Kapitel 200

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Justins Sicht:


Ich stand wenig später auf der Bühne und mir wurden die Flügel vom Rücken entfernt. Die Fans kreischten wie verrückt, aber trotzdem konnte ich nicht lächeln. Die ganze Zeit musste ich daran denken, was heute für ein Tag gewesen wäre und zu wissen, wie sehr Amélie Mac liebte machte die ganze Sache nicht besser.

Ich startete mit 'All around the world', wenigstens war das ein Song, der mich nicht wirklich an Amélie erinnerte und wahrscheinlich war das auch der Grund, wieso ich ein oder zweimal lächeln konnte. Als nächstes sang ich 'Take you' und leider bildeten sich bei diesem Song schon Tränen in meinen Augen. Da ich noch meine Sonnenbrille aufhatte, konnte niemand sehen, dass ich weinte.

Nach dem Song atmete ich tief ein und aus und nahm die Sonnenbrille langsam und cool ab. Ich gab sie einem Tänzer der sie Backstage brachte und ging dann die Treppe rechts nach oben, um von der oberen Bühne aus 'Catching Feelings' zu singen.

Es war wirklich schön wie meine ganzen Fans mitsangen und wie sehr sie sich freuten, mich endlich live zu sehen.

Eigentlich verlief das Konzert auch relativ gut, nur bei 'Die in your arms' fing ich an zu weinen. Ich sang trotzdem weiter, aber natürlich sahen meine Beliebers die Tränen und weinten sofort mit. Ich zog mich danach schnell für den nächsten Song um und meine Mum kam besorgt zu mir.

„Alles okay?" fragte sie mich.

Ich nickte stumm und trank schnell einen Schluck Wasser, bevor ich wieder auf die Bühne ging. Ich performte 'As long as you love me', was ich wohl lieber nicht hätte tun sollen, denn bei dem Song ging bei mir gar nichts mehr. Nach der Hälfte vom Lied brach ich ab und fing an zu weinen. Ich vergeigte die Tanzschritte und hatte total den Texthänger, weshalb meine Fans für mich weitersangen.


Ich wollte es versuchen, weiterzusingen, aber die Gedanken überschlugen sich. Ich dachte an Amélie, an unsere Hochzeit, an die Trennung und brach beinahe zusammen. Schnell rannte ich hinter die Bühne, wo ich meiner Mum sofort um den Hals fiel und zusammensackte.

„Scheiße!" murmelte ich gegen ihre Schulter. Meine Mutter hatte sich zu mir auf den Boden gehockt und strich mir jetzt beruhigend über den Rücken. Ich schluchzte einfach weiter und wusste nicht mal wirklich, was mit mir los war.

Aber an diesem Tag ein Konzert zu bewältigen war beinahe unmöglich.

„Shhh es ist alles okay, Schatz. Wir brechen das Konzert ab, es ist okay!" flüsterte meine Mutter leise. Als Scooter rausgehen wollte, um dem Publikum zu sagen, dass ich nicht weitermachen konnte, hielt ich ihn zurück.

„Nein! Ich mach weiter!" wimmerte ich leise.

Meine Mutter sah mir in die Augen und schüttelte den Kopf.

„Du hast hier gerade einen Nervenzusammenbruch, du wirst nicht weitermachen! Justin du hast schon länger durchgehalten, als wir vermutet haben. Das Konzert ist fast vorbei, nur noch drei Lieder. Es ist doch nicht schlimm, wenn du jetzt aufhörst. Heute ist ein schwieriger Tag für dich, also hör auf uns und fahr zum Hotel zurück." riet meine Mutter mir.

Ich schüttelte mit dem Kopf und wollte aufstehen, aber es klappte nicht. Ich fühlte mich zu schwach. Plötzlich zweifelte ich wieder an mir selbst, ich dachte darüber nach, was Amélie dazu veranlasste, mit jemandem wie Mac zusammen zu sein?

Er sah meiner Meinung nach nicht gut aus. Er rauchte, trank ständig Alkohol und kiffte sogar. Und ich konnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass er besser im Bett war, als ich. Ja, das klang eingebildet, aber das war mir egal.

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