,,Mexify!", rief mir Felix entgegen als ich den Gemeinschaftsraum betrat, ,,Bitte lass mich nie wieder für dich spielen."
Ich atmete tief durch und lächelte dann:,,Wieso nicht?" Dann ließ ich mich auf dem freien Stuhl nieder. Rewi grinste mich an und ich sah auf das Brett.
Erstaunlicherweise hatte Julien schon drei Figuren im Ziel und Rewi zwei, während Felix mit drei Figuren im Haus und einer auf dem Feld dastand. Ich zog eine Augenbraue hoch und musterte kritisch meine beiden Figuren im Ziel und die beiden anderen auf dem Feld.
,,Wie schaffst du es bitte nicht eine Figur im Ziel zu haben?", fragte ich und schüttelte den Kopf um Felix zu ärgern.
,,Felix ist einfach schlecht", sagte Julien monoton, ,,Und jetzt den Würfel her. Ich muss gewinnen."
,,Erstens kann man in dem Spiel nicht gut oder schlecht sein und zweitens ist Mexi dran", Felix griff nach dem Würfel und reichte ihn mir, ,,Hatte bei dir immerhin etwas Glück."
,,Danke", ich würfelte. Eine fünf.
,,Die Legende ist zurück!", rief Rewi als ich meine Figur vorzog und er nach dem Würfel griff. Er würfelte eine drei und zog seine Figur vor.
,,Passt auf, jetzt kommt gelb", Julien schüttelte den Würfel auffällig lange und fixierte das Brett. Dann schmiss er. Eine eins. Felix und Rewi lachten sofort los.
,,Großartig Ju", Felix nahm ihm den Würfel ab.
,,Wie wars bei Taddl?", fragte Rewi beiläufig.
,,Er war nur kurz da", log ich und sah zu wie Felix seine einzige Figur zwei Felder vorzog.
,,Hast du ihm sein Feuerzeug zurückgegeben?", fragte Julien weiter. Ich nickte nur und nahm den Würfel. Ich würfelte eine sechs.
,,Ich bin raus!", Felix stand ruckartig auf und lief einige Schritte durch den Raum. Ich sah auf das Feld. Mit meiner vorderen Figur könnte ich ihn mit der sechs schlagen. Mit meiner anderen würde ich mich mit der sechs vor Juliens Figur setzen.
,,Komm, schick mich ins Haus", Felix setzte sich wieder.
,,Ne", entschied ich und zog meine andere Figur, ,,Ein Dank dafür, dass du für mich gespielt hast."
,,Teaming!", Rewi zeigte mit dem Finger auf mich, ,,Bildest du etwa mit Felix eine Allianz?"
Felix schüttelte den Kopf:,,Er gewinnt auch alleine." Ich würfelte noch eine zwei und gab den Würfel an Rewi. Er würfelte eine drei und zog seine blaue Figur vor.
,,Jetzt seht zu und lernt", Julien nahm den Würfel, ,,Bei einer drei wars das mit Mexilein." Ich sah interessiert zu Julien und dem Würfel.
Eigentlich war mir das Spiel ziemlich egal, aber ich wollte mir nicht anmerken lassen, dass ich etwas ganz anderes im Kopf hatte. Und eine gewisse Spannung brachte das Ziel leider auch mit sich.
,,Nein!", Julien blickte fassungslos auf die vier vor sich.
,,Ha!", Felix grinste, ,,Da stehst du super."
Zerknirscht zog Julien seine Figur vor meine:,,Naja. Mexi würfelt eh nur sechsen."
,,Abwarten", Felix würfelte eine fünf und zog seine rote Figur vor. Ich griff nach dem Würfel und ließ ihn über den Tisch rollen. Eine eins. Statt eines Ausrufs starrte Julien einfach nur auf den Würfel und schüttelte den Kopf.
,,Du schummelst", stammelte er verwirrt.
,,Wie denn?", fragte ich und schmiss lässig seine Figur.
,,Keine Ahnung...", er stellte seine Figur ins Haus zurück und musterte den Würfel bis Rewi ihn nahm.
Ich griff in meine Tasche und lehnte mich gegen die Stuhllehne. Mit meinen Fingern fuhr ich über das Metall der Klinge. Ich hatte es geschafft.
Geschafft in einer scheiß Psychiatrie an eine Klinge zu kommen. Und es war sogar einfacher als gedacht gewesen. Als ich hier angekommen war, hätte ich mir nie träumen lassen irgendwie an eine Klinge zu kommen. Mit der anderen Hand tastete ich nach den Tabletten. Ein kurzes Lächeln konnte ich mir dabei nicht verkneifen. Ich hatte Tabletten, eine Klinge und einen ungefähren Plan. Es war fast zu einfach. Wollte das Leben plötzlich doch das ich es schaffte?
,,Erde an Mexi", riss mich Felix Stimme aus den Gedanken, ,,Du bist." Ich zuckte zusammen und griff nach dem Würfel. Dann würfelte ich eine sechs.
,,Ja klar", Julien schüttelte nur noch den Kopf und ich zog meine Figur erst sechs und dann vier Felder vor. Damit stand ich kurz vorm Ziel.
,,Hättest noch ein bisschen bei Taddl bleiben müssen", schmunzelte Rewi und würfelte ebenfalls eine vier.
,,Oh ja", Julien würfelte dreimal. Beim letzten mal hatte er eine sechs und zog seine Figur aus dem Haus, ,,Aber noch ist alles offen."
,,Ja, daran glaube ich auch", stimmte ihm Felix motiviert zu und würfelte eine eins.
,,Ich glaub an dich", versuchte ich Felix aufzumuntern und würfelte eine drei. Geradeso schaffte es meine Figur ins Haus.
,,Tztztz", kommentierte Julien, während Rewi eine sechs würfelte und triumphierend Juliens gelbe Figur schmiss.
,,Verschwörung", Julien schlug auf den Tisch, aber er lachte. Rewi würfelte erneut und gab ihm dann grinsend den Würfel.
Erneut würfelte Julien, dieses mal ohne eine sechs.
Jetzt würfelte wieder Felix. Eine drei. Er zog seine rote Figur und musterte das Brett.
Ich griff nach dem Würfel und würfelte eine weitere sechs. Dabei sah ich zu Julien, dem man deutlich ansah wie er sich stumm fragte, wie das denn jetzt schon wieder sein konnte.
,,Keine eins bitte", bettelte Felix, dessen Figur jetzt ein Feld vor mir stand.
,,Macht der eh", kommentierte Julien kurz bevor ich die eins auch warf.
,,Ey", Felix hielt seine Hand schützend um seine Figur.
,,Keine Sorge", ich zog meine Figur im Haus einen vor, ,,Hast Welpenschutz." Ich grinste.
,,Welpenschutz", äffte Julien und rollte mit den Augen.
Rewi würfelte eine fünf und zog seine Figur. ,,Ha!", rief Julien, als sein Würfel eine sechs zeigte, ,,Es bleibt spannend."
Er würfelte eine fünf und zog mit neuer Energie seine Figur vor. Felix schnappte sich den Würfel und würfelte eine vier.
,,Fast am Ziel", wagte er zu hoffen und gab mir mit einem Seitenblick den Würfel, ,,Wehe du machst eine fünf."
,,Wird eh eine sechs", brummte Julien gespielt gelangweilt. Es wurde eine vier. Ich zog meine Figur und gab den Würfel an Rewi. Dieser würfelte eine fünf und zog seine Figur damit wieder näher an die von Julien.
,,Da kommt dein Verfolger", grinste er und gab Julien den Würfel.
,,Abwarten", Julien schüttelte den Würfel erneut übertrieben und würfelte tatsächlich eine sechs. Grinsend zog er seine Figur und würfelte eine weitere.
,,Hab dein Glück geklaut", er sah mich herausfordernd an und würfelte eine zwei.
,,Das Glück hat genug von dir", kommentierte Felix trocken und wüfelte eine vier.
,,Och ne", er zog seine Figur und stand damit ein Feld vorm Haus. Gespannt sah er mir zu, wie ich würfelte.
,,Danke", atmete er erleichtert aus als er meine sechs sah. Ich zog an ihm vorbei. Dann würfelte ich eine weitere sechs.
,,Es ist unfassbar", atmete Felix fassungslos aus. Gespannt richteten sich alle Blicke auf meinen Würfel. Wenn ich jetzt eine vier würfelte, hätte ich gewonnen.
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Psychiatrie - Mexify
Fanfiction,,Bevor ich an meinen Gedanken sterbe, beende ich es lieber selbst" Nach einem gescheiterten Suizidversuch wird der 17.jährige Mexify in die Psychiatrie eingewiesen. Man will seine Psyche in den Griff bekommen, aber für Mexify scheint es nur noch ei...