Kapitel 21

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Samu betrachtete Riku noch einen Augenblick lang, als er seinen Wagen vor dem Haus von Rikus Mama parkte. Es war schon mehr als ein Wunder, dass Samu so schnell wieder jemanden so nah an sich heran gelassen hatte. Und er wusste, den braunen Lockenkopf, würde er so schnell nicht wieder aus seinem Leben gehen lassen. „Hey Rik. Wir sind da!“ Samu berührte ihn an der Schulter. Riku reckte sich und öffnete erstaunt die Augen. „Na, Schlafmütze. Gut geschlafen?“, grinste Samu und stieg aus dem Wagen.
Riku rieb sich die Augen. Als er ausgestiegen war, streckte er sich erst einmal.
„Ruf mich an, wenn du...egal wann...du weisst schon!“ Samu zog seinen besten Freund in eine Umarmung.
„Mach ich. Danke!“, erwiderte Riku diese wohl ebenso herzlich und fest.„Mach es aber dann auch.“ Samu sah Riku fest an.
Riku lachte. „Versprochen!“, dann nahm er seinen Koffer und ging.
Samu blieb noch kurz an seinem Wagen stehen und sah ihm nach, bis er im Innern verschwand. Er seufzte. Samu konnte förmlich spüren, wie es in Riku aussah, als er ihn im Wagen so unschlüssig ansah. Es änderte sich erneut alles oder zumindest viel, in seinem Leben. Allein das endgültige Abschliessen mit seinem Leben, welches er mit Laura geführt hatte. Was ein neues Zuhause beinhaltete. Dann sein neuer Job, bei dem Riku endlich seine Leidenschaft so richtig ausleben konnte. Neue Leute. Doch Samu wusste, dass Riku dies packen wird. Die neue Umbgebung, half sicher dabei. Und Samu würde alles dafür tun, um Riku ebenfalls dabei zu helfen. Egal bei was. Er war für ihn da. Das hatte sich Samu schon lange geschworen. So weit es Riku auf jeden Fall zu lassen würde. „Samu!“ Verwundert drehte sich Samu um, als er in den Wagen steigen wollte. sich in die Richtung, aus der die Stimme kam.
„Statt hier draussen rum zu stehen. Möchtest du vielleicht rein kommen und eine Kleinigkeit essen und dich etwas ausruhen, bevor du den Rest des Weges unter die Räder nimmst?“ Alma stand in der Tür. Wie konnte man diesem mütterlichen Tonfall schon widersprechen. Am liebsten hätte sie Samu wahrscheinlich nicht eine Frage gestellt, sondern es ihm liebevoll 'befohlen'.
Samu musste schmunzeln. Doch Essen und kurz ausruhen, klang gar nicht mal so schlecht, fand Samu dann doch noch. „Danke!“ Samu lächelte Alma an.
„Wir wollen doch nicht, dass du übermüdet weiter fährst. Du siehst ziemlich geschafft aus.“ Alma musterte Samu mit diesem Blick, den nur eine Mutter haben konnte. Ihr Sohn sah etwa genauso aus. Und es wäre unverantwortlich, in diesem Zustand weiter zu fahren. Zumal es doch noch ein bisschen Weg war.
„So schnell wirst du mich noch nicht los, sorry.“, sagte Samu grinsend und setzte sich neben Riku an den Tisch. Natürlich nicht, ohne ihm durch die, ohnehin schon verschwuschelten Locken, zu wuscheln.
„Na ja, ich werde es überleben.“, grinste Riku zurück.
„Haut rein!“, stellte Alma das Essen auf den Tisch.

„Mmm, das tat gut! Danke Alma!“, lehnte sich Samu, mehr als satt, auf dem Stuhl nach hinten. Spaghetti gingen einfach immer.„Nachtisch?“, fragte Alma die Jungs fragend an.„Zuerst eine rauchen.“, kam fast aus einem Mund. Alma nickte. War ja nicht anders zu erwarten gewesen.
„War es deine Idee?“ Samu zog einmal heftig an seiner Zigarette.
„Nein. Meine Mama, kommt von ganz alleine, auf solche Ideen.“, lachte Riku auf.„Wenn ich Zuhause bin, dann werde ich wohl nur noch schlafen.“, gähnte Samu, als sie zurück ins Haus kamen.
„Zuerst kriegst du noch einen Kaffee. Setzt euch schon mal ins Wohnzimmer.“, kommentierte Alma, die Aussage von Samu.
Tief, sanken Samu und Riku in das Sofa und konnten sich beide, das Gähnen kaum mehr verkneifen.
Samu legte seinen Kopf auf der Rückenlehne ab und schloss die Augen. Er wollte sie nur einen Moment entspannen. Riku tat es ihm gleich.
Das Bild, welches Alma dann vorfand, entlockte ihr ein Grinsen. Die Beiden, waren einfach zu köstlich. Rikus Kopf, lag mittlerweilen auf Samus Schulter und dessen Kopf, auf dem von Riku. So schliefen sie tief und fest. Alma liess sie. Es würde Samu gut tun, um wieder etwas frischer zu werden. Und wenn es dunkel war, würde sie ihn dann nicht mehr fahren lassen. Dann konnte er bei ihnen im Gästezimmer übernachten. Alma wollte es nicht riskieren, dass Riku seinen neuen besten Freund, durch einen fahrlässigen Unfall verlor. Denn Samu tat Riku gut. Das spürte Alma. Sie konnte sich nicht erinnern, dass es jemals eine solche Situation zwischen ihm und Laura gab. Es war schon erstaunlich, dass keiner an Riku heran kam. Dann tauchte Samu auf oder wohl eher tauchte Riku bei Samu auf und alles schien sich zum Guten zu wenden. Alma war gespannt, in welche Richtungen, sich dieses Gute, noch entwickeln würde.

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