Kapitel 322

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Amélies Sicht:

Im ersten Moment wusste ich nicht, wo ich war, als ich aufwachte. Ich hatte keine Ahnung wie ich hierher gekommen war. Das letzte woran ich mich erinnerte war, dass ich Austin geschlagen hatte und er weggegangen war.

„Amélie? Hey... sieh mich an!", hörte ich eine besorgte Stimme murmeln. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und schaute Sean in die Augen. Er hielt meine Hand fest und sah mich mit großen Augen an.

„Gottseidank!", jetzt war es Denise, die redete. Sie stand links neben mir, zusammen mit Za.

Ich schluckte und spürte, wie trocken mein Hals war. Mir war immer noch ganz schummrig vor den Augen und ich wollte nur noch schlafen.

„Was.. was ist passiert?", fragte ich krächzend. Ich löste meine Hand von Seans, weil es sich irgendwie falsch anfühlte.

„Du bist zusammengebrochen. Ich hab dich nach Hause getragen und der Arzt hat dich durchgecheckt. Du bist unterernährt, Amélie. Seit wann hast du nichts mehr gegessen?", fragte Sean mich besorgt.

Ich zuckte leicht mit den Schultern und schaute Za und Denise an.

„Ich möchte etwas trinken."

Za nickte lächelnd und beugte sich zu mir runter, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben.

„Ich hol dir etwas."

Ich bedankte mich leise bei ihm und starrte Denise an. Auch sie schaute mich besorgt an und strich sich die ganze Zeit über den Bauch, als wolle sie ihr Baby beruhigen.

„Du hast uns einen Schrecken eingejagt, Süße."

Ich entschuldigte mich und schloss die Augen wieder für einen kurzen Moment.

„Wieso hast du uns nicht gesagt, dass du nichts mehr isst?", wollte Sean neugierig wissen. Er klang außerdem ein bisschen wütend und aufgebracht.

„Was hätte das geändert?", murmelte ich fragend. Denise stand auf und schaute auf ihre Armbanduhr. „Ich leg mich ins Gästezimmer schlafen, okay? Es ist spät und so viel Stress ist nicht gut für mich."

Ich nickte und schaute wieder zu Sean, mit dem ich nun alleine war. Er nahm meine Hand in seine und starrte mir in die Augen.

„Das hätte viel geändert, Amélie! Du wärst nicht plötzlich zusammengebrochen!", meckerte er.

In dem Moment kam Za rein und gab mir ein Glas Wasser in die Hand. Ich schaute zu Sean und atmete tief ein und aus. „Kannst du Za und mich alleine lassen?"

Seufzend stand er ohne ein Wort zu sagen auf und ging aus meinem Zimmer, sodass ich mit Za alleine war. Er setzte sich an meine Bettkante und sah mir dabei zu, wie ich einen Schluck trank.

„Wieso hast du die ganzen Tage lang nichts gegessen?", fragte er mich mit ruhiger Stimme.

„Keine Ahnung, ich konnte es nicht. Ich muss einfach die ganze Zeit an Justin denken, wie er leidet und... man Za ich vermisse ihn!", schluchzte ich verzweifelt.

„Wir vermissen ihn alle und denken an ihn, aber er will bestimmt nicht, dass du wegen ihm aufhörst zu essen. Ryan ist in der Küche und kocht dir was."

Ich nickte stumm und nahm noch einen Schluck von dem Wasser, das mir wirklich gut tat.

Ich fühlte mich wieder ein bisschen frischer und lebendiger. Mein Hals tat weniger weh und mein Magen knurrte nicht mehr so heftig.

Durch Justins Einweisung hatte ich wirklich vergessen zu leben. Ich hatte nur noch an ihn gedacht und mein Leben dabei völlig vernachlässigt. Essen war für mich nur noch nebensächlich gewesen. Doch jetzt merkte ich erst, wie idiotisch das Ganze war. Justin würde verdammt sauer sein, wenn er erfahren würde, dass ich wegen ihm nichts mehr zu mir nahm.

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