Kapitel 89

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Als Riku wieder aus seinen Gedanken auftauchte, fiel sein Blick auf Samu, der so sehr in sein Buch vertieft war, dass er seine gedankliche Abwesenheit nicht bemerkt hatte. Ein Lächeln huschte über Rikus Gesicht. Sein ganzes Leben und das Wichtigste darin, lag gerade neben ihm. Um kein Geld der Welt, würde er sein Leben...Samu...wieder hergeben. Kein Plattenvertrag, keine goldenen Schallplatten, keine Bühne dieser Welt, einfach nichts, möchte Riku lieber als den Grossen, gefühlsduseligen Lulatsch neben sich. Reflexartig verschwanden Rikus Finger in den blonden, wilden Haaren. Seine Nase strich an Samus Wange entlang. Gleichzeitig rutschte Riku näher an den starken, warmen Körper. Liess seiner Nase seine Lippen folgen. „Ich liebe dich! Vergiss das nicht!“ Flüsterte Riku dicht an Samus Ohr und küsste sich sachte darüber. Samus Aufmerksamkeit war schon lange nicht mehr dem Buch gewidmet. Rikus Liebkosungen, holten ihn aus diesem heraus. So spannend es auch war. Er legte es zur Seite und wandte sich seinem Schatz zu. Seine Augen musterten Riku fragend. „Nichts, wird daran etwas ändern, Samu. Das darfst du niemals vergessen.“ Flehend sah Riku Samu an. „Was ist los, hmm?“ –
„Nichts...ich...ach ich weiss doch auch nicht...“ – „Schatz“ Samu legte seine grossen, warmen Hände an Rikus Wangen. „Wie könnte ich das vergessen. Deine Augen, sagen es mir mit jedem Blick und jedem Strahlen, welches sie mir schenken.“ Samu wischte Riku ein paar Tränen von den Wangen. Samus Stimme war so sanft und voller Liebe, dass Riku machtlos gegen sie war. „Lass uns einen Spaziergang machen, Löckchen.“ Setzte sich Samu auf und zog Riku mit sich mit. „Gute Idee! Das Wetter ist herrlich. Und wir haben noch nicht mal die Hälfte von unserem Zuhause gesehen.“ Stand Riku auf. Schief grinsend, legte Samu seine Arme um Rikus Taille. „Was?“ – „Nichts!“ Verwickelte Samu ihn in einen liebvollen Kuss.
Kurz darauf, waren sie draussen unterwegs. Die Sonne hatte heute gute Laune und schickte ihre Strahlen über die Erde. Es war angenehm warm. Nicht heiss. Aber warm genug, um noch in Shirt und kurzen Hosen, draussen zu sein. Hand in Hand, schlenderten sie gemütlich den Weg entlang, der zu dem kleinen See führte. Während es Samu einfach nur genoss, kam Riku kaum aus dem Staunen heraus. Es war einfach nur wahnsinnig schön. „Das ist wie ein Traum, Samu!“ Entwich es Riku immer noch völlig perplex, als sie dem See näher kamen. „Unser Traum!“ Zog Samu den Lockenkopf an sich heran und küsste seine Schläfe. Als sie kurz darauf, am Ufer stehen blieben und über den See sahen, der von der Sonne zu einer klaren, glitzernden Oberfläche getaucht wurde, schlang Samu seine Arme um Riku und lehnte seine Brust an dessen Rücken. Eine Weile standen sie einfach nur da. Schweigend. Bis Samu sich von Riku löste. Sein Shirt auszog und sich gleich darauf an seiner Hose zu schaffen machte. „Was tust du da, Samu?“ Sah ihm Riku mit geweiteten Augen zu. Der Spinner wollte jetzt aber nicht wirklich Schwimmen gehen.
„Lass uns eine Runde Schwimmen gehen. Das Wasser sieht so unglaublich einladend aus!“ – „Jetzt? So?“ Noch weiter öffneten sich Rikus Augen, als Samu sich auch noch die Boxer auszog. „Wieso nicht? Ist ja keiner da, ausser dir und da ist nichts dazu gekommen, was du nicht schon zu hauf gesehen hast.“ Grinste Samu.
„Ausserdem ist es unser Grundstück, also auch unser See und unser Wasser und unsere Sache, was wir hier anstellen.“ Mit diesen Worten, war Samu im Wasser. Kurz zuckte er zusammen, was Riku signalisierte, dass es kalt sein musste, doch dann verschwand der Verrückte doch tatsächlich mit seinem ganzen, prachtvollen Körper, unter der Wasseroberfläche. „Komm schon! Ich brauche ein bisschen Rajamaa Wärme!“ Lachte Samu Riku entgegen. „Guter Witz Haber!“ Entgegnete ihm Riku. Zog sich dabei jedoch auch. Er konnte doch nicht hier stehen bleiben und warten, bis der Herr vielleicht irgendwann zu ende gebadet hatte. Doch wenn er ehrlich war, trieb ihn etwas ganz anderes, zu Samu ins Wasser. Die Sehnsucht, dessen Körper wieder ganz nah an seinem zu spüren. So nah, dass kein Blatt mehr dazwischen passt. „Da bist du ja endlich!“ Fasste Samu nach Rikus Taille und zog ihn an sich heran. Hob ihn auf seine Hüften, so dass Riku reflexartig seine Beine darum schlang. So tauchte Samu sie beide so tief ins Wasser, dass nur noch ihre Köpfe daraus heraus ragte. Unter der Oberfläche, war es angenehm. Doch für mehr, als Streicheln und Küssen, dann doch zu kalt. Doch das genügte beiden. In der freudigen Erwartung, was sie alles machen konnten, wenn sie wieder im Haus waren. So aufgheizt sie waren. Es wurde noch ein langer, gefühlvoller und sehr warmer, um nicht zu sagen, heisser Abend, der in eine ebensolche Nacht überging.

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