Kapitel 75

2.5K 100 1
                                    

Amélie's Sicht:

Justin fuhr mich zum Flughafen. Er war der einzige, der mich heute verabschieden würde, denn Scooter musste noch so viel planen und Pattie blieb selbstverständlich bei ihm.
Am Flughafen packte Justin meinen Koffer aus und stellte ihn neben das Auto.
„Der Privatjet ist schon da." flüsterte er leise. Es fiel ihm schwer so stark zu bleiben. Ich sah ihm an, dass er am liebsten weinen wollte.
Zitternd legte ich meine Hände in seinen Nacken und kraulte ihn leicht. „Sechs Wochen ohne dich.." flüsterte ich traurig. Es war eine verdammt lange Zeit. Wir hatten die zwei Wochen schon kaum überlebt, wie sollten wir dann sechs Wochen schaffen?
„Wir schaffen das... irgendwie." murmelte Justin bedrückt.
Ihm lief eine Träne über die Wange, die ich ihm sofort wegwischte. „Wir werden es schaffen." antwortete ich überzeugt. Ich war mir zwar überhaupt nicht sicher, ob wir der Fernbeziehung stand hielten, aber wir mussten es versuchen.
Justin legte seine Hände an meine Hüfte und zog mich enger an sich ran. „Ich versuche es dich in den sechs Wochen besuchen zu kommen. Und wenn es nur für zwei Stunden ist. Scooter wird die Termine schon irgendwie so legen können, das ich zwischendurch nach Deutschland fliegen kann." sagte Justin mit einem gezwungenen Lächeln.
„Du hast so schon kaum Schlaf. Wenn du zwischendurch noch zu mir fliegst, wirst du noch erschöpfter sein. Justin deine Gesundheit geht vor." antwortete ich, auch wenn es mir schwer fiel. Aber seine Gesundheit war mir nunmal wichtiger. Ich wollte nicht, dass er wegen mir total erschöpft war.

„Das ist mir egal. Ich kann im Flugzeug schlafen. Ich würde um die ganze Welt reisen, nur um dich eine Sekunde lang zu sehen." murmelte Justin verliebt.
Ich lächelte und küsste ihn sanft. „Du bist unglaublich." flüsterte ich glücklich. Justin zog mich noch dichter an sich ran, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passte.
„Aber nicht so unglaublich wie du." antwortete Justin grinsend.
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und umarmte ihn. Wir wollten uns gar nicht mehr aus der Umarmung lösen, aber irgendwann musste ich schließlich doch nach Hause.
Wir sahen uns in die Augen und ich versuchte so stark wie möglich zu bleiben, aber das war kaum möglich, weil Justin's Blick traurig und leer war.
Trotzdem hatte ich mir vorgenommen, nicht zu weinen.
„Ich liebe dich." flüsterte ich leise. Justin lief noch eine Träne über die Wange. Es machte mich so fertig, ihn so traurig zu sehen.
„Ich liebe dich auch. So sehr, dass es weh tut." murmelte Justin als Antwort.
Ich umarmte ihn noch einmal und legte danach meine Lippen auf seine. Mit geschlossenen Augen küssten wir uns so zärtlich wie möglich. Es war absolut keine Leidenschaft in dem Kuss, sondern nur Liebe.
Er machte mich so unbeschreiblich glücklich.
Als wir uns voneinander lösten, ging ich schweren Herzens mit meinem Gepäck zum Flugzeug. Plötzlich rannte Justin mir hinterher und küsste mich noch einmal. „Ich liebe dich!" sagte er so laut, dass es wahrscheinlich der ganze Flughafen hörte. Ich grinste glücklich und flüsterte: „Ich liebe dich auch."


Dann verschwand ich im Flugzeug und setzte mich sofort an ein Fenster, sodass ich rausgucken konnte. Justin stand ganz alleine auf dem Platz und starrte mich traurig an. Er hatte die Hände in den Hosentaschen und über sein Gesicht lief eine Träne nach der anderen. Er nahm eine Hand aus der Hosentasche und warf mir einen Luftkuss zu.
Ich lächelte und würde am liebsten sofort wieder aus dem Flugzeug rennen und ihn in die Arme schließen, aber leider musste ich fliegen.
Bevor wir starteten, schrieb ich meiner Mutter schnell eine SMS: 'Sitze jetzt im Flieger.'
Danach sah ich wieder aus dem Fenster und starrte Justin an, der total fertig aussah. Er zwang sich zu einem Lächeln, aber ich wusste, dass es ihm schlecht ging. Mir ging es auch nicht besser, aber aus irgendeinem Grund konnte ich meine Tränen unterdrücken.
Erst als das Flugzeug abhob, fing ich an zu weinen. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und schluchzte einfach los, weil ich ihn jetzt schon so sehr vermisste.
Plötzlich kam die Stewardess zu mir. „Möchtest du irgendwas haben?" fragte sie freundlich. Wir kannten uns schon von den vergangenen Flügen. Es war ja schließlich ein Privatjet von Justin.
Ich schüttelte den Kopf und sie sah die Tränen in meinen Augen. „Ist alles in Ordnung mit dir?" fragte sie besorgt.
„Ja.. es ist nur... ich vermisse ihn." murmelte ich ehrlich.
„Das ist wahre Liebe. Ihr seit gerade mal fünf Minuten voneinander getrennt und schon vermisst ihr euch." sagte sie lächelnd.
Ich musste auch ein bisschen lächeln, weil es stimmte. Das zwischen uns war wahre Liebe. Es war wirklich schwer mit Justin zusammen sein, immerhin hatte man mit ihm selten Ruhe. Man konnte nicht einfach normal durch die Straßen schlendern, denn er wurde die meiste Zeit erkannt. Man durfte keinen Fehler machen, denn dann würde es sofort in den Nachrichten stehen.

Life is like a dance.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt