Kapitel 30

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Samu musste nicht lange suchen, bis er die Jungs und auch Mia und Maja entdeckte. Er stiess Riku in die Seite. Worauf sein Blick in einer ihm vertrauten Ecke hängen blieb.
„Das ist doch kein Zufall, Samu!“ Riku sah Samu streng an.
„Entspann dich, Riku. Zufall oder nicht, geniesse den Abend, die Nacht, was auch immer.“ Samu klopfte Riku auf die Schulter und wollte ihn zum Tisch der Mädels schieben. Doch Riku zog erst einmal die Gesellschaft von den Jungs vor, um mit ihnen anzustossen. Es war schliesslich ihr gemeinsamer Abend. Er musste sich erst einmal noch im Klaren werden, ob er das alles wollte. Eine Nacht.
„Gross, scheint die Freude von Riku ja nicht zu sein.“, bemerkte Mia beiläufig, als Riku auch nach einer Stunde, noch keine Anstalten machte, zu ihnen rüber zu kommen.
„Der Kerl kann was erleben!“, knurrte Samu und wollte zu den Jungs rüber.
„Lass mal Samu. Ich mach das schon!“ Mia hielt ihn am Arm zurück.
„Falls ihr ein Zimmer braucht. Du weisst, ich kann mich sicher für eine Nacht woanders einquartieren.“, rief ihr Maja mit einem Zwinkern hinter her.
„Wenn er sich mal locker machen würde, wäre die Freude riesig und er würde die Nacht einfach nur geniessen.“, bemerkte Samu, als er seinen Blick, Mia hinterher schickte.
„In dieser Beziehung, sind sich die Beiden mehr als nur ähnlich. Doch vielleicht hat Mia Rikus Ignorieren, endlich mal ein bisschen angestachelt.“, sagte Maja.„Können wir mal reden.“ Mia berührte Riku leicht am Arm, als sie an ihm vorbei, nach draussen ging. Riku warf Samu einen fragenden Blick zu. Dieser zuckte bloss mit den Schultern. Mias Berührung, hinterliess ein Kribbeln auf Rikus Haut. Er wusste, dass er sich nicht fair, gegenüber Mia, verhielt. Doch das Ganze, war ja schliesslich auf Samus Mist gewachsen. Auch wenn es ihn ziemlich viel Selbstbeherrschung kostete, bewegte er sich nicht mal annähernd in die Richtung, wo die Drei sassen. ‘Du kannst so verdammt stur sein, Rajamaa.’, motzte seine innere Stimme. Ja, das konnte er. Doch Mias Blick und ihre Berührung, stimmten Riku um. Also folgte er ihr. Er steckte sich erstmal eine Zigarette an.
Mia schüttelte den Kopf, als er ihr das Päckchen hin hielt.
„Samu meinte, du würdest dich freuen.“, unterbrach Mia die Stille, die über und zwischen ihnen herrschte.„Es war ja auch Samus Idee, dies hier alles ein zu fädeln.“
„Dachte ich mir schon. Denn ansonsten seit ihr Zwei ja nicht ohne einander an zutreffen. Aber dennoch, hättest du schnell rüber kommen können.“ Riku nickte stumm. „Ich hätte mich nämlich darüber gefreut, dich wieder zusehen!“ Mia biss sich verlegen auf die Lippe und sah Riku mit leicht gesenktem Blick an. Warum tat sie das nur immer wieder, schoss es Riku durch den Kopf, wie sein Blut dabei anfing, in andere Regionen zu schiessen. Er atmete tief durch und drückte seine Zigarette aus. „Ich habe mich doch auch gefreut! Sehr sogar!“, stahl sich endlich das Lächeln auf Rikus Gesicht, welches Mia so liebte und immer wieder in den Bann zog.
„Und warum dann dieses Gezicke da drinnen?“
„Um dich zu schützen und zum Selbstschutz.“, sagte Riku ehrlich.
Irritiert und fragend zugleich, sah Mia Riku an. Dieser kam einen Schritt auf sie zu, worauf sie, einen zurück machte. Auch das, hatten sie schon einmal. Schon damals, wäre Mia bereit gewesen. Für was auch immer. Auch für eine einzige Nacht, mit diesem faszinierenden Mann. Der, so ganz anders als Samu, viel zu bescheiden war.„Schutz? Etwa vor dir?“
Riku nickte nur. Er stand jetzt dicht vor Mia und konnte beinahe ihre Wärme, die sie ausstrahlte, spüren. „Samu meinte, dass ich mal wieder etwas Spass haben sollte.“ Riku sah Mia vielsagend an.
„Ach ja, tut er das? Und hat er Recht?“, liess Mia, nur kurz, ihre Finger über Rikus Brust streichen. Ein Brummen und Rikus Blick, der sich schon verdunkelt hatte, waren Antwort genug. „Und warum hast du ihn dann nicht einfach, wenn dir schon die Chance geboten wird?“ Mia legte ihre Hände auf Rikus Arme, die er, neben ihrem Kopf, abgestützt hatte.
„Zu deinem Schutz, Kleines! Du bist nicht die Frau für eine Nacht. Und ob ich zu mehr bereit bin, weiss ich nicht. Wahrscheinlich nicht.“
Mia hielt kurz in ihrem Tun, ihre Finger an Rikus Armen entlang gleiten zu lassen, inne und schien zu überlegen. „Warum fragst du nicht erst einmal mich, bevor du einfach solche Entscheide triffst?“
Riku zuckte mit den Schultern.„Beschützerinstinkt.“
„Kannst du den auch ausschalten? Zumindest für eine Nacht? Denn ich hätte heute gerne endlich auch mal wieder etwas Spass. Nachdem es schon letztes Mal nicht geklappt hat.“, wieder biss Mia sich auf ihre Lippe.
„Himmel, lass das!“, raunte Riku. Sein Gesicht war nun gefährlich nahe an Mias.„Ach scheisse, ich bin einfach zu schwach.“, berührte er ihre Lippen, wobei ihm ein erleichtertes Seufzen entwich. Rikus Zunge, die seinen Lippen folgte, bettelte gleich darauf auch schon um Einlass. Mia gewährte in ihm nur zu gerne. Viel zu präsent, war die Situation von vor ein paar Monaten, noch in ihrem Hirn verankert.
Rikus Hände, lagen mittlerweilen an Mias Hüften und zogen ihren Körper näher an seinen heran. Reflexartig schlang sie ihre Arme um Rikus Hals und ging dem Wunsch ihrer Zungen, einen heissen Tango zu tanzen, nach. Intensiv, verlangend, erotisch, heiss und Atem beraubend.
Mia war froh, hielt Riku sie fest. Denn sonst hätten ihre Beine, die sich anfühlten wie Wackelpudding, schon lange den Dienst quittiert. Schwer atmend, lösten sie sich soweit von einander, dass sie ihre Lungen wieder mit genügend Sauerstoff füllen konnten, für eine nächste Runde. Doch stattdessen, lehnte Riku seine Stirn an die von Mia.„Ich glaube, dass ich dir heute nicht widerstehen kann, wie das letzte Mal.“
„Dann lass es!“, sagte Mia.
Riku legte den Kopf schräg und musterte Mia. „Es ist mein Ernst!“
„Meiner auch!“ Mias Blick war fest und unterstrich ibre Worte.
Riku strich über Mias Wangen und liess seine Finger unter ihren Haaren verschwinden. „Ach Mia.“, seine Lippen, sanken auf Mias sanfte Haut an ihrem Hals. Kosteten davon und hinterliessen eine angenehm warme und feuchte Spur. „Du verdrehst mir jedes Mal den Kopf und meinen Verstand.“, nuschelte Riku, bevor er Mias Haut, weiter verwöhnte. Sollte er es doch zulassen.
„Ich nehme an, deine Meinung zu einer Nummer hinter der Bar, hat sich nicht geändert?“ Mia sah Riku schelmisch an, als er seine Küsse unterbrach und den Kopf schüttelte. „Gut, dass unser Hotel, gleich hier um die Ecke ist.
„Clevere Mädels.“, grinste Riku und verwickelte Mia in einen erneuten Kuss. „Was ist mit Maja?“
„Sie würde schon unterkommen, hat sie gemeint. Ich muss nur noch einmal kurz rein. Tasche und Jacke holen. Kommst du mit oder wartest du?“
Mia sah Riku fragend an.„Muss mich ja auch noch von Samu verabschieden.“ Riku nahm Mias Hand in seine.

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