Kapitel 330

2.1K 86 21
                                    

Amélies Sicht:

Am nächsten Morgen wurde ich von der Türklingel geweckt, die um 9 Uhr ziemlich laut in meinen Ohren schallte. Ich hörte neben mir direkt ein Grummeln und strahlte über beide Ohren, als ich Justin neben mir liegen sah. Er öffnete seine Augen nur einen kleinen Schlitz, lächelte mich an und schloss sie wieder, bevor er mich in den Arm nahm.

„Ich muss die Tür aufmachen", murmelte ich leise. Justin grummelte erneut und starrte verwirrt auf sein Handydisplay.

„Verdammt, das ist Ryan. Ich bin mit ihm um 9 verabredet gewesen. Sag ihm einfach, dass er später wiederkommen soll", säuselte Justin völlig übermüdet. Ich fand es süß wie verschlafen er nach nur drei Stunden Schlaf war. Ja, drei Stunden. Mehr hatten wir nicht geschlafen, da wir - wie sagt man das am besten - den Sex- und Kuschelentzug von sieben Monaten nachholen mussten. Dementsprechend fertig waren wir jetzt, als die Klingel ein zweites Mal in unseren Ohren wehtat.

„Ich lass ihn rein und du machst dich in Ruhe fertig, ja?", fragte ich Justin liebevoll. Justin murmelte nur ein: „Mhm" und drehte sich wieder um. Die Decke zog er über seinen nackten Körper rüber, bis nur noch sein Kopf zu sehen war.

Völlig schlaftrunken tapste ich zum Kleiderschrank, aus dem ich mir einen Bademantel rausholte und ihn mir über warf. Ryan musste mich schließlich nicht splitternackt sehen. Es reichte schon, dass ich wie ein Zombie von 'The Walking Dead' aussah, was wir gestern übrigens auch noch ein paar Minuten geschaut hatten, bevor wir wieder übereinander hergefallen waren.

Nachdem ich mich noch kurz gestreckt hatte, ging ich durch den Flur und öffnete schließlich die Haustür vor der - wie erwartet - ein hellwacher Ryan stand und mich angrinste. Mit halb geschlossenen Augen und gähnend begrüßte ich ihn.

„Nicht geschlafen?", scherzte er amüsiert.

Ich ließ ihn rein und schloss die Tür wieder.

„Doch, aber nicht viel. Drei Stunden", murmelte ich, bevor ich wieder gähnte. „Justin ist noch im Bett, er steht aber gleich auf und macht sich schnell fertig. Ihr wolltet frühstücken gehen, richtig?", fragte ich ihn neugierig.

Ryan nickte und fuhr sich über die Haare.

„Es gibt sehr viel zu erzählen und das kann man ganz gut, wenn man zusammen frühstückt. Er kann sich ruhig Zeit lassen, ich warte."

Ich schaltete für Ryan die Kaffeemaschine an und ließ ihn dann am Esstisch in der Küche sitzen, um zurück in das Schlafzimmer zu gehen. Eigentlich erwartete ich, dass Justin aufgestanden war und sich eine Boxershorts angezogen hatte, doch stattdessen lag er mit geöffnetem Mund und geschlossenen Augen im Bett und schnarchte ganz leise. Ich schüttelte den Kopf, weil ich es übertrieben süß fand wie schnell er wieder in einen Tiefschlaf gefallen war.

Vorsichtig krabbelte ich zu ihm ins Bett und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Justin zuckte sofort zusammen und schaute mir in die Augen.

„Babe", hauchte er lächelnd. „Ich liebe dich!"

Lächelnd strich ich durch seine Haare. Das erste, was er mir am Morgen sagte waren diese drei Worte. Ich konnte gar nicht oft genug betonen, wie süß er morgens war. Mein kleiner Morgenmuffel.

„Ich liebe dich auch, Justin. Aber Ryan wartet, also stehe jetzt auf und geh duschen!", zwinkerte ich ihm zu. Justin seufzte genervt und stand mit geschlossenen Augen auf. Er rannte direkt gegen die Fensterbank und zischte ein kurzes: „Au!"

Dann öffnete er ein Auge, weil er sich an das Licht gewöhnen musste, das ich angemacht hatte.

Anschließend holte er sich frische Klamotten aus dem Kleiderschrank - ja, ich hatte sieben Monate lang seine Sachen bei mir aufbewahrt. Nachdem Denise und Za in meine Villa eingezogen waren, hatten wir mit dem Umzugswagen die Klamotten von Justin aus seiner Villa geholt, bevor diese auch verkauft wurde. Mein Kleiderschrank war nur leider zu klein um alle Klamotten von Justin dort unterbringen zu können, deswegen hatte ich einen provisorischen Raum wo alle restlichen Kleidungsstücke in Säcken aufbewahrt waren, bis wir irgendwann wieder zusammen in ein Haus ziehen würden.

Life is like a dance.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt