,,Ey Rezo", Felix drehte sich zu Rezo um und grinste neckisch, ,,Lust auf ein Treppenrennen?"
,,Ich dachte die sind verboten?", dieser hob eine Augenbraue.
,,Schon, ab-", began Felix, aber im gleichen Moment öffnete sich die Tür und er rannte an Felix vorbei zur Treppe. Neben mit brachen Rewi und Julien in lautes Lachen aus, während Felix Rezo sofort folgte.
,,Manchmal ist Felix echt naiv", lachte Julien und folgte den beiden zur Treppe.
,,Stimmt", bestätigte Rewi und schüttelte lachend den Kopf. Ich konnte mir ein kurzes Lächeln ebenso wenig verkneifen.
Vermutlich hätte ich sogar genauso gelacht, aber die Angst Taddl oder Luca zu begegnen war größer. Gemeinsam gingen wir die Treppe hinunter, auch wenn ich bei jeder weiteren Stufe spürte wie mein Herz schneller zu schlagen began.
Vor mir erreichte Julien die Tür und öffnete diese. Kühle Luft fuhr mir entgegen und ich blieb kurz stehen. Die Erinnerungen an den gestrigen Morgen kamen zurück.
Wie ich zum Pavillion gelaufen war, wissend das dies meine letzten Schritte unter freiem Himmel sein könnten. Wie sehr ich mich getäuscht habe.
Ich schluckte die Gedanken hinunter und folgte Rewi zur Tür. Mein Herz hämmerte heftig in meiner Brust, als ich einen Blick zum Pavillion riskierte. Er war leer. Nur Felix und Rezo standen dort und atmeten heftig von ihrem Lauf. Etwas mutiger ging ich durch die Tür und fixierte die Tür zu Station 4. Aber auch dort war niemand. Zumindest vorerst.
,,Ich hab gewonnen", grinste Rezo uns entgegen, als wir zu ihnen stießen.
,,Du hast ja auch geschummelt", beschwerte sich Felix und ließ sich ächzend auf der Bank nieder.
,,Ausgetrickst hab ich dich", korrigierte Rezo und hielt Felix seine flache Hand entgegen.
Felix schlug sofort ein und zuckte mit den Schultern:,,Wie du meinst."
Ich ließ mich neben Felix auf der Bank nieder und zog die Ärmel über die Hände. Es war kalt geworden. Nicht das es das nicht mit jedem weiteren Tag wurde, aber gestern war mir die Kälte nicht so intensiv vorgekommen.
,,Und nun?", fragte Julien und ließ sich uns gegenüber auf der Bank nieder.
,,Nun frieren wir", witzelte Rewi und setzte sich neben ihn.
,,Ist halt keiner da", bemerkte Rezo und warf sich neben mir auf das Holz. Immer noch atmete er heftig von seinem Wettrennen. Zum Glück.
,,Hier kann man halt auch nicht viel machen", Felix ließ seinen Blick durch den Innenhof schweifen, ,,Außer im Sommer die Sonne genießen."
,,Ist ja auch kein Vergnügungspark", lachte Rewi und warf Felix einen kleinen Stock in den Schoß.
,,Ey", Felix schüttelte sich, sodass er zu Boden fiel, ,,Was soll das denn?"
,,Keine Ahnung", Rewi grinste und zuckte mit den Schultern.
,,Wir könnten reingehen", schlug Rezo vor und sah zur Tür durch die wir gerade erst gekommen waren.
,,Jetzt sind wir schon hier", Rewi griff sich einen anderen Stock und warf ihn nach Felix.
Dieser wich ihm dieses mal aus:,,Ey Rewi!" Er lachte und griff nach dem ersten Stock am Boden. Dann warf er ihn in Rewis Richtung zurück, verfehlte ihn allerdings bei Weitem.
,,Schwacher Wurf", grinste Rewi, ,,Musst du morgen besser machen."
,,Oh, morgen", in Juliens Augen trat ei kleines Strahlen, ,,Da ist ja wieder Sport, ganz vergessen."
,,Seit wann ist Sport Sonntag?", fragte Rezo verwirrt.
,,Unsere letzte Sporttherapie erstmal, Mark geht doch in Elternzeit", Julien lächelte, ,,Er bekommt ein Kind."
,,Mark?", lachte Rezo.
,,Nein, seine Frau natürlich", korrigierte Julien und lachte ebenfalls. Dieses mal musste ich mich ihm anschließen, ob ich wollte oder nicht.
,,Wollt grad sagen", grinste auch Rewi, ,,Wenn Mark schwanger wäre, wäre das eine Sensation."
,,Wer weiß", warf Felix ein, ,,Vielleicht ist das mitlerweile möglich und wir wissen davon gar nichts?" Er zeigte auf die Gebäude um den Innenhof herum:,,Hier drinnen bekommt man ja nix mit."
,,Dafür nutzen wir ja gleich unsere Handyzeit", Rezo stand auf.
,,Wo gehts hin?", fragte Julien.
,,Mir ist echt kalt, ich hab keine Lust hier nichts zu machen", erklärte er und sah fragend von einem zum anderen, ,,Euch nicht?"
,,Schon", ich stand ebenfalls auf. Es war mir nur Recht hier wegzukommen bevor Taddl oder Luca kamen.
,,Von mir aus", Felix erhob sich und wich sofort einem Stock aus, den Rewi nach ihm warf.
,,Warum?", fragte er verwirrt.
,,War der letzte, versprochen", grinste Rewi und stand auf.
,,Ja, in unserem Zimmer hast du ja auch keine", grinste Felix und schüttelte den Kopf. Wieder musste ich lächeln.
Gerade schien wieder alles anders zu sein. Keine Gedanken an den Tod, an gestern, an Klingen oder Diagnosen. Gerade waren Felix und Rewi nicht hier, sondern auf einer Wiese ohne Mauern, die sie daran hinderten so zu sein wie jeder andere. Und genau diese Momente hatte ich vermisst.
Das waren die Momente in denen ich zu hoffen wagte, dass alles anders werden könnte. Irgendwie. Vielleicht nicht jetzt, aber irgendwann.
Wieso kann das Leben nicht immer so sein? Ich folgte den Anderen zu unserer Station zurück.
Für so ein Leben könnte ich versuchen zu leben, auch wenn ich nicht wusste ob ich die Kraft dazu hatte. Es verwunderte mich immer wieder wie sehr die Anderen es schafften mich abzulenken. Auch wenn es nur wenige Sekunden oder Minuten in Tagen voller Dunkelheit waren. Irgendwo musste ich anfangen. Denn wenn ich nicht anfing, würde ich es beenden. Egal wann.
,,Ey", ich spürte einen leichten Stoß in der Seite und bemerkte erst jetzt, dass Julien neben mir ging.
,,Hm?", fragend sah ich zu ihm.
,,Ich mag dein Lächeln, mach das mal öfter", er lächelte und zwinkerte mir zu, bevor er an mir vorbei zu Felix aufschloss. Perplex sah ich ihm nach und versuchte seine Worte einzuordnen.
Lächelte ich gerade? Fast schon wünschte ich mir einen Spiegel um es zu überprüfen, auch wenn ich mich zwingen müsste hineinzusehen.
Hatte ich wirklich unbewusst gelächelt? War sowas überhaupt möglich? Ich sah verwirrt zu Julien, der gerade über etwas von Rewi lachte. Habe ich bei dem Gedanken an das Leben gelächelt?
Ich griff mir an den Mund und kam mir gleichzeitig total dämlich vor. Jetzt war da zumindest kein Lächeln. Aber dennoch konnte ich Juliens Worte nicht vergessen, als ich den Anderen zur Station zurückfolgte.
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Psychiatrie - Mexify
Fanfiction,,Bevor ich an meinen Gedanken sterbe, beende ich es lieber selbst" Nach einem gescheiterten Suizidversuch wird der 17.jährige Mexify in die Psychiatrie eingewiesen. Man will seine Psyche in den Griff bekommen, aber für Mexify scheint es nur noch ei...