an der Tür. Samu stiess geräuschvoll die Luft aus. „Die Realität...“ Löste sich Riku von Samu. „Sieh mal einer an, wer es ja doch kann, sich chic zu machen.“ Musterte Mikko Samu von oben bis unten. „Na Rikiboy! Bereit?“ Zwängte sich Sami neben Mikko und grinste Riku vielsagend an. Das dieser völlig verweint war, ignorierte er. Eben ein echter Freund. Denn Riku entwichen beinahe alle Gesichtszüge, als er Vivi hinter Mikko entdeckte. Sie war eine wahre Augenweide. „Gib mir noch kurz etwas Zeit. Ich...“ – „Gekniffen wird nicht, Rajamaa.“ Stand Sami nun im Zimmer und legte seinen Arm um Riku. Wenn auf einen Verlass war und zwar immer, dann war es Sami. „Es interessiert keine Sau, wie du aussiehst. Hast du halt heute etwas Schnupfen.“ Schmunzelt Sami und wuschelte durch Rikus Locken. „Ich bringe dir Samu, so schnell wie möglich, wieder zurück.“ Schenkte Vivi Riku einen mitfühlenden Blick. „Können wir?“ Sah Mikko fragend zwischen allen Beteiligten hin und her. „Gleich...“ Wandte sich Samu noch einmal Riku zu. Er liess seine Stirn gegen die seines Löckchen sinken. „Vergiss nicht, über was wir heute geredet haben.“ Flüsterte er. „In meinem Herzen, ist nur Platz für dich.“ Noch einmal umschlossen Samu Rikus Lippen, zu einem unglaublichen Kuss. Wer, bis dahin, noch nicht an die Liebe zwischen den beiden glaubte, der wurde in diesem Moment, eines Besseren belehrt. Die Liebe stand mitten im Zimmer und tauchte diese merkwürdige Stimmung in etwas, was wohl noch keiner der Anwesenden, erlebt hat. „Ich störe euch wirklich, wirklich, nur sehr ungern. Aber...wir sollten wirklich los.“ Räusperte sich Mikko. „Ich kuschel mich an dich und halte dich fest, wenn ich zurück bin.“ Noch ein Kuss und Samu ging. Schweren Herzens. „Ich pass gut auf ihn auf.“ Vivi hatte Tränen in den Augen. Dieser Augenblick war so herzzerreißend, als würden die beiden sich nie mehr sehen. Wenn sie gekonnt hätte, dann würde sie die beiden davor beschützen. „Wir warten noch kurz.“ Hielt Sami Riku an der Schulter zurück, der den anderen folgen wollte. Tief atmete dieser durch. Sami wusste nicht, ob er schon jemals einen solchen Blick gesehen hatte. Voll von Zweifel und Zerrissenheit. Was sollte man seinem besten Freund sagen, der seine Beziehung mit der Öffentlichkeit teilen musste? Zumindest so ähnlich.

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