Kapitel 264

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AméliesSicht:

Am nächsten Tag ging es gegen Mittag los. Ich hattegestern Abend noch zusammen mit Denise Koffer gepackt, wobei DeniseSachen von mir mit einpacken musste, da sie darauf eingestellt wareine Woche in LA zu verbringen und nicht eine Woche in Aspen.
Aberdas war absolut kein Problem, da wir die gleiche Größe hatten undmein Kleiderschrank war sowieso überdimensional groß, dass es nichtmal auffiel, wenn einige Sachen fehlten.
Anschließend suchte ichmir ein schönes Outfit für den Flug aus, wobei ich mich für einelange Jeans und ein Top entschied. Outfit:()
Bevor wir in Aspen landeten, konnte ich dann einen Pulloverdarüberziehen, den ich in mein Handgepäck stopfte.
Wir hattengestern abgemacht, dass wir uns am Flughafen trafen und als Deniseund ich dort ankamen, warteten bereits Justin, Khalil und Lilza vordem Privatjet. Sie rauchten alle drei, doch als Justin mich sahschmiss er die Zigarette achtlos auf den Boden, trat kurz drauf undkam dann zu mir, um mich in eine feste Umarmung zu schließen.
Justin trug eine schwarze Jeans und einen schwarzen Pullover, mitweißem Aufdruck. Außerdem trug er eine schwarze Cap, die er wieimmer falsch rum trug und eine Sonnenbrille, die seine Augenverdeckte.
Als er sich von mir löste, lächelte er glücklich.
„Ich freu mich so, dass du mitkommst." flüsterte er leise.Dann begrüßte er Denise mit einer Umarmung und zusammen gingen wirzu den anderen Beiden. Justin war auch noch ein Gentleman und zogunsere Koffer zum Privatjet, wo sie von einem Bodyguard reingetragenwurden.

„Hey Amélie!" sagte Za freundlich. Dann wandteer seinen Blick zu Denise, die er noch nicht kannte. Auch Khalilhatte sie noch nie gesehen.
„Ich bin Xavier." er streckteDenise die Hand aus und sie ergriff sie zögernd.
„Denise."murmelte sie kurz angebunden. Khalil musterte Denise und mich vonoben bis unten und grinste schelmisch.
„Zwei heiße Mädels mitihm Urlaub. Das wird Spaß machen!"
Ich schüttelteverständnislos den Kopf und sah Justin genervt an. Hatte er nichtversprochen, dass Khalil seine dummen Sprüche lassen würde? Justinschaute schuldbewusst auf den Boden und leckte sich über die Lippen.
Da ich nicht länger bei seinen Freunden stehen wollte, ging ichzu Justin der mit seinem Bodyguard sprach.
„Wann kommen Ryanund Selena?" fragte ich ihn neugierig. Ein bisschen Angst vorSelena hatte ich schon, immerhin hasste sie mich seit der Sache mitMac. Und wie Ryan auf mich reagieren würde, wusste ich auch nicht.
„Die müssten jeden Moment kommen." antwortete Justinlächelnd. Er drehte sich zu mir und nahm seine Sonnenbrille ab,damit ich endlich in seine wunderschönen Augen gucken konnte.
„Ichfreu mich wirklich, dass du mitkommst und den Beiden eine Chancegeben willst." hauchte er mit sanfter Stimme. Denise starrte unsbeide grinsend an und ich wusste genau, was sie dachte.
„Wollenkann man das nicht nennen, Justin. Ich tue es nur um dir einenGefallen zu tun."
Justin hauchte mir einen Kuss auf die Wangeund starrte mir anschließend erneut in die Augen. Mein Herz hämmertewie verrückt gegen meine Brust und ich hoffte, dass Justin meinenHerzschlag nicht hörte.

Auf einmal wurden Justins Augengrößer und er starrte an mir vorbei.
„Ryan!" schrie eraufgeregt, bevor er zu ihm rannte und ihn in die Arme schloss. DieFreundschaft der Beiden war immer noch das schönste auf der Welt.Sie kannten sich seit der Kindheit und bei Ryan wusste man, dass erJustin nicht nur wegen dem Geld ausnutzte.
Die Beiden konntekeiner trennen und ich musste wie ein Honigkuchenpferd grinsen, alsJustin und er sich umarmten.
Selena umarmte er anschließendauch und dann schlenderten sie zu uns, wobei Ryan und Selena totalverliebt Händchen hielten.
Selena begrüßte Lilza und Khalilmit einem abfälligem Nicken und kam dann zu Denise und mir.Offensichtlich mochte sie Justins Freunde auch nicht. Anders alsRyan, der beide mit einem Handschlag begrüßte.
Die Jungsbildeten einen Kreis und unterhielten sich, während ich anfing zuzittern, weil Selena sich zu uns stellte.
„Hey ihr zwei, langenicht gesehen!" sagte Selena freundlich. Denise hatte sie dasletzte Mal an meinem 19. Geburtstag gesehen, als Justin und ich unsverlobt hatten. Doch seitdem war viel passiert und die letzteBegegnung von Selena und mir war nicht wirklich positiv bei uns inErinnerung.
„Hey Selena." murmelte ich leise. Sie zog dieAugenbrauen nach oben und grinste.
„Komm her!" sie umarmtemich plötzlich und ich runzelte verwirrt die Stirn. Damit hatte ichjetzt überhaupt nicht gerechnet.
Natürlich erwiderte ich dieUmarmung und freute mich darüber, dass sie mich nicht hasste.
Alswir uns voneinander lösten, stand Ryan auch noch bei uns. Er umarmteDenise und mich ebenfalls und drückte Selena einen Kuss auf dieWange, während ich Justin und seine Jungs dabei beobachtete, wie siein den Privatjet einstiegen.

„Bist du gar nicht sauer aufmich?" fragte ich Selena schockiert, als auch Ryan und Denise imPrivatjet verschwunden waren. Selena sah mich mit hochgezogenenAugenbrauen an und seufzte.
„Was du getan hast war scheiße,aber Justin hat dir verziehen, also kann auch ich verzeihen! Erbraucht dich, denn du bist vermutlich die Einzige, die ihn wieder zurVernunft bringen kann!" sagte Selena leise.
Plötzlich streckteJustin seinen Kopf aus dem Jet raus.
„Kommt ihr zwei?" fragteer mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Ich sah ihn lächelnd anund spürte die Schmetterlinge in meinem Bauch verrückt spielen. Wirnickten beide und stiegen ebenfalls ein. Ich setzte mich nebenJustin, da er mir extra einen Platz neben sich freigehalten hatte unduns gegenüber saßen Lilza und Khalil. Selena und Denise saßenneben uns an den anderen Plätzen und unterhielten sich schonfleißig.
„Es bedeutet mir wirklich viel, dass du mitkommst."hauchte Justin mir plötzlich ins Ohr. Ich bekam eine Gänsehaut amganzen Körper und schluckte nervös. Schüchtern sah ich ihn an undnickte lächelnd.
Ich hoffte einfach nur, dass der Flug schnellverging.

Justins Sicht:

Als ich neben Amélie saßund sie von der Seite anschaute, spielten meine Gefühle totalverrückt. Mein Herz schlug viel schneller als sonst und ich hatteAngst, dass sie den rasanten Herzschlag mitbekam. Außerdem kribbeltemein Bauch wie verrückt und ich würde sie am liebsten die ganzeZeit küssen.
Als ich mein Handy aus der Hosentasche holenwollte, um Musik anzumachen, fiel mir ein, dass ich heute morgenvergessen hatte eine Kapsel zu schlucken.
Ich stand vom Sitz aufund ging auf Toilette, denn ich konnte die schlecht vor den anderennehmen, wenn doch keiner davon wusste.
Ich schluckte eine Kapselund seufzte leise. Wenn ich Amélie doch nur erzählen könnte, wasmit mir los war. Aber sie würde verlangen, dass ich mir Hilfe suchteund das wollte ich nicht. Ich brauchte keine Hilfe, ich war starkgenug um es alleine unter Kontrolle zu halten.
Mit gesenktemKopf ging ich wieder zu Amélie zurück und Khalil war gerade dabeieinen Joint zu rauchen. Normalerweise durfte man auf Flügen nichtrauchen, aber in meinem Privatjet war es mir relativ egal, was ertat.
Er hauchte den Rauch raus und hielt den Joint Amélie hin,die ihn mit genervtem Blick ansah.
„Komm schon.. du warst malmit 'nem Kiffer zusammen, also kannst du mir nicht vorspielen, dassdu noch nie unartig warst."
Ich wusste, dass er von Macredete, doch ich verdrängte den Gedanken schnell, dass Amélie michmit so einem Idioten betrogen hatte.
Doch leider schmerzte derGedanke immer noch. Ich blickte traurig zu Amélie, doch schauteanschließend aus dem Fenster, als sie meinen Blick erwiderte.
„Ja,ich hab einmal gekifft, aber ich tu' es nie wieder, weil's abartigist und noch dazu ungesund." keifte sie schließlich. Ich schauteKhalil an, der lachend eine Augenbraue hochzog und mich dann ansah.
„Du bist nicht so 'n Weichei wie sie, stimmt's?" fragte ermich grinsend, während er mir den Joint hinhielt.

Améliesah mich eindringlich an und ihr Blick wollte mir sagen, dass ich denJoint nicht nehmen sollte. Und trotzdem nahm ich ihn Khalil ab undzog einmal kräftig dran, bevor ich ihn wieder Khalil reichte.
Amélie schnaufte und verdrehte die Augen. Den Rest des Flugesredete sie nicht mehr mit mir. Und auch mit sonst niemandem, bis wirAspen erreicht hatten.
Wir machten uns sofort auf den Weg zuunserer Holzhütte - die natürlich für sechs Personenausgestattet war - und teilten die Zimmer zu.
Die Mädelswürden auf ein Dreierzimmer gehen und ich ging mit Ryan auf einZimmer. Khalil und Za bekamen das Zimmer neben uns. Natürlichwünschte ich mir irgendwie, dass Amélie bei mir im Zimmer schlafenwürde, aber das konnte ich Ryan gegenüber nicht erwähnen und schongar nicht konnte ich Amélie darum bitten, mit mir in einem Zimmer zuschlafen.
Als ich meinen Koffer neben meinem Bett abgestellthatte, setzte ich mich seufzend auf die weiche Matratze und ließmich nach hinten fallen. Starr blickte ich an die Decke und atmetetief ein und aus.
„Ey, Bro.. ist alles okay?" fragte Ryanmich plötzlich. Er setzte sich an die Bettkante und sah zu mirherunter.
Ich schaute zu ihm und erkannte seinen besorgten Blick.Mich wunderte es, wieso er mich noch nicht auf das Kiffenangesprochen hatte oder generell darauf, dass ich rauchte.
„Ja,ja.. alles okay." murmelte ich leise.
Ryan leckte sich überdie Lippen und sah mich mit gerunzelter Stirn an.
„Willst dumir erzählen, wieso du rauchst und offenbar auch kiffst? Ich habdich ewig nicht gesehen und ich dachte eigentlich du hättest kurznach der Trennung von Amélie damit aufgehört."

Ichsetzte mich aufrecht hin und fuhr mit beiden Händen durch meineHaare, nachdem ich meine Cap auf den Boden geschmissen hatte.
„MitAmélie hat das nichts zutun... ich hab damals ja auch aufgehört...Ich hab angefangen zu rauchen, weil Amélie es nicht gut fand, dassich kiffe und na ja... jetzt bin ich Nikotinabhängig. Mir ist diesesganze Starleben in den letzten Wochen einfach über den Kopfgewachsen. Ich bin froh mal eine Woche Urlaub zu machen, ohne Papz."sagte ich ehrlich.
Ryan strich mir über die Schulter und sah mireindringlich in die Augen.
„Ey, Mann.. genieße den Urlaub hierund vor allem hol dir Amélie zurück. Du liebst sie immer noch,Alter! Und sie wird dir gut tun, dass weißt du... aber mit deinemVerhalten wirst du sie nicht zurückbekommen." flüsterte Ryanleise.
Ich schloss die Augen und dachte über seine Worte nach.Nervös biss ich mir auf der Unterlippe rum. Ja, vielleicht liebteich Amélie noch, aber mehr als Freundschaft würde das zwischen unsnicht werden. Dazu war zu viel zwischen uns passiert.
„Ich willdas nicht nochmal durchmachen, Ryan... ich will nicht nochmal eineBeziehung mit ihr führen, um dann verletzt zu werden. Ich hab solangsam gelernt damit klarzukommen, dass wir nur Freunde sind undauch, wenn... wenn ich sie liebe... es wird nie mehr als Freundschaftsein. Ich kann das einfach nicht nochmal." erklärte ich Ryan mitleiser Stimme.
Ryan nickte verständnisvoll und stand auf umseinen Koffer aufzumachen und ein paar Sachen in den Kleiderschrankzu räumen, der mit im Zimmer stand.

„Weißt du, Bro... dasProblem ist nur, dass es nur einmal auf der Welt die Eine gibt. DieEine, über die man niemals hinweg kommt und Amélie ist bei dir dieEine, da bin ich mir ziemlich sicher. Ich weiß, dass du in Madisonverliebt warst und das bestreite ich auch gar nicht, dass man sichnicht neu verlieben kann. Aber trotzdem findet man nur einmal imLeben, die Eine und egal mit wem man zusammen ist, man empfindet nieso starke Gefühle wie man es bei seiner großen Liebe getan hat.Solange du mit einer Freundschaft klarkommst, ist ja alles gut...aber ich denke trotzdem, du solltest Amélie nicht gehen lassen. Ichglaube, dass nur eine Freundschaft zwischen euch, dich früher oderspäter fertig machen wird."
Ich seufzte, als ich diese Wortehörte und war schon wieder den Tränen nah. Für Madison hatte ichniemals so starke Gefühle empfunden, wie für Amélie. Auch siehatte ich ständig mit Amélie verglichen und vielleicht hatte Ryanrecht und Amélie war die Eine für mich.
Aber trotzdem konnteich das, was war nicht vergessen. Ich wollte mich nicht nochmal aufAmélie einlassen, weil ich wusste, dass ich früher oder späterverletzt wurde und eine weitere Trennung von ihr würde michumbringen.
Ich war sowieso schon nur ein Wrack und wenn nochmaljemand so mit meinem Herzen spielte, dann wäre ich noch viel mehrals ein Wrack.
Dann wäre ich nichts mehr.
Auf einmalklopfte es bei uns an der Tür und Khalil und Lilza schauten hinein.
„Ey Bizzle, kommst du zu uns ins Zimmer?" fragte Khalilgrinsend. Er hielt ein Tütchen mit Gras in der Hand und schmunzelte.Unsicher sah ich Ryan an, der nicht wirklich begeistert aussah.
Miteinem stummen Nicken stand ich vom Bett auf und ging mit Khalil undZa ins Nebenzimmer.

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