Kapitel 13

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Amélie's Sicht:

Nach dem Soundcheck gingen wir zu dem Tourbus. Ich war mit Brandon, Loui und den anderen Tänzern in einem, während Justin und Selena in einem anderen waren. Ich war sehr froh darüber, denn so musste ich ihr geturtel nicht ertragen. Leider musste ich dafür aber Loui und Brandon ertragen, die keine Sekunde getrennt waren. Sie klebten immer zusammen, egal wo und wann. Ich freute mich ja für die Beiden, aber es war schmerzhaft ihnen beim Knutschen zuzusehen, denn jedes Mal erinnerte ich mich an die schönen Momente mit Justin.

Mein Herz zog sich immer zusammen, wenn ich daran danke. Ich wünschte mir so sehr, die Erinnerungen aus meinem Kopf zu löschen, aber leider ging das nicht.

Sie würden mich mein ganzes Leben lang verfolgen und immer in meinem Kopf fest stecken.

„Wie geht es dir?" fragte Denise, als ich mit ihr telefonierte. Wir hatten in den letzten drei Tagen nicht miteinander geredet und somit konnte ich ihr auch nichts von der Sache mit Justin erzählen.
„Mir geht es nicht gut, aber ich kann darüber jetzt nicht reden, hier sind zu viele Leute." erklärte ich ihr. Wenn ich jetzt das mit Justin erzählen würde, dann wüssten es alle Tänzer und das wollte ich auf keinen Fall, von daher musste Denise warten bis ich irgendwann mal alleine war.

„Heute ist Justin's erste Show, hast du Angst?" fragte Denise mich. „Ja ich hab Angst" murmelte ich. Angst hatte ich wirklich, aber nicht vor den Zuschauern, sondern davor mit Justin zu tanzen. Ich wusste nicht, wie ich auf seine Berührungen reagieren sollte, immerhin hatten wir seit Tagen nicht mehr miteinander gesprochen und dann sollte ich plötzlich mit ihm tanzen? Schrecklich.

„Ich muss mich jetzt umziehen." sagte ich zu Denise. Wir verabschiedeten uns und ich packte mein Handy in meine Handtasche, die auf dem Bett lag.
Wir gingen zurück in die Halle und zogen uns in den Umkleiden um. Jetzt hatten Loui und ich mal wieder Zeit zu sprechen, da Brandon logischerweise in einer anderen Umkleide war.
„Ich bin so aufgeregt." sagte Loui grinsend. „Ja, ich auch." murmele ich immer noch mit trauriger und besorgter Stimme.

Loui flüsterte mir ein: 'Du schaffst das' ins Ohr und verschwand dann aus der Umkleide.
Ich ließ mir extra viel Zeit beim Umziehen, damit ich nochmal über alle Schritte und so nachdenken konnte.

Als ich irgendwann fertig war, verschwand auch ich aus der Umkleide. Wir hatten alle eine weiße Hotpans und ein lila Oberteil an. Ja, der Herr Bieber liebte lila.

Ich ging zu den anderen Tänzern. Justin saß mit Selena auf der Couch und übte nochmal ihren - unseren - Song. Es tat mir in der Seele weh, die beiden zusammen singen zu hören.

Ich spürte die Liebe und die Gefühle der Beiden, während sie den Song sangen und ich musste mich wirklich zusammenreißen, nicht zu weinen. Als Justin mich sah, hörte er sofort auf zu singen. „Okay, das reicht mit üben. Wir schaffen das schon." sagte er zu Selena. Er hatte es bestimmt absichtlich gemacht, damit ich nicht wieder anfing zu weinen.

Wenigstens dachte er ein bisschen mit. „Justin, Amélie ihr beide übt gleich nochmal zusammen eure Stelle." sagte Scooter. Genervt schaute ich Justin an, der immer noch diesen schuldigen Blick im Gesicht hatte. Plötzlich kam eine etwas ältere Frau rein und stürmte auf Justin zu. Oh, es war Pattie. „Mein Sohn! Ich bin auch endlich wieder da!" sagte sie überglücklich. Justin strahlte über das ganze Gesicht, als er seine Mutter umarmte. Justin stellte ihr die ganzen Tänzer vor. Als letztes war ich an der Reihe. „Mum, das ist Amélie." sagte er. Meinen Namen aus seinem Mund zu hören, war ein schönes Gefühl, aber leider auch das schlimmste. „Ach du hast mit Justin zusammen den Song für Selena und Justin geschrieben, davon hat er mir erzählt!" sagte sie lächeln. Ich nickte stumm und sah mit enttäuschtem Blick zu Justin.
Es war unser Song, nicht der von Selena und ihm. Ich wollte den Song mit ihm zusammen singen, er hat uns immer miteinander verbunden.
Wenn ich den Song mit ihm sang, fühlte ich mich lebendig.

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