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*Extra Triggerwarnung*

,,War er nicht?", Julien stand so ruckartig auf, dass ich zusammenzuckte.
Auch Felix stand auf:,,Da wollte er aber hin!" Sofort spürte ich wie meine Brust sich zusammenzog und ich für einen Moment glaubte nicht mehr atmen zu können.
,,Scheiße", Rewi stand auf und rannte an mir vorbei zur Tür, ,,Ich geh im Pflegerzimmer nachfragen. Geht ihr ihn suchen." Er riss sie auf und rannte den Flur entlang.
,,Fuck, wenn er sich wieder ritzt, landet er auf 2", auch Felix rannte Rewi nach, ,,Ich geh die Therapieräume und Speiseraum checken." Julien warf mir einen nervösen Blick zu, der mir eine Gänsehaut versetzte. Es lag so viel Angst und Panik in seinem Blick, dass ich sie wie einen Funken auf mich überspringen glaubte. Rezo darf nicht auf 2!
,,Geh du die leeren Zimmer und Bäder abchecken!", sagte er dann und verließ ebenfalls das Zimmer. Für einen Moment starrte ich nur vor mich hin.
Was passierte hier? Gerade war doch alles noch halbwegs okay gewesen? Meine Beine begannen zu zittern und kurz glaubte ich, dass ich einfach einknicken würde. Mein Herz began zu rasen und ich griff mir panisch an die Brust. Das Atmen fiel mir immer schwerer und ich rang nach Luft.
Nein Mexify! Jetzt reiß dich zusammen, es geht um Rezo! Ich kniff die Augen zusammen und holte tief Luft. Dann ging ich ebenfalls auf den Flur und rannte in Richtung meines ehemaligen Zimmers. Fuck. Die Erinnerungen an damals als Rezo mich kurz vor meinem Suizidversuch gefunden hatte, strömten auf mich ein. Doch ich ließ sie nicht zu.
Stattdessen riss ich die Tür auf und überflog den leeren Raum. Aber er war leer. Kein Rezo, der sich den Arm zerschnitt. Aber die Angst blieb. Dann die Bäder.
Ich verließ das Zimmer und rannte den Flur weiter zum hintersten Bad. Ohne auf das Schild zu achten, riss ich die Tür auf und starrte hinein. Doch auch dieser Raum war leer.
Ich drehte mich und und lief den Flur zurück zum nächsten. Doch auch dieses Bad war leer. Damit blieb nur noch ein Bad über. Ich rannte den Flur weiter herunter und spürte wie mein Herz noch einmal lauter in meiner Brust schlug. Wenn er da nicht war, hieß das dennoch nicht viel.
Das Schild war auf "Besetzt" gedreht. Zögernd hielt ich vor der blauen Tür und rang mit mir. Wenn jetzt einer der Patienten auf Klo saß, wollte ich ungern einfach die Tür aufreißen. Also klopfte ich und wartete mit klopfendem Herzen. Doch es blieb still. Sofort griff ich nach der Klinke und zog daran. Doch die Tür blieb verschlossen.
Erneut zog ich an dem Griff und drückte ihn energischer herunter. Doch sie blieb geschlossen. Sofort spürte ich wie eine neue Welle Panik meinen Körper erfasste. Es gab hier keine abgeschlossenen Bäder.
Erneut klopfte ich an die Tür:,,Rezo?" Ich wartete. Doch es blieb immernoch still. Mein Herz krampfte sich in meiner Brust zusammen und die Panik nahm meinen ganzen Körper ein.
Erneut schlug ich gegen die Tür:,,Rezo!" Meine Stimme überschlug sich beihnah und ich hörte die Angst in ihr heraus.
In dem Moment hörte ich ein leises Stöhnen hinter der Tür. Kaum zu hören und dennoch war es der Moment in dem die Panik meinen Kopf übernahm. Es war die Panik, die einen ergriff, wenn der Kopf aussetzte. Wenn man nur noch funktionierte. Denn es war eindeutig Rezo.
Ich schlug erneut gegen die Tür:,,Rezo mach die Tür auf!" Mein Herz klopfte so schnell in meiner Brust, dass sie zu schmerzen began.
,,Rezo!", ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelte. Nein! Nein! Nein! Nein!
,,Rezo jetzt mach die scheiß Tür auf!", ich schrie den Satz so laut, dass sich meine Stimme überschlug und ich sie selbst nicht wiedererkantnte. Tränen begannen über mein Gesicht zu laufen und ich schlug immer kräftiger gegen die Tür, ohne den Schmerz in meinen Knöcheln wahrzunehmen.
,,Rezo!", meine Sicht verschwamm. Mach keinen Scheiß! Ich schlug so heftig gegen die Tür, dass ich aufschrie und voller Panik meine Schulter gegen die Tür stemmte.
,,Mach die Tür auf!", meine Stimme war so schrill, dass ich mich vor mir selbst erschrak. Jetzt mach die scheiß Tür auf! Ich hörte mein eigenes Schluchzen und schlug mit der flachen Hand auf die Tür ein.
,,Öffne die scheiß Tür! Öffne die Tür!", ich schrie mich selbst an, während die Tränen mir mein Sichfeld nahmen. Das konnte er nicht wirklich tun! Das würde Rezo mir nicht antun!
,,Rezo! Mach die Tür auf!", ich lehnte mich verzweifelt dagegen und schluchzte.
,,Du kannst das nicht ernst meinen!", schrie ich gegen die Tür und schlug erneut dagegen.
,,Mach die Tür auf, Rezo!", meine Hals schmerzte, so laut schrie ich. Doch die Tür blieb verschlossen. Panisch began ich mit beiden Händen gegen die Tür zu schlagen.
,,Öffne die Tür! Rezo!", meine Stimme verlor sich in einem Schluchzen. Das kannst du nicht wirklich tun!
Ich hörte mich selbst schreien und vor der Tür zusammenbrechen. Als würde mein Schrei die ganze Welt einnehmen und nur mich und diese scheiß Tür zurücklassen. Immer wieder schlug ich gegen die Tür.
,,Scheiße Rezo!", ich drückte meinen Kopf gegen die Tür, ,,Das kannst du mir nicht antun!" Ich stand auf und rüttelte an der verdammten Klinke.
,,Rezo mach die Tür auf!", ich schrie so laut, dass sich meine Stimme erneut überschlug.
,,Du kannst das nicht machen!", ich brach erneut schluchzend vor der Tür zusammen und began vor Verzweiflung zu schreien. Wieso ging diese scheiß Tür nicht auf?!
Ich schlug kraftlos gegen die verschlossene Tür und schluchzte.
,,Das kannst du mir nicht antun...das kannst du nicht tun...", meine Sicht verschwamm und ich schlang zitternd die Arme um meinen Körper, ,,Bitte Rezo... bitte tu mir das nicht an..."
Ich wollte weg. Einfach nur weit weg. Irgendwo, wo ich nicht in meiner eigenen Panik und den Schreien erstickte. Nein! Er konnte es nicht tun!
Ich wusste nicht, woher ich die Kraft nahm, doch ich drückte mich erneut hoch und schlug mit neuen Energie gegen die Tür.
,,Rezo!", meine Stimme hatte einen heiseren Unterton, ,,Öffne die scheiß Tür! Öffne die Tür! Öffne die Tür! Rezo! Jetzt öffne die verdammte Tür!"
Im selben Moment spürte ich wie sich zwei Arme um meinen Körper schlangen und von der Tür wegrissen. Nein! Ich schlug um mich und schrie erneut. Durch mein verschwommenes Sichfeld nahm ich mehrere Gestalten wahr, die zur Tür liefen.
,,Nein! Rezo!", ich schrie wieder und wieder. Schlug um mich und versuchte loszukommen. Lasst mich zu Rezo!
Eine Stimme sagte etwas, doch es drang nicht zu mir durch.
Dann spürte ich wie mich etwas hartes an der Schläfe traf und kniff vor Schmerz die Augen zusammen. Der Boden. Zwei Arme griffen erneut nach mir und ich versuchte verzweifelt mich aus dem Griff zu lösen.
Rezo...

Psychiatrie - MexifyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt