Amélie's Sicht:
Als wir vom Shoppen zurück kamen, gingen wir sofort in das Hotel, in dem auch Alfredo, Kenny, Tiffany und die anderen Tänzer waren. Immer wenn ich Tiffany sah, verschwand mein aufgesetztes Lächeln. Ich hasste sie dafür, dass sie aufgetaucht war. Trotzdem fand ich es gut, dass sie Justin eine Abfuhr erteilt hatten.
Wir warteten in der Lobby auf Scooter und Justin, da wir wissen mussten, wer mit wem auf ein Zimmer sollte. Scooter war hier der Manager, also sollte er es entscheiden.
In der Zwischenzeit klingelte mein Handy. „Ich bin kurz vor dem Hotel." sagte ich zu Pattie. Sie nickte lächelnd und ich verschwand draußen, damit ich in der Lobby niemanden störte. Es war mein Vater, der anrief.
„Hey Dad!" sagte ich. Dabei versuchte ich sehr glücklich zu klingen, aber das war relativ schnell, weil Justin und Scooter in dem Moment auf mich zu kamen. Ich starrte Justin an und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Justin sah mich ebenfalls an, aber ging dann stumm an mir vorbei.
„Wie geht es dir, Süße?" fragte mein Vater neugierig.
Ich schluckte kurz und antwortete dann: „Mir geht es gut. Wie geht es euch?"
Mein Vater seufzte kurz. „Ach uns geht es gut, aber bist du dir sicher das es dir gut geht?" wollte er diesmal wissen. Verdammt, er hatte es bestimmt in den Nachrichten gelesen.
„Ja, wieso? Was soll den sein?" ich versuchte ruhig zu klingen, aber das fiel mir echt schwer.
„In den Nachrichten wird gemunkelt das du gerade eine Trennung hinter dir hast. Sag mir jetzt die Wahrheit! Stimmt es? Seit ihr nicht mehr zusammen?" fragte mein Vater besorgt.Ich schloss die Augen. „Ja es stimmt. Wir haben uns getrennt." flüsterte ich leise. Die Atmung von meinem Vater beschleunigte sich sofort. „Was hat er dir getan? Hat er dich verletzt?" wollte er wütend wissen. Es war so klar, dass er Justin die Schuld dafür gab.
Eigentlich war er ja auch Schuld, aber ich wollte nicht, dass mein Vater ihn hasste. „Nein Dad er hat mir nichts getan. Ich.. ich hab mich von ihm getrennt." murmelte ich traurig.
Es tat weh, meinen Vater anzulügen, aber nur so war es möglich, dass er keinen Hass auf Justin hatte. Obwohl Justin eigentlich den Hass verdiente.
„Was? Wieso? Du hast ihn doch so geliebt!" sagte mein Vater verständnislos. „Er war so ein toller Junge für dich. Ich dachte wirklich ihr bleibt ewig zusammen! Schade das du ihn verlassen hast." fügte er hinzu.
Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich dachte auch, wir würden ewig zusammen bleiben. Wenn mein Vater wüsste, was wirklich passiert ist.
„Ich will nicht darüber reden. Vielleicht wird es irgendwann wieder etwas. Ich muss jetzt auflegen." ich würgte ihn ab, weil ich nicht länger über die Trennung sprechen wollte. Es regte mich schon genug auf, dass ich weinte.
„Okay. Aber versprich mir, dass du bald wieder mit ihm zusammen bist. Er ist der Richtige." erklärte mein Vater mir.
Ich legte auf und packte mein Handy wieder ein. Mit Tränen in den Augen ging ich ins Hotel zurück. Als Pattie sah, dass ich weinte, kam sie sofort zu mir und nahm mich in den Arm. Ich wollte nicht weinen, aber ich konnte es nicht zurückhalten. Über Pattie's Schulter hinweg, sah ich zu Justin, der mich mit traurigem Blick ansah.
Loui kam zu mir und nahm mich ebenfalls in den Arm. „Hey er ist ein Idiot. Er ist keine Träne wert, Süße." flüsterte sie mir ins Ohr.
Loui hatte Recht. Justin hatte mich verletzt. Ich musste endlich mit ihm abschließen und mein Leben weiterleben.Nachdem ich mich von Loui gelöst hatte, kam doch tatsächlich Justin zu mir. „Bitte weine nicht." flüsterte er. Er streckte seine Arme aus und wollte mich in den Arm nehmen, doch ich stieß ihn weg. „Lass mich in Ruhe." keifte ich.
Jetzt wusste er mal wie es war, wenn man jemanden wegstieß. Ich ging zu Scooter hin und fragte ihn, was mit den Zimmern war.
„Du musst wählen. Entweder gehst du mit zu Justin ins Zimmer, oder zu Tiffany." sagte er ganz direkt. Mein Mund klappte auf.
War das gerade sein ernst? Ich sollte zwischen meinem EX und Tiffany entscheiden? Ich hasste gerade beide und wollte mit niemandem von denen auf einem Zimmer sein.
„Komm es ist für eine Nacht." fügte Scooter noch hinzu.
Ich blickte zu Justin, der mich flehend ansah. „Okay. Ich gehe mit Tiffany in ein Zimmer." sagte ich schließlich.
Jetzt brauchte Justin gar nicht so tun, als würde ihm alles so leid tun. Jetzt war ich diejenige, die ihn ignorierte. Scooter drückte mir den Schlüssel in die Hand und ich ging nach oben in mein Zimmer. Tiffany folgte mir, aber sagte absolut nichts, was auch besser war.
Wir schmissen unsere Koffer auf das Bett und ich verschwand sofort im Badezimmer, wo ich heulend auf dem Boden zusammenbrach.
Wieso war ich im Moment so emotional?
Irgendwann mussten die Tränen doch mal ein Ende haben, oder nicht?
Leider hatte ich die Tür nicht abgeschlossen und somit kam Tiffany irgendwann rein. „Verschwinde." schluchzte ich verletzt.
Tiffany hockte sich neben mich und nahm mich in den Arm. Aus irgendeinem Grund erwiderte ich ihre Umarmung, denn ich brauchte irgendjemanden an dem ich mich ausheulen kann. „Du musst dich wieder mit ihm vertragen. Bitte, ich halte es nicht aus, wie ihr euch anschweigt. Es war nicht meine Absicht, euch auseinander zu bringen! Bitte Amélie, glaub mir. Ich liebe Justin nicht. Ich bin nur ein großer Belieber und wollte ihm halt ganz nah sein. Ich habe nicht nachgedacht, es tut mir leid! Und als ich mit ihm getanzt habe und unter sein T-Shirt gefahren bin, da hat er mich sofort weggestoßen. Er hat dich nicht betrogen, das würde er nie tun." flüsterte sie verzweifelt.
Justin hatte sie wirklich weggestoßen?
Ich glaubte ihr sogar, denn sie klang ehrlich. Wieso sollte sie mich auch anlügen? Sie hatte es immerhin zugegeben, dass sie ihn betatscht hatte.Tiffany meinte es wirklich ernst und irgendwie konnte ich sie auch verstehen. Als Belieber dachte man nicht nach, sobald man vor Justin stand. Bei mir wären wahrscheinlich auch die Sicherungen durchgebrannt, wenn ich an Tiffany's Stelle gewesen wäre.
„Okay ich verzeihe dir." sagte ich schließlich.
Plötzlich klopfte es an der Tür und Tiffany ging hin um sie zu öffnen.Justin kam hereingerannt und fragte, wo ich war. Als er mich im Badezimmer sitzen sah, kam er sofort reingerannt. „Geh weg." flüsterte ich traurig. Auf einmal schloss Tiffany von außen die Tür und ich hörte, wie sie abschloss. „Ich lasse euch erst wieder raus, wenn ihr alles geklärt habt!" schrie sie von draußen.
Das konnte sie doch jetzt wirklich nicht machen! Sie sperrte uns im Bad ein, damit wir reden MUSSTEN? So dumm war sie gar nicht, aber leider redete keiner.
Justin saß neben mir auf dem Boden und ich spürte seinen Blick auf mir. Da ich es nicht aushielt, stand ich auf und stützte mich aufs Waschbecken.
„Ich höre euch nicht reden!" schrie Tiffany.
Ich verdrehte die Augen und seufzte. Justin stand hinter mir und drehte mich zu sich um, sodass ich ihm in die Augen sah.
„Du weißt nicht wie leid mir alles tut, was passiert ist! Amélie ich halte es ohne dich nicht aus. Ich schaffe es nicht von dir getrennt zu sein." sagte Justin verzweifelt. Meine Hände fingen an zu zittern, als er sie in seine nahm. Wieso musste er mich so um den Verstand bringen?
„Justin ich halte es ohne dich auch nicht aus, aber ich kann nicht vergessen, wie sehr du mich verletzt hast. Weißt du wie sehr du mir das Herz gebrochen hast, als du mich letzte Nacht weggestoßen hast? Und wie du gesagt hast, dass du froh bist mich nicht heiraten zu müssen." erklärte ich ihm.
Wir waren uns so nah, wie lange nicht mehr. Mein Herz setzte beinahe aus, weil seine Nähe mich verrückt machte. Viel zu lange hatte ich ihn nicht mehr berührt. Oh verdammt ich liebte ihn so unbeschreiblich doll.
„Ich weiß, ich weiß! Ich war ein Idiot! Ich weiß nicht was in mich gefahren ist, aber auf jeden Fall weiß ich, dass ich nichts von dem was ich gesagt habe auch so gemeint habe. Ich würde dich sofort heiraten! Ich würde auch sofort Kinder mit dir bekommen! Ich würde meine Karriere beenden nur um mit dir zusammen zu sein. DU bist mein Leben, Amélie. Wir haben uns geschworen nie wieder zu streiten. Ich habe es gebrochen. Es tut mir so leid!" schluchzte er.Justin weinte tatsächlich direkt vor meinen Augen. Er versuchte auch überhaupt nicht es zu unterdrücken. Das zeigte mal wieder, wie viel ich ihm bedeutete, aber trotzdem konnte ich ihm nicht so einfach verzeihen.
„Und was sollte die Aktion, als du Tiffany gefragt hast, ob sie deine Begleitung sein will?" fragte ich leise. Justin legte seine Hände an meine Hüfte und zog mich dichter an sich ran. Ich wehrte mich nicht, weil es sich zu schön anfühlte, endlich wieder seine Hände an mir zu spüren.
„Das war die dümmste Aktion die ich hätte machen können. Tiffany bedeutet mir überhaupt nichts und ich weiß auch nicht, wieso ich sie gefragt habe. Bitte, bitte, bitte verzeihe mir noch dieses eine Mal! Ich werde dir zeigen wie sehr ich dich liebe, ich werde der beste Freund sein, den du haben kannst und ich werde dich mit Geschenken überhäufen." versprach er mir mit total süßer Stimme.
Verdammt!
Ich konnte Justin nicht böse sein, wenn er so süß war. Es klappte einfach nicht, dazu war sein Hundeblick zu gut.
„Du brauchst mich nicht mit Geschenken zu überhäufen. DU bist das schönste Geschenk, was mir je jemand gemacht hat. Ich werde dir verzeihen, wenn du mir versprichst, dass du für immer bei mir bleibst." flüsterte ich lächelnd. Endlich war mein Lächeln mal wieder echt und nicht gespielt.
„Ich werde für immer bei dir bleiben." hauchte er glücklich. Ihm lief eine Träne über die Wange, die ich ihm weg wischte.
„Das nächste Mal werde ich dir nicht mehr verzeihen." sagte ich mit ernster Stimme. Justin strahlte über das ganze Gesicht. „Okay, damit kann ich leben." flüsterte er.
Er näherte sich meinem Gesicht und legte endlich seine weichen Lippen wieder auf meine. Er fing an meine Lippen sanft zu massieren und wenige Sekunden später führten unsere Zungen einen heißen Kampf. Es flogen tausende Schmetterlinge durch meinen Körper und mein Herz schlug rasend schnell. Viel zu lange waren wir voneinander getrennt gewesen.
Ich schlang meine Beine um seine Hüfte, wodurch Justin leicht aufstöhnte. Sofort grinste ich in den Kuss hinein. Justin stützte mich an meinem Hintern und küsste mich um den Verstand.Keuchend lösten wir uns irgendwann voneinander und Justin lehnte seine Stirn an meine, nachdem er mich wieder auf den Boden setzte. Er atmete schwer, aber auch mein Atem ging sehr unregelmäßig. „Ich lass dich nie wieder los." flüsterte Justin leise.
„Ich liebe dich!" sagte ich glücklich. Endlich konnte ich diese Worte wieder zu ihm sagen. Es fühlte sich so gut an, wieder seine Freundin zu sein.
„Und ich liebe dich. Mehr als alles andere auf der Welt." flüsterte Justin.
„Du kannst uns wieder raus lassen!" schrie ich schließlich. Tiffany öffnete die Tür und als sie und zusammen sah, musste sie lächeln.
Händchen haltend gingen wir aus dem Badezimmer raus. „Ich möchte mich bei euch beiden entschuldigen, dass ihr euch wegen mir getrennt habt." sagte Tiffany noch einmal. Ich fand sie inzwischen wirklich sympatisch. „Jetzt ist ja alles wieder okay." murmelte ich.
Justin legte seinen rechten Arm um meine Hüfte und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Jetzt übernachtest du aber bei mir, oder?" hauchte er mir mit verführerischer Stimme ins Ohr.
Ich drehte mein Gesicht zu ihm. „Ich würde nichts lieber tun." flüsterte ich. Lächelnd legte ich meine Lippen auf seine und genoss einen weiteren unglaublich schönen Kuss.
