Kapitel 46

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Justin's Sicht:

Ich war so wütend.

Ryan hatte Amélie geküsst und ihr hatte es offensichtlich gefallen, denn sie hatte sich keineswegs gewehrt. Wie konnte sie mir so etwas antun und vor allem, wie konnte mein bester Freund die Liebe meines Lebens küssen? Er wusste, wie viel Amélie mir bedeutete und jetzt hatte er es einfach so zerstört.

Ich wollte die Beziehung mit Amélie nicht aufgeben, aber ich konnte jetzt auch nicht so tun, als wäre nichts passiert, deshalb musste ich Amélie einfach ignorieren. Anders konnte ich es nicht verkraften.

Nach einer Stunde klopfte es plötzlich an meiner Tür. „NEIN!" schrie ich wütend. Es war bestimmt Amélie, die mal wieder mit mir reden wollte.

„Ich bin's, Caitlin. Mach die Tür auf." murmelte meine beste Freundin. Genervt öffnete ich die Tür und ließ sie rein. Ich setzte mich sofort wieder auf das Bett und starrte ins Leere.
„Wieso ignorierst du Amélie? Sie ist völlig fertig und weint total. Sie denkt, es ist vorbei." erklärte Caitlin mir. War es vielleicht wirklich vorbei zwischen uns? Hatte ich indirekt einen Schlussstrich unter unsere Beziehung gezogen?

„Es ist nicht vorbei." murmelte ich schließlich. Es bildeten sich noch mehr Tränen in meinen Augen, weil ich mich einfach so verarscht fühlte.


„Dann sag ihr das und sprech dich mit ihr aus!" verlangte Caitlin von mir. Ich sah sie an und schüttelte den Kopf. Ich konnte nicht mit Amélie reden, weil ich zu sehr Angst hatte, dass wir uns dadurch noch mehr stritten und es wirklich vorbei war.

„Verdammt Justin! Sie hat Ryan nicht geküsst! ER hat SIE geküsst. Sie wollte das doch gar nicht! Bist du wirklich so naiv und denkst, dass sie jemand anderen küssen würde? Rede mit ihr!" sagte Caitlin noch einmal.

Ja, ich war naiv. Ich wollte einfach nicht mit ihr reden. Ich konnte es nicht. Aus dem Grund schüttelte ich wieder den Kopf.

„Du bist mein bester Freund, aber jetzt gerade brauchst du bei mir nicht mehr anzukommen." murmelte Caitlin wütend.
Sie stand auf, verschwand aus dem Zimmer und ließ mich weinend zurück. Vielleicht sollte ich wirklich mit Amélie reden, immerhin war sie meine große Liebe, aber ich konnte es nicht. Erstmal musste ich eine Nacht über alles schlafen, um nachzudenken.

Nach einer weiteren Stunde nahm ich schließlich die Decke und ging runter ins Wohnzimmer. Amélie saß weinend auf der Couch und hatte Chio auf dem Schoß, während Caitlin neben ihr saß und sie tröstete.

Meine Mutter, Scooter und meine Großeltern waren wohl schon im Bett, denn es war relativ spät.

Als Amélie mich mit der Decke im Arm sah, wirkte sie noch verzweifelter. Es tat mir in der Seele weh, sie weinen zu sehen. Vor allem, wenn sie wegen mir weinte.

Nach kurzen Zögern ging ich zur Couch und legte die Decke neben Amélie. Ich verschwand im Badezimmer und machte mich fertig. Dabei musste ich mich echt konzentrieren, nicht noch mehr zu weinen. Ich zog mich bis auf die Boxershorts aus und sah in den Spiegel. Ich erkannte mich nicht wieder. Vor ein paar Stunden war ich die ganze Zeit am Lächeln und jetzt weinte ich. So schnell konnte die perfekte Welt zerstört werden und das nur, weil ich zu feige war um mit Amélie zu reden.

Unsicher ging ich, nur in Boxershorts, zurück ins Wohnzimmer, wo Caitlin und Amélie immer noch mit Chio saßen. Amélie sah mich mit großen Augen an. Sie waren gerötet und ein bisschen geschwollen, aber das war auch kein Wunder, wenn sie weinte.

Ich hockte mich hin und klatschte mit den Händen, sodass Chio zu mir gesprungen kam. Lächelnd streichelte ich ihn ein bisschen, wodurch ich Amélie auch zum Lächeln brachte.

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