Kapitel 78

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Amélie's Sicht:

Mitten in der Nacht spürte ich, wie sich jemand neben mir bewegte und schließlich aufstand. Ich öffnete die Augen und sah Justin komisch an. „Wo willst du hin?" fragte ich ängstlich.
Ich hatte ständig diese Angst, dass er verschwinden könnte und ich ihn nie wieder sah. „Ich gehe kurz ins Bad. Ihr habt doch bestimmt ne Kopfschmerztablette oder?" fragte Justin leise.
Ich nickte. „Auf der rechten Seite im Badezimmerschrank." erklärte ich ihm. „Danke, schlaf weiter Shawty." flüsterte Justin lächelnd.
Ich legte meinen Kopf zurück auf das Kissen und schloss die Augen. Leider konnte ich nicht schlafen, wenn Justin nicht neben mir lag. Ich rollte mich auf seine Seite und atmete seinen unglaublichen Duft ein. Mal ehrlich... wie konnte ein Junge so gut riechen?
Doch irgendwie verging die Zeit immer mehr und Justin kam einfach nicht zurück. Was machte er so lange?
Ich stand auf und trottete ins Badezimmer, weil ich mir wirklich Sorgen machte. Als ich dort ankam, saß Justin auf dem Boden und weinte. „Geh, du sollst mich nicht so sehen." murmelte er, als er mich bemerkte. Ich dachte gar nicht daran zu gehen, sondern schloss die Tür und setzte mich neben ihm, um ihn in dem Arm zu nehmen.
„Was ist los, Schatz?" fragte ich besorgt. Er vergrub sein Gesicht an meiner Brust und schluchzte.
„Ich.. ich kann das nicht mehr." flüsterte er unter Tränen. Ich drückte ihn leicht von mir weg und nahm sein Gesicht in meine Hände.
„Was kannst du nicht mehr?" wollte ich mit sanfter Stimme wissen. Ihm lief eine Träne über die Wange, die ich ihm sofort wegwischte.
„Das Starleben. Die Wahrheit wieso ich die Termine für nächste Woche abgesagt habe, ist...." er machte eine kurze Pause und holte Luft. „...weil ich in Ohnmacht gefallen bin. Ich war fünf Minuten bewusstlos und da hat Scooter gesagt, dass ich eine Pause machen soll, da ich mich sonst tot arbeite." gestand er mir weinend.
Ich war total geschockt darüber, immerhin hatte er mir davon nichts erzählt. Bevor ich etwas sagen konnte, sprach er weiter: „Ich bin jeden Tag 16 Stunden am Arbeiten, ohne Pausen. Paparazzi verfolgen mich bei jedem Schritt, ich kann nicht mehr normal sein. Tausende Gerüchte sind im Umlauf. Ich kann nicht mehr, ich bin am Ende." flüsterte Justin traurig.

Ich drückte ihn an mich und strich ihm beruhigend über den Rücken.
„Ich bin für dich da, Schatz. Du hast jetzt eine Woche frei und danach arbeitest du einfach weniger. Du musst nicht immer jeden glücklich machen. Sag auch mal nein, wenn du etwas nicht machen willst. Deine Gesundheit geht vor Justin." sagte ich zu ihm.
Er nickte und küsste mich zärtlich. „Danke das du für mich da bist." hauchte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
„Bin ich immer. Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du bewusstlos warst?" fragte ich ein bisschen wütend und enttäuscht.
Justin sah auf den Boden und seufzte. „Ich wollte nicht das du dir Sorgen machst." sagte er schließlich. Es war ein Fehler von ihm, dass er mir das verheimlicht hatte, aber trotzdem konnte ich ihm jetzt nicht sauer sein.
Jetzt glaubte ich ihm erst Recht, dass er nicht der Vater von Selenas Kind war, denn Justin war so sehr am Ende, dass konnte er nicht vorspielen, auch wenn er ein guter Schauspieler war.
„Kommst du jetzt wieder ins Bett?" fragte ich hoffnungsvoll, denn ich war wirklich müde.
Justin nickte und griff nach meiner Hand. Zusammen gingen wir ganz leise wieder zurück in mein Zimmer. Erst jetzt fiel mir auf, dass er immer noch einen Pullover anhatte. „Ist dir nicht warm?" fragte ich verwirrt.
Justin sah an sich herunter und schüttelte den Kopf.
Okay, wenn ihm nicht warm war, dann musste er den Pulli auch nicht ausziehen. Ich wunderte mich nur ein bisschen, weil er sonst nur in Boxershorts schlief.
„Schlaf jetzt weiter." flüsterte Justin schließlich. Zum Glück hatte er sich jetzt wieder beruhigt, aber wahrscheinlich wurde ihm bewusst, dass er nichts zu fürchten hatte.
Leider war Justin jemand, der jedem alles recht machen wollte. Er wollte seine Fans und sein Managemant nicht enttäuschen und deshalb sagte er niemals 'nein'.
Hoffentlich hatte er jetzt eingesehen, dass es manchmal sinnvoll wäre, das zu tun.
Ich schlief wenige Minuten später wieder ein.

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