,,Was habt ihr denn noch so lange gemacht?", Julien zog eine Augenbraue hoch und Felix drehte sich neugierig zu uns um.
Rezo ging vor mir durch die Glastür und zuckte gleichgültig mit den Schultern:,,Den Himmel angeschaut."
Ich nickte schnell. Eigentlich war es mir egal ob Rezo ihnen die Wahrheit sagte oder log. Aber trotzdem war ich ihm irgendwie dankbar dafür sich lieber etwas auszudenken, statt meine Schwächen zu zeigen.
Felix verdrehte die Augen:,,Das kannst du jeden Tag, Rezo. Wir hätten schon bei Rewi sein können."
Ungeduldig wanderte sein Blick zum Pflegerzimmer wo eine Pflegerin hektisch einige Blätter in einen Ortner sortierte.
,,Ihr wolltet schon los?", fragte Rezo etwas irritiert. Julien nickte, als die Pflegerin aufsah und dann zu uns kam.
,,Da seid ihr ja. Wir haben schon gewartet", sie zog sich eine Winterjacke über und warf mir einen kurzen Blick zu, bevor sie die Tür zum Treppenhaus wieder öffnete.
,,Auf dem Weg würde ich gerne mit dir reden, Meximilian", sie öffnete die Tür. Ich zuckte bei meinem Namen zusammen. Super noch ein dummes Gespräch.
,,Okay", murmelte ich Felix zu Liebe. Dieser schien das gar nicht wahrzunehmen, sondern übernahm die Führung zur Treppe. Die Pflegerin schloss die Tür wieder hinter uns und lief dann neben mir.
,,Ich habe deine Therapie auf morgen früh verlegt, damit du nicht zu viel Stress an einem Tag hast", began sie, als wir die Treppe wieder runter gingen.
Cool.
Ich schwieg, während sie die nächste Tür aufschloss. Dann ging sie wieder neben mir.
,,Wir wollen dich eigentlich ungern wieder allein auf ein Zimmer stecken, aber da Felix und Sebastian sich ja schon länger kennen-", es schien ihr schwer zu fallen die richtigen Worte zu finden und sie stockte kurz,-,,Jedenfalls: Hättest du ein Problem erstmal wieder allein ein Zimmer zu haben?" Ich schüttelte sofort den Kopf, auch wenn ich am liebsten das Gegenteil getan hätte. Wieso genau konnte ich nichtmal sagen.
Zum einen wollte ich allein sein. Allein mit mir und meinen Gedanken. Doch zum anderen tat es irgendwie gut nicht allein zu sein. Auch wenn ich Felix machmal nur schwer verstehen konnte und sein Handeln manchmal undurchschaubar war.
Die Pflegerin seufzte erleichtert, dann gingen wir durch die Tür ins Freie.
Rezo ließ sich zu uns zurückfallen. Mit jedem Schritt ging er langsamer, bis er neben mir lief.
,,Wo treffen wir Rewi?", fragte Julien vor uns und die Pflegerin schloss zu ihm auf. Sie antwortete ihm, aber ich blendete es aus und musterte Rezo neben mir. Er fixierte den Gebäudekomplex vor uns mit einer Mischung aus Freude und Angst in den Augen.
,,Du musst nicht zurück dahin", versuchte ich ihn aufzumuntern. Aber die Worte verloren sich im Nichts. Er nickte dennoch dankbar und lächelte.
,,Ich weiß", sagte er, aber es klang weit entfernt. Er sprach nicht wirklich zu mir.
Gerade schien er mehr der Junge zu sein, der sich die Pulsadern aufgritzt hatte statt der, der die ganze Station aufmunterte. Also schwieg ich auch und ging schweigend neben ihm.
Schließlich standen wir wieder vor der Glastür zur Station 2. Ein leises Summen und die Türen schwangen auf. Wir passierten auch die zweite Tür, ehe wir wieder in der Eingangshalle standen.
Anders als bei Felix Abholung, stand bereits ein Junge mit silbern gefärbten, stylisch zurechtgemachten Haaren und einem breiten Grinsen im Gesicht vor uns. Neben ihm stand ein Mann mit grauem Pullover und nickte der Pflegerin zu.
,,Rewi!", Felix löste sich aus der Gruppe, rannte zu dem Jungen und umarmte ihn stürmisch.
,,Na du", lachte Rewi und erwiderte die Umarmung.
,,Alles klar bei dir?", fragte er und musterte Felix. Dieser nickte und erwiderte den Blick:,,Und selbst?"
,,Klar", war die kurze Antwort. Dann sah er auf Rezo, Julien und mich und lächelte.
,,Rezo, Julien, man ists lang her", er kam zu uns und umarmte die beiden ebenfalls.
,,Bin ich froh dich zu sehen", Julien drückte ihn. ,,Und wer ist das?", fragte Rezo und schaute zu mir. Ich erwiderte den Blick.
,,Das ist Mexify. Felix und er haben sich seit dessen Entlassung ein Zimmer geteilt", erklärte Rezo und stellte sich neben mich. Rewi lächelte:,,Nice. Ich bin Sebastian, aber alle nennen mich Rewi."
Ich nickte nur und musterte ihn genauer. Es war nicht zu übersehen, dass er sehr auf sein äußeres Erscheinungsbild achtete. Die perfekten Haare, ein weißes T-Shirt und moderne Schuhe. An seinem Arm waren keine Narben und so dünn wie Felix schien er auch nicht zu sein.
,,Sebastian", der Mann räusperte sich, ,,Wir machen hier eine große Ausnahme. Du bist noch nicht ganz stabil, aber du hast uns ja versprochen dich auf 3 zu bessern." Rewi drehte sich zu dem Mann um. 'Herr Maurer' stand auf einem Schild an seinem Pullover.
,,Mein Therapheut", stellte ihn Rewi vor, bevor er sich mit einer Antwort an diesen wandte:,,Ehrenwort."
Seine schnelle und einfache Antwort erinnerte mich ein wenig an Felix. Die Pflegerin schulterte gerade Rewis Rucksack und warf uns einen fragenden Blick zu:,,Auf auf dann."
Felix und Rewi begannen sofort zu reden und übernahmen die Führung aus dem Gebäude heraus. Rezo und Julien folgten und ich bildete das Schlusslicht.
Beim Verlassen sah ich noch einmal zurück. Ich war auf Station 3 gelandet statt hier. Aber wieso? Diese Frage quälte mich schon seit Rezos Berichten von Station 2.
Die Geschlossene schien kein schöner Ort zu sein, aber genau dort landeten doch Versager wie ich, oder? Die Dummen, die es nichtmal schafften sich das Leben zu nehmen.
,,Maximilian, kommst du?", die Pflegerin vor mir war stehen geblieben und winkte mich zu sich. Ich zuckte zusammen und folgte ihr. War ja auch egal...
Rewi lachte gerade, als ich aufgeschlossen hatte. Felix neben ihm ebenfalls. Sogar Rezo grinste und Julien boxte Rewi gegen die Schulter. So glücklich hatte ich Felix noch nicht gesehen. Gerade schien seine Welt in Ordnung zu sein. Und das nur weil Rewi da war.
Konnte das Glück wirklich von einer Person abhängen?
Von einem guten Freund?
Oder war das nur ein Trug, weil man sich an etwas klammerte um sich nicht direkt wieder das Leben nehmen zu wollen?------
Es tut mir sehr Leid, dass so lange nichts kam. Ich habe momentan vieles was nicht so rund läuft wie es soll und wo ich jetzt einiges an Zeit reinstecken muss. Zusätzlich ist mein Pc letzte Woche kaputt gegangen und ich habe jetzt erst einen Neuen. Ich versuche wieder öfter etwas zu schreiben, aber ob ich alle 2 Tage etwas hochlade, weiß ich noch nicht. Ich versuchs.
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Psychiatrie - Mexify
Fanfiction,,Bevor ich an meinen Gedanken sterbe, beende ich es lieber selbst" Nach einem gescheiterten Suizidversuch wird der 17.jährige Mexify in die Psychiatrie eingewiesen. Man will seine Psyche in den Griff bekommen, aber für Mexify scheint es nur noch ei...