Kapitel 36

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Es war noch nicht einmal Mittag, als Samu das Studio schon wieder verliess. Mit einem leichten Gefühl in sich. Jedoch immer noch in dem dem nebligen Zustand, der ihm etwas verheimlichte. Darüber, würde er jetzt nicht mehr nachdenken. Brachte auch nichts, im Gegenteil. Samu nahm sich vor, den Tag jetzt noch in vollen Zügen zu geniessen. Vielleicht klärte sich dadurch ja so einiges auf. Doch als erstes, musste er jetzt Riku anrufen. Samu sah auf die Uhr. Vielleicht doch eher eine Nachricht schreiben. ‘Hey Rik, ruf mich an, wenn es dir passt. Muss dir was erzählen.’, er wusste ja nicht, ob dieser nicht irgendwo unterwegs war.
Samu setzte sich in eines der kleinen Restaurants an der Strandpromenade und bestellte sich etwas kleines zu Essen. Noch bevor das Essen da war, klingelte das Telefon und Rikus Name leuchtete auf dem Display auf. Ein freudiges Lächeln, legte sich auf Samus Gesicht. „Na Grosser, was gibt es denn so Dringendes?“, klang Samu eine aufgestellte Stimme entgegen. Und wieder schlich sich dieses merkwürdige Gefühl in ihn, dass da was im Busch war. Aber wahrscheinlich bildete er sich das auch nur wieder ein. ‘Man nennt es auch Eifersucht, Hapa.’ Samu schüttelte den Kopf, um all diese Gedanken zu vertreiben. Wieso sollte er eifersüchtig sein? „Hast du keine Zeit?“ – „Doch natürlich habe ich Zeit. Sonst hätte ich nicht zurück gerufen. Also was ist?“ – „Drei Wochen sind genug. Ich komme nach hause.“, informierte Samu seinen Freund freudig darüber. „Wie jetzt. Einfach so? Und die Arbeit?“ – „ Nein, nicht einfach so.“, lachte Samu auf. „Sondern weil drei Wochen Studioarbeit genug sind. Haben sie in den letzten zwei Tagen entschieden. Und mich heute informiert. War eben noch kurz im Studio, um noch ein paar Dinge zu besprechen und die Musik abzuholen. Jetzt bin ich ein freier Mann!“ Riku konnte Samus Strahlen in den Augen, durch das Telefon sehen, was auch ihm ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Jetzt wird sich der werte Herr sicher auf die faule Haut legen und die Sonne in Hollywood geniessen. „Und wann genau, kommst du jetzt nach hause?“ – „Weiss nicht. So schnell wie möglich. Am liebsten morgen. Muss erst noch die Flüge checken.“ – „Schon! Kein Urlaub in der Sonne Amerikas?“ – „Willst du nicht, dass ich zurück komme? Nein im Ernst, ich habe es gesehen.“ – „Doch natürlich, will ich, dass du zurück kommst! Das ist echt toll!“, so erstaunt Riku über Samus Aussage und Entscheidung war, um so mehr, freute er sich, dass Samu wieder zurück kam. Riku vermisste Samu. Die Stunden, in denen sie zusammen über alles mögliche sprachen und lachten. Die Stunden, in denen sie zusammen Musik machten und dabei völlig die Zeit und die Welt vergassen. Genau so, wie die Stunden, in denen sie einfach schwiegen. Samu erwärmte es das Herz, als er hörte, wie sehr sich Riku zu freuen schien, dass er zurück kam. Dabei spürte er jedoch noch etwas anderes und zwar, dass der Nebel anfing sich zu lichten. „Dann lass ich dich mal wieder. Du hast sicher noch einiges zu erledigen. Ich freue mich auf dich, Grosser!“ – „Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf dich freue, Rik!“, seufzte Samu. Stille. „Geniesse die letzten Stunden Wärme. Hier ist es verdammt kalt.“, unterbrach Riku die Stille, die sich ausgebreitet hatte. Eine merkwürdige Stille. Genau wie Samus schweres, ja fast schon sehnsüchtiges Seufzen. „Mach ich! Doch ganz ehrlich. Ich freue mich gerade auf die Kälte. Auf den Schnee. Die Eishockey Spiele. Und einfach auf Winter in Finnland.“, war Samu etwa melancholisch? Riku hörte da etwas in Samus Stimme, was er nicht einordnen konnte. Hatte er wirklich so grosse Sehnsucht nach Zuhause? Riku hatte ja gedacht, nein, er war zwischendurch schon fast panisch wegen diesen Gedanken, dass es Samu so gut gefiel, dass er sich überlegen würde, länger zu bleiben. Bis auch in Finnland wieder Sommer oder zumindest Frühling war. Denn Riku wusste, wie sehr Samu die warmen Temperaturen liebte. Umso mehr freute sich Riku, dass sich seine wirren Gedanken nicht bewahrheiteten. „Rik?“ – „Hmm?“ – „Geht es dir gut?“ Samu wurde das Gefühl nicht los, dass gerade eine mehr als gedrückte Stimmung in der Leitung herrschte. „Alles gut, Grosser! Mach dir keine Sorge. Aber ich muss jetzt leider los. So gerne ich noch weiter mit dir geplaudert hätte. Meine Mama hat mich für heute in Beschlag genommen.“, lachte Riku, was die Stimmung gleich wieder aufhellte. „Dann wollen wir deine Mama nicht warten lassen.“, grinste auch Samu. „Und grüsse Alma lieb von mir!“ – „Mach ich. Und du meldest dich, wenn du mehr weisst, wegen deinen Heimreise Plänen.“ – „Mach ich.“, damit beendeten sie ihr Telefonat und Samu widmete sich, eher lustlos, seinem Essen.

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