Kapitel 298

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Amélies Sicht:

Mit offenem Mund starrte ich meine Mutter an, als sie anfing zu weinen. Auch in meinen Augen bildeten sich Tränen, denn es war extrem schlimm zu erfahren, dass sich die Eltern trennten. Michael war zwar nicht mein leiblicher Vater, aber ich war mit ihm aufgewachsen. Er hatte mich mit großgezogen und für mich war er immer mein Vater gewesen.

Und jetzt zu erfahren, dass er nur wegen Geld bei mir und meiner Mutter geblieben war, tat verdammt weh.

„Mum... bitte wein' nicht!", flüsterte ich in ihr Ohr, als ich sie in den Arm nahm. Sie hielt mich ganz fest an sich gedrückt und schluchzte an meiner Schulter.

„Ich liebe dich, Amélie!", sagte meine Mutter verletzt.

Ich seufzte und kämpfte mit meinen Tränen.

„Ich liebe dich auch, Mum! Dad... Michael ist ein Arschloch!", murmelte ich mit wütender Stimme. Niemand verletzte meine Mutter und brachte sie zum Weinen.

„Versprich mir, dass du mich niemals verlassen wirst!", schluchzte meine Mutter ängstlich. Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und versuchte ein bisschen zu lächeln.

„Ich bleibe immer dein kleines Mädchen, Mum. Wir brauchen Michael nicht um glücklich zu sein. Wir haben uns beide, okay? Wir stehen das gemeinsam durch!"

Meine Mutter küsste meine Wange und strich mir über meinen Unterarm. Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und seufzte traurig.

„Ich muss noch ein bisschen für morgen vorbereiten, wenn deine Großeltern kommen."

Sie stand von meinem Bett auf und lächlte gequält, aber ich wusste, dass rein gar nichts mit ihr okay war.

„Mum... wenn irgendwas ist, dann rede mit mir", flehte ich hoffnungsvoll. Meine Mutter drückte mir einen Kuss auf die Stirn und lächelte.

„Ich werd schon damit klar kommen. Ruf Justin an... dem geht's vermutlich schlechter als mir."

Mit diesen Worten verschwand sie aus meinem Zimmer und ich wählte Justins Nummer in der Hoffnung, dass er noch nicht duschen oder frühstücken war.

Zum Glück ging er an sein Handy und begrüßte mich mit einem besorgten: „Was ist los, Engel?"

Ich schloss meine Augen und versuchte stark zu bleiben. Ich wollte den Tränen keine Chance geben. Ich wollte nicht schwach werden, aber es klappte nicht und somit brachen alle Dämme und ich fing an zu weinen.

„Meine Eltern haben sich getrennt!", schluchzte ich ins Handy. Ich versuchte leise zu weinen, damit meine Mutter nichts mitbekam. Sie sollte nicht wissen, dass mich die Situation ganz schön fertig machte.

„Was? Aber wieso das denn?", fragte Justin schockiert.

Ich schniefte und nahm mir ein Taschentuch vom Nachttisch, womit ich mir die Tränen wegwischte. Im Taschentuch war nun Wimperntusche, aber das war mir egal. Ich erzählte Justin von Michael und konnte mich dabei kaum noch beruhigen. Jetzt hatte ich beide Väter verloren und es schmerzte wie verrückt.

„Michael ist so ein Idiot! Baby... lass uns facetimen, ich muss dich sehen!"

Ich nickte und legte schließlich auf. Keine zwei Minuten später rief Justin mich per Facetime an und ich konnte endlich meinen wunderschönen Freund sehen.

Er lag noch im Bett und sah ziemlich müde aus, aber das war mir egal. Hauptsache ich sah seine wunderschönen Augen.

„Schatz... es bricht mir das Herz, dich weinen zu sehen!", sagte Justin traurig. Ich wischte mir über die Augen und leckte mir über die Lippen.

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