Amélies Sicht:
Am nächsten Morgen stand ich pünktlich um acht Uhr auf, damit ich noch genug Zeit hatte um mich fertig zu machen. Als erstes ging ich duschen und danach zog ich mir schon meine Sportsachen an.
Schminken tat ich mich nur ganz dezent. Wimperntusche und mehr nicht, denn beim Tanzen musste ich nicht viel geschminkt sein. Eigentlich musste ich gar nicht geschminkt sein, aber ungeschminkt fand ich mich zu hässlich.
Gott war das kompliziert. Na ja, nach einer Stunde war ich dann komplett fertig und Loui klopfte an meiner Tür.
„Dieses Hotel ist der Hammer und vor allem die Zimmer sind der Wahnsinn!“, schrie sie durch den ganzen Flur. Ich musste lachen, weil sie noch aufgedrehter war, als ich.Meine Gedanken schweiften sowieso die ganze Zeit nur zu Justin. Er hatte mich Shawty genannt. Shawty. Die ganze Zeit hörte ich seine Stimme im Kopf. Ich hatte bis jetzt nur zweimal mit ihm gesprochen und trotzdem brachte er mich schon um den Verstand. In der vergangenen Nacht hatte ich auch sogar von ihm geträumt. Was hatte der Junge nur an sich, dass er sich so sehr in meine Gedanken schlich?
„Amélie alles okay mit dir?“, fragte Louisa mich plötzlich. Ich erschrak und hatte ganz vergessen, wie sehr ich in Gedanken versunken war.
„Ja bei mir ist alles okay. Ich bin nur ein bisschen aufgeregt wegen dem Training“, murmelte ich. Loui grinste mich an und schlug mir leicht gegen den Oberarm.
„Wegen dem Training oder wegen Justin?“, hakte sie nach. Verdammt sie hatte mich durchschaut.Das Training machte mir eigentlich keine Angst. Nur die Tatsache, dass ich Justin wiedersah und das ich bei dem Gedanken daran total lächeln musste.
„Apropos Justin, war er gestern noch in deinem Zimmer?“, fragte Loui, als sie merkte das sie auf die andere Frage keine Antwort bekam. Ich nickte stumm und hoffte, dass sie schnell das Thema wechseln würde. Ich wollte nicht über Justin reden, denn dann konnte ich nicht mehr aufhören zu Grinsen.„Was habt ihr so geredet?“, wollte sie plötzlich wissen.
„Nicht viel“, log ich. Obwohl, eigentlich war es keine Lüge, denn wir hatten nicht wirklich viel geredet, aber für mich hatte dieses kurze Gespräch eine wahnsinnige Bedeutung. Er hatte mich Shawty genannt! Rausgerutscht oder nicht, aber er hatte es gesagt! Zu mir!Ich war das glücklichste Mädchen der Welt und das nur wegen Justin Bieber. Irgendwie war ich doch bescheuert.
Als wir unten ankamen, warteten auch schon die anderen alle dort. Na toll, wir waren mal wieder die letzten. Aber wenigstens war Scooter noch nicht da, so viel das nicht so doll auf.
Wir setzten uns auf das kleine Sofa, was in der Lobby stand. Auf einmal kam ein Junge in unserem Alter zu uns.
„Hey, woher kommt ihr?“, fragte er lächelnd.
„Wir sind aus Deutschland und du?“, stellte ich als Gegenfrage.
„Ich komme aus England. Wie heißt ihr?“ Irgendwie schien er echt nett zu sein und Loui starrte ihn mit offenem Mund an. Anscheinend war es genau ihr Geschmack. „Ich bin Amélie und das ist meine beste Freundin Louisa, aber du kannst sie Loui nennen.“ Der Junge lächelte Loui an und sie wurde ein bisschen rot.
Ach Gottchen, wie süß. „Freut mich euch kennenzulernen, ich bin Brandon“, sagte er. Ich grinste ihn an und fragte: „Und du magst Justin Bieber? Oder bist du nur hier um vor Publikum zu tanzen?“ Er musste lachen und erzählte mir, dass er Justin Bieber mochte. Er hörte gerne seine Lieder und fand es überhaupt nicht peinlich, als Junge dazu zu stehen. Ich fand es super von ihm, denn viele Jungs wollten nicht zugeben, dass sie ihn mochten.Fünf Minuten später kam Scooter dann endlich in den Raum.
„Tut mir leid für die Verspätung, ich musste noch was klären“, entschuldigte er sich. Natürlich war ihm keiner böse, denn jeder konnte ja mal zu spät kommen. Wir stiegen in den großen Reisebus ein und fuhren zum Tanzstudio. Justin hatte sein privates Tanzstudio, was ich persönlich echt cool fand. Ich träumte auch immer davon, meine eigene Tanzschule zu haben und dann anderen etwas beizubringen.
