Kapitel 84

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Amélies Sicht:

Justin und ich kuschelten noch ein bisschen, bis wir von unserem Hund gestört wurden. Er kam bellend in den Raum reingerannt und sprang sofort auf das Bett. Keine zwei Sekunden später schleckte er Justin das Gesicht ab.
„Ihhhh Chio!" keuchte Justin lachend. Chio sah ihn hechelnd an und dabei wedelte er mit seinem Schwanz.
„Er hat dich vermisst." flüsterte ich Justin ins Ohr. Justin verdrehte die Augen und gab Chio einen Kuss auf die Schnauze. „Ich hab dich auch vermisst!" sagte er lächelnd.
„Chio runter!" sagte ich schließlich. Ich mochte es nicht, wenn Chio auf dem Bett saß. Ein Hund gehörte nicht auf das Bett.
Unser Hund sprang vom Bett runter und legte sich daneben auf den Teppich. Justin ging kurz ins Bad und wusch sich das Gesicht. Als er wiederkam, hatte ich mir eine Jogginghose angezogen. Obenrum trug ich trotzdem nur einen BH.
Justin kroch wieder zu mir ins Bett und schlang seine Arme um mich. „Ich will dich am liebsten nie wieder los lassen." flüsterte er mir ins Ohr. Bei seiner gefühlvollen Stimme bekam ich wirklich eine Gänsehaut. Dieser Typ brachte mich um den Verstand und das wusste er ganz genau.
„Muss du aber." antwortete ich traurig.
Justin seufzte unzufrieden in mein Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
„Kannst du mir etwas versprechen?" fragte Justin plötzlich mit sanfter Stimme. Ich sah ihm in die Augen und zog eine Augenbraue hoch. „Klar, was denn?" wollte ich neugierig wissen.
Justin strich mit seiner Hand über meine Wange und näherte sich meinem Gesicht. „Versprich mir, dass wir irgendwann eine Familie gründen. Du und ich." hauchte Justin glücklich gegen meine Lippen.
Es bildete sich sofort ein Lächeln auf meinen Lippen, als ich daran dachte, wie Justin und ich eine Familie gründeten. Ich konnte mir nichts besseres vorstellen, als mit ihm Kinder zu bekommen. Mein Wunsch war es immer zwei Kinder zu haben. Am liebsten ein Jungen und ein Mädchen.
„Ich verspreche es." flüsterte ich verliebt.

Justin küsste mich zärtlich und löste immer noch diese Gefühle aus, die ich seit 8 Monaten verspürte. Herzklopfen, Schmetterlinge im Bauch, Wärme... In seiner Nähe konnte ich nicht klar denken. Ich schaltete alles um mich herum aus und genoss nur noch den Moment mit ihm.
Sein Kuss war so zärtlich wie möglich. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und kraulte ihn leicht, was ihn zum grummeln brachte. Ich lächelte in den Kuss hinein und stupste mit meiner Zunge gegen seine.
Plötzlich räusperte sich wieder jemand. Genervt löste ich mich von Justin, um meinen Vater anzusehen. „Es gibt Essen, kommt ihr?" fragte er freundlich. „Ja gleich!" sagte ich als Antwort. Mein Vater nickte und verschwand wieder aus dem Zimmer. Ich beugte mich über Justin und küsste ihn wieder, allerdings diesmal ein bisschen leidenschaftlicher.
„Wir sollen runter gehen!" sagte Justin angestrengt. Es fiel ihm offenbar schwer, zu sprechen, wenn ich auf ihm saß.
„Meine Eltern können warten." hauchte ich gegen seine Lippen, bevor ich ihn erneut küsste. Justin legte seine Hände an meine Hüfte und erwiderte den Kuss. Von draußen hörten wir meine Eltern rufen. „Kommt jetzt runter!"
Genervt stand ich auf und wartete darauf, dass Justin endlich mal aus dem Bett kam.
„Ich liebe dein Bett. Es ist so schön bequem." flüsterte Justin mir ins Ohr.
Ich verdrehte nur nochmal die Augen und zog mir ein T-Shirt über. Natürlich war dieses Shirt von meinem unglaublich, gut riechendem Freund, der mich schelmisch angrinste.
„Zieh doch deine eigenen Sachen an!" neckte er mich grinsend.
Ich schüttelte stürmisch den Kopf, nahm seine Hand in meine und zog ihn an mich ran. „Du riechst aber so gut, mein Schatz." flüsterte ich lächelnd, bevor ich meine Lippen auf seine legte.

„Ich liebe dich Shawty." flüsterte Justin nach dem Kuss.
„Ich dich auch." antwortete ich glücklich. Nach einem weiteren Kuss, gingen Justin und ich endlich Händchen haltend runter, wo meine Eltern uns mit einem Grinsen begrüßten.
„Kommt, das Essen wird kalt." murmelte meine Mutter.
Wir setzten uns nebeneinander an den Tisch und füllten uns etwas vom Essen auf. Es gab Steak, mit ein bisschen Gemüse und Pommes. Komische Kombination, aber Justin freute sich wie ein kleines Kind darüber. Er haute mächtig rein, was ich ihm echt nicht übel nahm. Im Krankenhaus gab es nur ekligen Fraß. Für einen Superstar war das wirklich der Untergang, so schlechtes Essen zu bekommen.
„Das schmeckt sehr lecker!" sagte Justin mit vollem Mund. Die Manieren hatte er wohl auch verlernt, aber meine Eltern lachten nur. Ich fühlte mich jetzt schon, als wenn Justin richtig zu unserer Familie gehörte. Meine Eltern hatten ihn richtig ins Herz geschlossen. Aber eigentlich konnte man Justin auch nur lieben.
Nach dem Essen halfen wir meinen Eltern noch beim Abräumen, danach zogen wir uns an und gingen mit Chio spazieren.
Endlich konnte ich Justin dabei wieder an der Hand halten. Es war viel schöner, als alleine mit Chio spazieren zu gehen. „Morgen musst du wieder zur Schule..." murmelte Justin traurig.
Ich nickte.
„Leider..." flüsterte ich genervt. Ich wollte nicht mehr zur Schule, aber ich musste zumindest die 11. Klasse noch zu Ende machen. Miranda und Marc wollten mich bestimmt wieder fertig machen.
„Hey Kopf hoch Süße. Wenn sie dir irgendwas antun, ruf mich an. Ich bin schneller da, als du denkst." hauchte Justin mir ins Ohr, während er mir einen Kuss auf die Wange gab.
Ich spürte, wie ich rot wurde. Wieso passierte das ständig in seiner Nähe? Ich hasste es, rot zu werden.

„Ich schaffe das schon." murmelte ich lächelnd. Mein Lächeln war nicht echt, aber das musste Justin ja nicht wissen. Ich würde den dummen Kommentaren einfach aus dem Weg gehen. Was anderes blieb mir auch gar nicht übrig.
Wir schlenderten langsam wieder nach Hause und ließen Chio von der Leine. Er rannte sofort ins Körbchen und legte sich dort hin.
Justin und ich waren langsam echt müde, weshalb wir uns fertig machten und dann auch ins Bett gingen. Justin zog mich in seine Arme und küsste meinen Scheitel. „Ich liebe dich.. Gute Nacht, mein Engel." hauchte er glücklich.
Ich konnte gar nicht mehr antworten, weil ich schon eingeschlafen war. Justin hatte so eine unglaublich beruhigende Wirkung auf mich.

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker fiel zu früh. Justin grummelte und drehte sich auf die andere Seite. Er zog sich die Decke über den Kopf und schlief weiter.
Mit einem Lächeln auf den Lippen stand ich auf und verschwand im Badezimmer. Ich ging duschen und schminkte mich danach dezent. Meine Haare band ich zu einem Pferdeschwanz zusammen, denn irgendwie hatte ich heute keine Lust auf offene Haare.
Mit einem Handtuch bekleidet ging ich zurück ins Zimmer. Justin sah mich total verschlafen an, doch als ich mich vor ihm umzog, war er hellwach.
„Willst du mich gleich am Morgen umbringen?" fragte er geschockt. Ich verdrehte die Augen und zog mich zu Ende an. Danach setzte ich mich an das Bett und gab Justin einen Kuss auf die Lippen. „Bis später, Schatz." flüsterte ich glücklich.
„Mh..." knurrte Justin nur. Er war eben ein richtiger Morgenmuffel. Aber ich fand es gut, dass er noch nicht aufstehen musste. Ein bisschen Ruhe würde ihm mal gut tun.

Ich nahm meine Tasche und ging aus dem Zimmer. Unten saß meine Mutter schon mit einem Kaffee auf dem Tisch. Sie musste auch gleich zur Arbeit.
„Ich hab Angst, dass Justin sich nochmal etwas antut.. und das ich ihn dann wirklich verliere.." flüsterte ich, als meine Mutter mich bemerkte.
Sie nahm mich in den Arm und drückte mich an sich. „Er wird sich nichts antun. Glaub mir... er hat aus seinem Fehler gelernt." murmelte meine Mutter mir beruhigend ins Ohr. Ich seufzte leise und hoffte, dass sie recht hatte.
Immerhin konnte ich jetzt nicht mein ganzes Leben Angst davor haben, Justin zu verlieren. Er hatte versprochen mich nicht noch einmal zu verlassen und ich glaubte ihm.
Ich wartete, bis es an der Tür klingelte und machte mich dann mit Loui auf den Weg zur Schule.
„Wie geht es Justin?" fragte sie besorgt.
„Es geht ihm wieder gut... endlich." antwortete ich glücklich.
Als wir in der Schule ankamen, gingen wir sofort in unseren Klassenraum, wo wir Mathe hatten. Ich hasste Mathe nach wie vor, aber musste da irgendwie durch.
Danach war erstmal Pause und ich ging runter in den Keller, wo ich mein Schließfach hatte. Wir hatten mehrere, aber natürlich bekam ich eins im Keller.
Na ja... war auch eigentlich egal.
Ich sperrte meine Bücher weg und holte das Buch für den Deutsch Unterricht raus. Danach schloss ich den Spind wieder und wurde plötzlich von Marc gegen den Spind gedrückt.
„Na Süße..." flüsterte er grinsend. „Dein Freund hat mir ein blaues Auge geschlagen. Siehst du das?" er zeigte auf sein Auge, was tatsächlich blau war.
Marc hatte es nicht anders verdient, immerhin hatte er mich betatscht.
„Lass mich in Ruhe." keifte ich wütend.
So langsam hatte ich echt Angst vor ihm. Mit Marc war nicht zu spaßen, so viel wusste ich. Ich ekelte mich richtig davor, dass ich mal mit ihm geschlafen hatte.
„Du weißt das du es zurück bekommst, dass dein Bieber mich verprügelt hat." hauchte er mit widerlicher Stimme.
Er kam mit seinem Gesicht immer näher und ich konnte ihm nicht ausweichen, weil er einfach zu stark war.
Plötzlich presste er seine Lippen auf meine. Ich stieß ihn weg und bekam dafür seine Faust auf das Gesicht. „Du kleine Schlampe drückst mich nicht weg! Tu nicht so, als wenn du deinem Bieber treu bist. Früher oder später wird er dir zu langweilig werden und dann wirst du zu mir zurückkehren! Ich kann warten.... Bitch." flüsterte er zwinkernd.
Ich saß auf dem Schulboden und weinte. Mein Auge pochte, denn er hatte mich ziemlich hart getroffen.

Loui kam runter in den Keller und sah mich auf dem Boden sitzen. „Was ist passiert?" fragte sie panisch. Ich schlang meine Arme um sie und kuschelte mich an sie. „Marc..." schluchzte ich an ihrer Brust.
„Hat er dich etwa geschlagen?" fragte sie geschockt.
„Ja.. und er hat mich geküsst!" sagte ich aufgebracht und ängstlich. „Du solltest nach Hause..." flüsterte Loui mir zu.
Vielleicht hatte sie Recht. Ich würde morgen zwar wieder zur Schule gehen, aber erstmal musste ich nach Hause und den Schock verarbeiten.
Ich ging hoch ins Sekretäriat, um mich abzumelden und holte danach meine Tasche und meine Jacke. Mit Tränen in den Augen verließ ich das Schulgelände, doch leider traf ich dort auf Miranda, die mit ihren Freunden in der Ecke stand und rauchte.
„Da ist ja unsere Schlampe. Ich hab gehört du hast mit Marc rumgemacht... Oh oh ich glaub das wird Justin nicht gefallen." flüsterte sie lachend.
Ihre beste Freundin hielt eine Cola Flasche in der Hand und leider schüttete sie die komplette Cola über meinen Kopf. Ich stand heulend und gedemütigt vor ihnen und rannte einfach nur noch weg.
Ich musste zu Justin! Sofort!

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